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© Willem Meijst

Willem Meijst

Vevey ()

Willem Meijst wurde als Kind niederländischer Eltern in der Schweiz geboren. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend beim Genfer See und studierte Betriebswirtschaft an der Universität Lausanne (1983-1986). Seine berufliche Karriere begann in den Bereichen Marketing und Handel, zum Beispiel mit Industrieanlagen. 1991 zog er nach Montréal, wo er eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann absolvierte (1992) und an der McGill University Kurse zur IATA Preiskalkulation belegte (1993). Parallel dazu und darüber hinaus arbeitete er in der Tourismus- und Luftfahrtbranche in Kanada, in Frankreich und in Belgien. Seit 1998 lebt er als Beamter bei der Europäischen Kommission in Luxemburg, bis 2010 war als Finanzkontrolleur tätig, dann als Travel manager. Willem Meijst veröffentlichte Theaterkritiken in der Zeitung Vevey-Riviera und war Redaktionsmitglied der Firmenzeitschrift der kanadischen Fluggesellschaft Air Transat, Vertical.

Willem Meijst schreibt Abenteuerromane. In die Geschichten fließen öfter Fakten und Informationen zu den beschriebenen Gegenden und dem jeweiligen beruflichen Umfeld ein, der Autor greift hier teilweise auf eigene Erfahrungen zurück. Die Handlung spielt immer in einem internationalen Milieu und beschreibt die ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Personen aus verschiedenen Ländern und politischen Systemen, die oft Banker oder Mitarbeiter von internationalen Institutionen, wie der UNO, sind. Im Laufe der Zeit helfen immer öfter übernatürliche Elemente, die gewünschte Lösung herbeizuführen.

Willem Meijst ist der Autor einer in Berlin verorteten Trilogie von Spionageromanen rund um zwei Hauptfiguren, Werner, einen Schweizer Handelsvertreter und Jana, eine ostdeutsche Stasi-Agentin. Berlin-Mohrenstrasse (2016) beschreibt wie Werner, vor dem Mauerfall, zwischen seiner Arbeit im Osten Berlin und seiner Wohnung im Westteil der Stadt pendelt, was viele Verwicklungen nach sich zieht. Berlin. Le soleil se lève à l'est (2019) erzählt die Abenteuer des Paares, jetzt da Werner auch Geheimdienstagent ist, dies vor dem Hintergrund der Immobilienspekulation in Berlin, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung und dem Ende des Kalten Krieges. Berlin. Le code nucléaire a changé (2024) spielt in den 2020ern. Hierin begibt sich Jana u. a. auf die Suche nach einer unbekannten Seite aus ihrer Vergangenheit. Während der erste Band autobiografische Einschübe aufweist, sind die beiden anderen, wie alle nachfolgenden Bücher, Fiktionen.

Im Band Cinquante nuances de bleu (2017) wollen in der ganzen Welt angesiedelte Freunde, die früher dasselbe Schweizer Gymnasium besuchten, politischen Gegnern helfen aus Nordkorea herauszukommen. Un bouquet d'iris pour Vauban (2018) ist zum Teil in Luxemburg verortet während der dort stattfindenden Spiele der kleinen Staaten von Europa, die für das Buch auf europäische und afrikanische Enklaven ausgedehnt werden. Eine junge Sportlerin aus Eritrea kann in Luxemburg, u. a. durch die von Vauban gebauten Kasematten, der Unterdrückung ihres Staates entfliehen. Im Mittelpunkt von Le Dernier Train de Canfranc (2020) steht die Zerschlagung eines terroristischen Netzwerks von baskischen Separatisten. Es tauchen aber auch Geisterzüge auf, die auf längst stillgelegten Strecken unterwegs sind. In L'Ange gardien de David (2021) arbeiten die Sicherheitsdienste der Flughäfen in Montréal, Chicago und London zusammen, um mit der Hilfe des israelischen Geheimdienstes eine Flugzeugentführung durch Islamisten zu vereiteln. Die Geschichte in Musique de l'autre côté du miroir (2022) dreht sich um eine junge in Luxemburg wohnende Kontrabassistin, die davon träumt, Schuberts 8. „Unvollendete“ Symphonie fertigzustellen, aber auch beim Concours Eurovision de la Chanson aufzutreten.Eine unfreiwillige Reise durch Raum und Zeit versetzt die Hauptfigur des Romans Croissant, donut ou bretzel (2023) in die Normandie zur Zeit der Landung der Landungen der Alliierten, an der sie aktiv teil nimmt. Nach ihrer Rückkehr in die Gegenwart kümmert sie sich um die Verständigung und den Frieden zwischen den ehemaligen Kriegsparteien und setzt sich für das Errichten von Soldatenfriedhöfe für alle Seiten ein.

Dernier Parking avant la fin (2022) ist eine Mischung aus Roman und Essay. Walter, das Alter Ego des Autors, erzählt den Ablauf seines Lebens, das stark beeinflusst wurde durch Begegnungen mit verstorbenen Personen, Wesen aus dem Jenseits und seine verschiedenen Wiedergeburten im Laufe der Zeit. Eingeschoben sind ausgedehnte Überlegungen darüber, was die Menschheit machen müsste um die Welt zu retten.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Zitiernachweis:
Sahl, Nicole: Willem Meijst. Unter: , aktualisiert am 03.07.2024, zuletzt eingesehen am .