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Häufige Fragen und Antworten

Die Internetseite Luxemburger Autorenlexikon bietet vielfältige Rechercheeinstiege von einer einfachen benutzerfreundlichen Schnellsuche bis hin zur komplexen erweiterten Suche an. Mit Hilfe von übersichtlich strukturierten Sortierlisten kann nach unterschiedlichen  Interessen recherchiert werden.

Oben auf der Startseite und im Menü hat der Leser Zugriff auf verschiedene Suchoptionen, darunter wird verwiesen auf die neuen und aktualisierten Porträts.

Überall dort, wo auf eine Tätigkeit in der Textproduktion (Rolle) verwiesen wird, haben wir uns für das grammatische Geschlecht entschieden (z.B. Autor, Übersetzer, Komponist, ...).

N.B.

Weder Inhalt noch Form der bisherigen Offline-App werden weitergeführt, die Version 2.0.7 ist auf dem Stand von Januar 2020 eingefroren.

Nach welchen Auswahlkriterien verfährt das Autorenlexikon?

Die besondere Situation der Kulturentwicklung in Luxemburg, die eng mit der geschichtlichen Selbstvergewisserung des Großherzogtums und der kulturellen Praxis des deutsch-französisch-belgischen Ideen- und Intellektuellentransfers zusammenhängt, erfordert eine besondere Form der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Literatur. So fördert die Beschäftigung mit der Literatur in Luxemburg die Einsicht, dass die literarischen und ästhetischen Entwicklungen auch von solchen Autoren mitgeprägt werden, die nicht notwendigerweise luxemburgische Staatsbürger sind, aber auf dem Gebiet des Großherzogtums publizieren und für eine bestimmte Zeit in Luxemburg leben. Daraus ergeben sich beträchtliche Schwierigkeiten bei der Beschreibung einer mehrsprachigen Literaturlandschaft in einem Land, in dem Luxemburgisch, Deutsch, Französisch, aber auch Englisch, Italienisch und Portugiesisch aufeinandertreffen. Es geht keineswegs darum, ausländische Autoren für eine nationale, luxemburgische Literaturgeschichtsschreibung zu vereinnahmen, vielmehr geht es darum, das historische Verständnis der Literaturproduktion und die Entwicklung einer Literaturlandschaft in Luxemburg begreifbar zu machen. Wer daher, wie die Exilautoren in den 1930er Jahren oder wie die zahlreichen Europabeamten, die seit den 1970er Jahren in Luxemburg publizieren, die luxemburgische Literaturlandschaft mitgestaltet hat, gehört ebenso zum literarischen Feld wie ein im Großherzogtum geborener Autor. Mit derselben Begründung werden auch Luxemburger Autoren berücksichtigt, die nicht in Luxemburg leben und zum größten Teil im Ausland publizieren, oder – wie im 19. Jahrhundert unter Gelehrten nicht unüblich – im Laufe ihres Lebens aus privaten oder beruflichen Gründen eine andere Staatsbürgerschaft angenommen haben. Deren Werke finden nicht selten einen besonderen Nachhall in Luxemburg; auch fühlen sich viele dieser Autoren ihrem Heimatland zeit ihres Lebens verbunden.

Als Schriftsteller werden jene Autoren berücksichtigt, die mindestens ein literarisches Buch in einer der im Land üblichen Sprachen veröffentlicht haben UND im literarischen Leben des Landes eine aktive Rolle spielen. Auch wenn sie nicht in Form einer Publikation vorliegen, werden Theaterstücke, die einen wesentlichen Einfluss haben, weil sie auf einer wichtigen Bühne des Landes aufgeführt werden, im Text ausdrücklich erwähnt. Außerdem gelten Literaturübersetzer als Autoren, da literarische Übersetzungen in Übereinstimmung mit dem heutigen Urheberrecht als eigenständige Leistungen anerkannt werden.

Nicht aufgenommen werden in der Regel Journalisten, Autoren von Sachliteratur und wissenschaftlichen Fachtexten.

Das Luxemburger Autorenlexikon ist keine Auswahl von Autoren nach literarischer Qualität und erhebt in keinerlei Hinsicht einen Kanonisierungsanspruch. Es verzichtet weitmöglichst auf literarische Wertungen und ist in erster Linie eine Datenbank, die die mannigfaltigen literarischen Erscheinungsformen in Luxemburg aufarbeitet.

Wie sind die Lexikoneinträge strukturiert?

Die Autoreneinträge bieten, soweit zu ermitteln war, folgende Informationen:

Angaben zu Leben und Werk der Autoren

Außer dem Namen des Autors sowie Namensvarianten und Pseudonymen werden Geburtsdatum und ort sowie Todesdatum und -ort angegeben. Sofern sich die genannten Ortschaften nicht auf dem Gebiet des heutigen Großherzogtums Luxemburg befinden, werden zusätzlich Ländersiglen angegeben, wobei historische Ortsnamen ggf. sowohl nach der damaligen als auch der heutigen geopolitischen Lage situiert werden, z. B. Arlon (B, damals L). Im Fall der Stadt Luxemburg werden die vor der Gemeindereform vom 26. März 1920 bestehenden Gemeindestrukturen, die heute Stadtteile bilden (Hollerich, Rollingergrund und Hamm), angegeben.

Jeder Lexikoneintrag enthält zunächst einige biografische Daten, da diese für das Verständnis eines späteren literarischen Werdegangs oft unerlässlich sind. So erlauben die schulische Ausbildung, der weitere Bildungsweg und die berufliche Karriere nicht selten interessante Querverweise auf Themen und Vorstellungswelten im literarischen Werk (siehe hierzu die Rubrik "Bildungs- und berufsspezifische Besonderheiten in Luxemburg"). Auf Brüche im Lebenslauf, die etwa mit Berufs- oder Wohnortwechseln verbunden sind, wird ebenfalls hingewiesen. Besondere politische, kulturelle oder soziale Aktivitäten werden ebenso berücksichtigt.

Entsprechend unserem Anliegen, den Autor als Akteur eines literarischen Feldes zu präsentieren, werden im weiteren Porträt seine literarische Entwicklung, die literarischen Netzwerke, die Zusammenarbeit mit Schriftstellerkollegen sowie Freundschaften und/oder Konflikte beschrieben. Durch einen Hyperlink gekennzeichnete Querverweise ermöglichen es, Verbindungen herzustellen und ggf. Netzwerke zu rekonstruieren. Das Werk wird darüber hinaus anhand thematischer, motivgeschichtlicher oder stilistischer Charakteristika näher erläutert. Um jedoch das Kriterium der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit zu erfüllen, das für einen wissenschaftlichen Ansatz erforderlich ist, wird das Werk nicht unter qualitativen Gesichtspunkten bewertet, und einzelne Interpretationen werden zugunsten einer breiteren Kontextualisierung nachrangig behandelt.

Einflüsse durch und auf literarische Strömungen und Gruppen ergänzen die Spezifik des Werkes. Der Lexikoneintrag enthält weiterhin Informationen zu Beiträgen des Autors in Zeitschriften oder Mitgliedschaften in literarischen Vereinigungen. Schließlich werden Literaturpreise und Informationen zur Wirkungsgeschichte, etwa zu Übersetzungen, Vertonungen und Verfilmungen, angegeben. Das Lexikon wird somit auch zur sozialgeschichtlichen und literatursoziologischen Informationsquelle.

Primär- und Sekundärliteratur

Jeder Eintrag enthält am Ende eine Bibliografie, die in chronologischer Reihenfolge einerseits Primärliteratur, d.h. selbstständig erschienene literarische oder literaturwissenschaftliche Publikationen, andererseits Sekundärliteratur, also wissenschaftliche Studien und Rezensionen zu Autor und Werk, angibt. In allen Fällen wird die Orthografie, wie sie auf dem Titelblatt des jeweiligen Werkes verwendet wird, berücksichtigt, wodurch der historische Stand der Sprache oder die Spracheigentümlichkeiten der Autoren zum Ausdruck kommt.

Bei der Primärliteratur werden die Titel vollständig mit Untertitel und zusätzlichen Informationen, die auf dem Titelblatt vermerkt sind, zitiert. Es werden des Weiteren das Erscheinungsdatum und der Erscheinungsort genannt. Das Erscheinungsjahr wird in eckigen Klammern ergänzt, wenn es, obgleich nicht auf dem Titelblatt vermerkt, aus anderen Quellen erschlossen werden konnte. Die Angabe [s.d.] verweist darauf, dass im Buchimpressum kein Erscheinungsjahr angegeben wird und das Publikationsdatum zudem nicht erschlossen werden konnte. Die Angabe [s.l.] verweist darauf, dass der Erscheinungsort nicht ermittelt werden konnte. Reihen werden nicht berücksichtigt.

Die Rubrik "Werke" umfasst alle literarischen Werke und beschränkt sich auf die Erstausgaben (außer bei erweiterten, ergänzten oder überarbeiteten Neuauflagen oder einem Titelwechsel) sowie, ggf., Gesamtausgaben und kommentierte Neuausgaben. Wenn der Autor zudem Übersetzer literarischer Werke ist, werden auch diese Arbeiten unter "Werke" aufgeführt. Die von Dritten übersetzten Werke des Autors erscheinen ihrerseits in der Rubrik "Übersetzungen".

In den seltenen Fällen, in denen ein Buch in keiner nationalen oder internationalen Bibliothek vorhanden ist, wird es unter der Bedingung aufgenommen, dass zeitgenössische Quellen glaubwürdig die Existenz des Buches belegen und Auskunft über dessen Inhalt geben. Bei Autoren, die auch als Literaturwissenschaftler hervorgetreten sind, werden die literatur- und kulturwissenschaftlichen Arbeiten mitberücksichtigt.

Die seit 2013 bestehende Verbindung zwischen dem Autorenlexikon und dem Verbundkatalog der luxemburgischen Bibliotheken, www.a-z.lu, ermöglicht einen direkten Zugriff auf die Werke des betreffenden Autors und eine Online-Bestellung in einer der Bibliotheken.

Die Sekundärliteratur liefert eine Auswahl an wissenschaftlichen und literaturkritischen und/oder journalistischen Beiträgen sowie Rezensionen. Diese Texte erscheinen in chronologischer Reihenfolge, egal ob sie sich mit dem Autor und/oder mit einem bestimmten Werk befassen und können in der Liste in der Rubrik "Sekundärliteratur" des Autorenporträts oder in der Detailansicht eines Dokuments eingesehen werden. Ein Hyperlink verweist auf einen online verfügbaren Volltext.

Bildungs- und berufsspezifische Besonderheiten in Luxemburg

Bestimmte schulische und berufliche Werdegänge in Luxemburg zeichnen sich durch landestypische Spezifika aus. Da viele Autoren als Lehrer, Priester oder Beamte vergleichbare Bildungswege teilen und diese Berufskarrieren nicht bei jedem Autor im Detail wiederholt werden sollen, werden im Folgenden kurz idealtypische Ausbildungswege dargelegt.

Um Priester zu werden, besuchen die Abiturienten zunächst ein Priesterseminar, oftmals im Ausland, ab 1845 in der Regel in Luxemburg, oder treten als Novizen in ein Kloster ein. Diese Ausbildung wird mit der Priesterweihe beendet. Anschließend arbeiten die jungen Priester als Vikare in Pfarrgemeinden, bevor ihnen eine eigene Pfarrei übertragen wird. Die verschiedenen Orte ihres priesterlichen Wirkens werden aufgeführt, da die Priester nicht selten wichtige Lokalhistoriker sind, deren Abhandlungen über die Pfarrgemeinde, das Dorf oder die Region aufschlussreiche kulturgeschichtliche Informationen enthalten.

Bei den Beamtenstellen werden die in Luxemburg üblichen Berufsbezeichnungen wie Piqueur cantonal oder Konduktor dann beibehalten, wenn aufgrund des spezifisch luxemburgischen Verwaltungssystems entsprechende Bezeichnungen im Deutschen fehlen. Aus denselben Gründen wird lediglich die Berufstätigkeit beschrieben, nicht aber die unterschiedlichen Beförderungsstufen im Beamtenverhältnis.

Ab 1845 besuchen angehende Volksschullehrer nach bestandenem Aufnahmeexamen drei Jahre lang die Lehrernormalschule. Eine Lehrerinnennormalschule gibt es erst ab 1855. Bis 1871 werden die Lehramtskandidaten in eigens dazu bestimmten Primärschulen auf das Aufnahmeexamen vorbereitet. Diese Aufgabe übernehmen ab 1878 die neu geschaffenen Oberprimärschulen. Später werden die Schüler nach einem dreijährigen Gymnasialstudium zum Aufnahmeexamen in die Lehrernormalschule zugelassen, wo die Ausbildung ab dem Schulgesetz von 1912 vier Jahre dauert. Volksschullehrer haben die Möglichkeit, die Hochschulreife zu erwerben, indem sie die so genannten Rangexamina ablegen. Seit 1960 ist das Abitur Voraussetzung, um am Institut pédagogique, bzw. später am Institut supérieur d’études et de recherches pédagogiques und, seit 2005, an der Université du Luxembourg ein Lehramtsstudium antreten zu dürfen.

Gymnasiallehrer studieren bis 1969 nach dem System der »Collation des grades«, wobei die Studierenden nach einem obligatorischen Jahr an den Cours supérieurs in Luxemburg eine Universität im Ausland besuchen, sich aber in Luxemburg den Examina der »Première candidature« und »Deuxième candidature« und des »Doctorat« stellen müssen. Die auf diesen Abschluss folgende Probezeit, »Stage pédagogique«, besteht aus einer zweijährigen Referendarzeit und einem Jahr als Repetitor, wobei eine umfassende wissenschaftliche Arbeit, die sogenannte »Thèse«, vorzulegen ist. Im Lexikon ist auf eine detaillierte Schilderung der Probezeit verzichtet worden. Heute wird von angehenden Gymnasiallehrern ein abgeschlossenes Hochschulstudium verlangt. Die Probezeit beträgt nach wie vor drei Jahre, das Repetitorat ist allerdings hinfällig. Die wissenschaftliche Arbeit ist nicht mehr obligatorisch. Das System der »Collation des grades« gilt ebenfalls bis 1969 für angehende Juristen, Mediziner und Naturwissenschaftler.

Fotos

In der Regel enthält jeder Eintrag ein oder mehrere Fotos des Autors. Bevorzugt werden Porträts aus einer wichtigen Schaffensphase. Wenn kein Foto vorliegt, wird auf Zeichnungen, Gemälde oder Karikaturen zurückgegriffen. Die Mehrzahl der abgebildeten Fotos stammt aus dem Bestand des CNL. Gelegentlich wird auf andere Archive oder Privatsammlungen zurückgegriffen; in diesen Fällen wird die jeweilige Quelle angegeben. Soweit sie bekannt sind, werden für jede Abbildung der Name des Fotografen oder des Malers sowie der Rechteinhaber angegeben. Wir haben uns um die Bildrechte bemüht. Dort, wo sie nicht ermittelt werden konnten, bitten wir um Mitteilung. Wenn Sie eines dieser Fotos verwenden möchten, wenden Sie sich bitte an das CNL.

Weitere Informationen

Der Eintrag endet ggf. mit Informationen zu Auszeichnungen, Mitgliedschaften in Vereinigungen, sowie einer Auswahl nützlicher Links.
Um eine weiterführende Beschäftigung mit dem Werk des Autors über die veröffentlichten literaturwissenschaftlichen und -kritischen Studien hinaus anzuregen, werden zudem Nachlässe und Sammlungen in öffentlich zugänglichen Archiven und Bibliotheken angegeben. Hinweise auf Archivmaterial des CNL finden sich auch in der Bestandsübersicht des Literaturarchivs.

Welche Suchoptionen bietet das Autorenlexikon?

Auf der Startseite kann über ein Feld eine erste Suche unter anderem nach Autor, Titel oder Verlag sowie eine Volltextsuche gestartet werden. Eine Dropdown-Liste mit Kategorien (Autor, Dokument, Auszeichnung) bietet die Möglichkeit, diese erste Suche zu filtern.

Außerdem können unter „Erweiterte Suche“ verschiedene Felder und Filter (Autor, Geschlecht, Titel, Datum, Sprache, Genre, Ort, Auszeichnungen) verwendet werden, um die Suchoptionen zu kombinieren und die Ergebnisse zu verfeinern. Die erhaltenen Ergebnisse beziehen sich auf die Lexikoneinträge und die Bibliografie. Die Ergebnisse können jederzeit über ein Parallelmenü weiter verfeinert werden.

Wie ist das Autorenlexikon entstanden?

Das Centre national de littérature (CNL) initiierte 1997 ein Projekt zur Erstellung eines allgemeinen Verzeichnisses luxemburgischer Schriftsteller: das spätere Luxemburger Autorenlexikon. Das Team, das ursprünglich aus drei Wissenschaftlern bestand, wurde 1998 auf fünf Mitarbeiter erweitert. In Anbetracht des erforderlichen Forschungsumfangs beschloss das CNL im Jahr 2002, das Projekt beim Fonds national de la recherche (FNR) einzureichen, um den Fortschritt zu beschleunigen. Ab November 2003 ermöglichte die vom FNR gewährte zweijährige finanzielle Unterstützung die Stärkung der Forschungsgruppe, die sich nun aus sieben wissenschaftlichen Mitarbeitern des CNL und einem Dozenten der Universität Luxemburg zusammensetzte. Das Projekt führte schließlich zur Veröffentlichung der deutschen Buchfassung des Autorenlexikons im Jahr 2007, gefolgt von einer französischen Buchfassung im Jahr 2010. Seit Ende 2011 existiert ausschließlich die vorliegende zweisprachige Online-Ausgabe, die regelmäßig weiterentwickelt und ergänzt wird.