Joseph Groben
Joseph Groben ist der Schwiegersohn von Nikolaus Hein. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Bonneweg, wo er die Grundschule besuchte. Nach dem Abitur am Athenäum 1954 studierte er Germanistik, Romanistik und Slawistik in Luxemburg, Wien, Paris und Moskau. Danach unterrichtete er von 1959 bis 1998 am Lycée de garçons in Luxemburg Latein, Deutsch, Französisch und Russisch und lehrte von 1972 bis 1999 deutsche Literatur am Centre universitaire. Er gründete 1974 das Kammerorchester Les Musiciens, das heutige Kammerorchester Luxemburg, dem er bis 2011 vorsteht.
Joseph Groben veröffentlicht kulturelle, literatur- und kunstkritische sowie historische Beiträge in Die Warte-Perspectives und nos cahiers. Die Moselregion ist Thema seiner literaturwissenschaftlichen und historischen Studien. Als Regionalhistoriker interessiert er sich für die Geschichte Luxemburgs vor 1815 und sucht nach altluxemburgischen Zeugnissen in den heutigen Grenzregionen. Die im Luxemburger Wort veröffentlichten Artikel, die er ab 1993 anlässlich der von ihm organisierten Vortragsreihe Connaissance de l'ancien Duché de Luxembourg in belgischen, französischen und deutschen Ortschaften des ehemaligen Herzogtums schrieb, sammelte er in L'Ancien Duché de Luxembourg (2000). Zudem widmete er sich der Kultur und Geschichte der Moselgegend (Mosella 2004, Das Moseltal 2015). 2018 erschien Das stille Tal der Kyll, in dem er Geschichte und Geografie der Kyll, eines Nebenflusses der Mosel, in der Literatur, der Musik und in den Künsten beschreibt.
Joseph Groben ist der Nachlassverwalter und Herausgeber von Nikolaus Heins Werk (Kleines Vermächtnis 1971, Gertrud 1999, Der Verräter 1994); er stellt Hein in zahlreichen Studien als Moseldichter vor und veröffentlichte weitere Studien über die Literatur der Moselgegend. 2019 erschien der historisch-literarische Reiseführer durch Ehnen, in dem er am Beispiel von Heins Roman Der Verräter die lokale Ortsgeschichte illustriert. Als Mitglied des Institut grand-ducal, Section des arts et des lettres ist Joseph Groben Mitherausgeber der beiden Anthologien Luxemburger Literatur 33 Erzählungen Luxemburger Autoren des 20. Jahrhunderts (1999) und Deutschsprachige Lyrik in Luxemburg (2002). Eine Auswahl der Luxemburger Literatur in deutscher und luxemburgischer Sprache nahm er auch in das von Nikolaus Hein begründete und später von ihm selbst herausgegebene Lesebuch für höhere Schulen Der Brunnen auf. Zusammen mit Jean-Paul Hurt und Léon Doemer verfasste er das mehrfach überarbeitete Sprachbuch für den Deutschunterricht in Luxemburg (1980-2004). Darüber hinaus schrieb er eine in nos cahiers von 1989 bis 1990 veröffentlichte Studie über den deutschsprachigen luxemburgischen Roman. 2001 erschien Requiem für ein Kind, eine biografisch angelegte Kulturgeschichte trauernder Eltern über den Verlust ihrer Kinder. 2021 publizierte er eine erweiterte Fassung in französischer Übersetzung unter dem Titel Parents en deuil. 2022 hob er in einer kommentierten, gekürzten und illustrierten Neuausgabe von Paul Noesens Job, der Baumeister (1961) Einzelheiten zur Entstehungsgeschichte der Kathedrale hervor.
Veröffentlichungen
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Jahr2001
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Jahr2015
Sonstige Mitarbeit
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Titel Kleines VermächtnisJahr1971
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Jahr1994
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Jahr1999
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Jahr2013
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Jahr2016
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Titel De VerraderJahr2017
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Jahr2021
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Wort / d'Wort / LWVerwendete NamenJoseph Groben
J.G. -
Titel der Zeitschriftennos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir KulturVerwendete NamenJoseph Groben
J.G. -
Titel der ZeitschriftenWarte (Die) = Perspectives. Supplément culturel du WortVerwendete NamenJoseph Groben
jgSekundärliteratur
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Autor(in) Jhos Lévy
Jahr2001 -
Autor(in) Kathrin Kommerell
Jahr2002 -
Autor(in) Beate Kugel
Jahr2002
Auszeichnungen
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Name Prix ServaisJahr 2002
Mitgliedschaft
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Institut grand-ducal Section des arts et des lettres
Archiv
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CNL AU-102
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CNL L-304
Zitiernachweis:
Conter, Claude D./Kremer, Claude: Joseph Groben. Unter: , aktualisiert am 18.06.2024, zuletzt eingesehen am . -