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Foto: Friederike Migneco


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Friederike Migneco

Luxemburg

Pseudonyme: Cayetana Caruso

Friederike Migneco ist die Tochter eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter. Nach der Grundschule und dem Gymnasium in der Europa-Schule in Luxemburg und in Catania studierte sie von 1981 bis 1987 an der Universität La Sapienza in Rom deutsche und italienische Literatur, Japanologie, fernöstliche Philosophien und vergleichende Religionswissenschaften. Zwischen 1983 und 1985 absolvierte sie am Istituto di Studi per il Medio e Estremo Oriente in Rom einen Studiengang der Geschichte, Literaturen und Kulturen des Mittleren und Fernen Ostens. Friederike Migneco lebte längere Zeit in Japan, Italien und der Schweiz. Seit den 1980er Jahren arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin. 1989 war sie als Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im italienischen Parlament für den Abgeordneten der Democrazia-Cristiana-Partei Vito Napoli tätig. Seit 1995 lebt sie in Luxemburg. 1998 übernahm sie die Leitung der Bibliothèque publique régionale in Düdelingen. 

Friederike Migneco war von 2002 bis 2004 Redaktionsmitglied der Luxemburger Kulturzeitschrift forum, in der sie regelmäßig Artikel veröffentlichte. Gemeinsam mit dem österreichischen Kulturwissenschaftler Volker Zotz gründete sie 2001 den Verlag Kairos Edition, der klassische und neue Schriften der Weltreligionen sowie der Literatur, Philosophie und Kunst herausgibt. In ihm erschien u.a. auch die luxemburgische Übersetzung Den Harry Potter an den Alchimistesteen von Florence Berg. Auf Deutsch, Französisch und Italienisch schreibt Friederike Migneco Essays und gibt Bücher hauptsächlich zu kulturgeschichtlichen, ethischen und religiösen Themen heraus. Als Übersetzerin und Herausgeberin beschäftigte sie sich u.a. mit dem Werk des österreichisch-amerikanischen Biochemikers und Schriftstellers Erwin Chargaff, einem Kritiker eines einseitig naturwissenschaftlichen Welt- und Menschenbildes, sowie dem Mystiker Valentin Tomberg. 2002 war sie zusammen mit Volker Zotz Autorin und Herausgeberin von Totus tuus, einem marianischen Lesebuch zur Luxemburger Muttergotteswallfahrt. 2021 kam unter dem Titel La Bibliothèque publique régionale de Dudelange: le Centenaire (1921-2021) eine Studie heraus, in der Migneco die Geschichte der Düdelinger Stadtbibliothek nachzeichnet.

Friederike Migneco schreibt Gedichte, die sie u.a. in nos cahiers veröffentlicht. 2016 erschienen unter dem Titel Alles ist anders Gedichte der Autorin sowie ihres Sohnes Antonio-Maria Caruso in der Festschrift Freiheit Bewusstheit Verantwortlichkeit zum 60. Geburtstag von Volker Zotz.

Unter dem Namen Cayetana Caruso veröffentlichte Friederike Migneco 2011 einen Lyrikband von 55 deutschen und 14 italienischen Liebesgedichten. Die Widmung an die „Différence fondamentale [de l’Être]“, einem Konzept, auf dem das transzendentale Denken des französischen katholischen Philosophen Maxence Caron beruht, versteht sich als ein Hinweis auf die thematische Konvergenz beider Autoren unter dem Zeichen des Ganz Anderen. Die Gedichte enthalten religiöse Momente, Anspielungen auf eigenes Leiden und evozieren immer wieder das Motiv des Todes.

2017 veröffentlichte Friederike Migneco den Lyrikband Annonciade mit italienischen und deutschen Natur- und Liebesgedichten. In einer bildreichen und bewusst unmodernen Sprache, die sich an den Naturelementen orientiert, thematisieren die Gedichte die Suche des lyrischen „Ich“ nach einem „Du“ und den Wunsch nach Verschmelzung der Liebenden. Weitere Themen sind die Liebe zu ihrer Heimat Sizilien, die in ihrem Werk generell als Sehnsuchtsort gilt, das Verlangen nach der vollkommenen Harmonie von Mensch und Natur und die Suche nach dem göttlichen Absoluten im Bewusstsein der Zerbrechlichkeit der irdischen Existenz. Die von der Autorin verwendete symbolische Bildlichkeit bleibt offen und wirkt gleichzeitig geheimnisvoll.

Der Lyrikband Im aufsteigenden Zeichen (2021), der deutsche und italienische Gedichte enthält, die teilweise bereits in der Zeitschrift nos cahiers und der Festschrift zu Ehren Volker Klotz’ veröffentlicht wurden, schreibt sich in eine philosophische und spirituelle Richtung ein, bei der klassisches westliches Bildungsgut und christliche Motivik neben Vorstellungen buddhistischer Lehren stehen. So orientieren sich einzelne Gedichte an der Form des Gebets, präsentieren sich als Hommage an Lyriker wie Sylvia Plath, Gottfried Benn, Paul Celan oder Erich Fried oder nutzen Begriffe fernöstlicher Philosophie um Grundgefühle menschlicher Existenz zu beschreiben. Fluchtpunkt ist dabei eine letztendlich christlich verstandene Religiosität, der das Motiv des Todes als Garant transzendenter Bedeutung in einer von Spiritualität und Glauben getragener Wirklichkeit gilt.

Eine Auswahl von Gedichten Friederike Mignecos, gelesen von Steve Karier, erschien 2021 unter dem Titel ich bin aus dir gemacht als Hörbuch.

Dieser Artikel wurde verfasst von Josiane Weber und Nathalie Jacoby

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Annuaire de l'ALUC
    Verwendete Namen
    Friederike Migneco
  • Titel der Zeitschriften
    Erwuessebildung. bulletin-programme mensuel
    Verwendete Namen
    Friederike Migneco
  • Titel der Zeitschriften
    forum. fir kritesch Informatioun iwer Politik, Kultur a Relioun
    Verwendete Namen
    Friederike Migneco
  • Titel der Zeitschriften
    nos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir Kultur
    Verwendete Namen
    Friederike Migneco
  • Titel der Zeitschriften
    Warte (Die) = Perspectives. Supplément culturel du Wort
    Verwendete Namen
    Friederike Migneco

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Weber, Josiane/Jacoby, Nathalie: Friederike Migneco. Unter: , aktualisiert am 14.12.2023, zuletzt eingesehen am .