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Alfred Groff

Luxemburg

Alfred Groff besuchte die Grundschule in Strassen und, von 1967 bis 1974, das Athénée de Luxembourg. Nach dem Abitur studierte er von 1974 bis 1979 im Doppelstudiengang Psychologie und Psychopathologie/Psychiatrie an der Universität Salzburg, ein Studium, das er mit der Promotion abschloss. Von 1980 bis 1981 absolvierte er das Master Programm in Special Education des Instituts für pädagogische Psychologie und Statistik der State University of New York in Albany. Dem folgten Zusatzausbildungen in personenzentrierter Psychotherapie an den Universitäten Mannheim und Trier und, von 1997 bis 2000, eine psychotherapeutische Ausbildung in »Focusing« an der Universität Heidelberg. Von 2007 bis 2009 besuchte Groff eine psychotherapeutische Fortbildung zu Anthroposophischer Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland. Zudem absolvierte er eine Weiterbildung am Lehrstuhl für »Social Enterprise and Social Innovation« der Universität Luxemburg.

Von 1981 bis 1992 war Groff Leiter der Beratungsstelle zu Heimeinweisungen des Centre d’Information et de Placement der Entente des Gestionnaires des Centres d’Accueil. Gleichzeitig arbeitete er von 1983 bis 1988 als Lehrbeauftragter am Institut de formation pour éducateurs et moniteurs. Seit 1992 praktiziert Groff als Psychotherapeut. Er leitete von 1992 bis 2015 die Beratungsstelle zur Berufseingliederung gesellschaftlicher Randgruppenmitglieder (C.S.P., heute ACT!) der Organisation Inter-Actions. Zudem war er von 1996 bis 1997 psychologischer Leiter der Beratungsstelle Haus 89. Seit 2015 arbeitet Groff als Psychologe, Psychotherapeut, Bewusstseinsarbeiter und Impulskünstler für die gemeinnützigen Gesellschaften MTK (Mäin transpersonale Käer. Lëtzebuerger Gesellschaft fir Transpersonal Psychologie) und IPBA (Institut für psychologische Begleitung Luxemburg). Er ist immer wieder ehrenamtlich im Vorstand diverser Vereinigungen tätig, darunter MTK asbl, IPBA asbl, Demokratie asbl, Horizon asbl, GPF asbl und Luxemburger Sozialforum, und ist Initiator des Instituts für Integrale Praxis, Mehr Demokratie und Soziale Dreigliederung. Er ist Mitbegründer der Vereinigung Initiativ bedéngungslost Grondakommes Lëtzebuerg, war Vorsitzender des Tauschkrees Lëtzebuerg und vertritt Luxemburg bei den internationalen Foren Democracy international und Simpol. Groff war ebenfalls Vorsitzender des ersten integrativen Kindergartens The International Kindergarten und Mitbegründer der Assoziation Info-Handicap. Daneben tritt Groff auch als Clown auf und betätigt sich als Clowntrainer.

Alfred Groff ist Redaktionsmitglied des Journal of Transpersonal Research. Er veröffentlicht Artikel zur Psychologie, zur Kinderbetreuung und den Themenbereichen des tetraedrischen Bewusstseins, des bedingungslosen Grundeinkommens und der direkten Demokratie in Sammelbänden, Zeitungen (Journal, Luxemburger Wort, Tageblatt, woxx), Zeitschriften (Forum, Bulletin de l‘ANCE, Bulletin – Société luxembourgeoise de psychologie, Queesch, Goetheanum) und organisationsinternen Publikationen (etwa der Newsletter der InterNations oder MTK-Info). Zu diesen Themen hat er auch eine ganze Reihe von Büchern und Sonderdrucken publiziert, darunter die Untersuchungen Präventiv-integrative Förderung im Vorschulalter (1984), Humanistische Psychologie als Anstoss zum Handeln unter einem neuen, vertieften Bewusstsein in der Heimerziehung (1988), Eltern und Lehrer klagen: so ein Zappelphillip! was tun? (1994), Transpersonale Gesprächspsychotherapie: der MTK-Prozess (1997), Transpersonale-personenzentrierte Sozialarbeit (2000), Dreigliederungsimpulse für die Demokratie in Luxemburg am Anfang des 21. Jahrhunderts (2000-2008) (2008), Tetraedrische 3D-Landkarte, transpersonale Psychologie und integrale Politik (2009), "Ich bin" Tetranthropos, der bewusste Mensch (2012), eine Publikation, die 2020 auch in einer englischen Übersetzung erschien, Mehr Demokratie und bedingungsloses Grundeinkommen (2021),  Dreiklänge, Triaden und rotierende Tetraeder (2021) sowie Psychologie im zwanzigsten Jahrhundert in Luxemburg (2023).

Die Themen, die in diesen Büchern verhandelt werden, greift Groff auch in seinen Romanen auf. Mensch, Mensch (2018) schildert die Erfahrungen eines jungen Arbeitslosen, der in eine Wohngemeinschaft aufgenommen wird, die tetraedrisch organisiert ist und deren Bewohner einen jeweils anderen Aspekt des Menschseins verkörpern. Er selbst muss in der Auseinandersetzung mit neuen Ideen sein individuelles, gesellschaftliches und spirituelles Wesen in Einklang bringen, um so zum wahren Menschen zu werden. Dabei fungiert der Roman, dem ein umfangreicher Anhang beigegeben ist, auch als Kompendium von Sachfragen. In den Gesprächen der Figuren werden Sujets wie Gemeinwohlökonomie, partizipative Demokratie, Tauschwirtschaft, Permakultur, Simultanpolitik, Astrosophie und die kreative und emotionale Entfaltung des Einzelnen thematisiert und Übungen zur Bewusstseinserweiterung und Selbstfindung dargestellt. Dabei übt der Autor Kritik am kapitalistischen Wirtschaftssystem und einer, den Einzelnen in seiner Einzigartigkeit und seinem Potential nicht valorisierenden Gesellschaft. Die Verbindung von sachbuchtypischen Inhalten mit fiktionalen Elementen kennzeichnet auch die beiden Folgeromane, in denen die Geschichte der Wohngemeinschaft weitergeführt wird. In Ich bin, Mensch (2021) beschließen die Bewohner, ihre Lebensgemeinschaft zu vergrößern und gleichzeitig ein weltweites Netzwerk aufzubauen. Hierzu werden Reisen zu ähnlichen Wohngemeinschaften in Schottland, Portugal, Ägypten, die Vereinigten Staaten, die Dominikanische Republik und nach Indien unternommen. Die verschiedenen dort praktizierten alternativen Lebensformen werden jeweils detailliert vorgestellt. Am Ende des Romans unternehmen die Protagonisten eine einwöchige spirituelle Schiffsreise, die ihnen helfen soll, in eine neue Phase des Bewusstseins einzutreten. Der dritte Roman, Mensch gegen Mensch (2023), den Alfred Groff zusammen mit Paul Prussen verfasst hat, schildert die Erfahrungen der Gemeinschaft auf der Insel Pitcairn, auf die sie sich Mitte des 21. Jahrhunderts nach einer Klimakatastrophe geflüchtet hat. Eine Zusammenstellung von Kapiteln der ersten beiden Romane erschien 2024 in einer englischen Übersetzung unter dem Titel Randy, Beer & Rock ʻnʼ Roses.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nathalie Jacoby

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    forum. fir kritesch Informatioun iwer Politik, Kultur a Relioun
    Verwendete Namen
    Alfred Groff
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Journal / Letzeburger Journal / Journal / LJ. Politik, Finanzen a Gesellschaft
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    Alfred Groff
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    Alfred Groff
  • Titel der Zeitschriften
    Queesch. die Zeitschrift für und über Selbstbestimmung des Infoladen 'Schréibs' = le magazine pour et sur l'autodétermination du Infoladen "Schréibs"
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    Alfred Groff
  • Titel der Zeitschriften
    Tageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir Lëtzebuerg
    Verwendete Namen
    Alfred Groff
  • Titel der Zeitschriften
    woxx (Grénge Spoun). déi aner Wochenzeitung = l’autre hebdomadaire
    Verwendete Namen
    Alfred Groff
Zitiernachweis:
Jacoby, Nathalie: Alfred Groff. Unter: , aktualisiert am 16.07.2024, zuletzt eingesehen am .