René Oth

René Oth besuchte die Grundschule in Luxemburg, Ettelbrück und Grevenmacher, danach das Lycée classique d‘Echternach und das hauptstädtische Athenäum. Sein Studium der Literatur, Philosophie und Geschichte in Nancy (1966-1967), an der Pariser Sorbonne (1967-1968) und am King’s College und University College in London (1968-1969) schloss er mit einer Arbeit über anglo-amerikanische eschatologische Science-Fiction-Literatur ab. Anschließend unterrichtete er Englisch und Geschichte am Athenée de Luxembourg und von 1999 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008 am Lycée de garçons Luxembourg.

René Oth schreibt seit den 1960er Jahren Rezensionen und Kolumnen für das Luxemburger Wort und seit 2008 für das Tageblatt. Als Amerikanist hat Oth sich in diversen Veröffentlichungen mit dem Genre der Science-Fiction auseinandersetzt. So gab er in den 1980er Jahren 14 Bände mit Science-Fiction- und Fantasy-Geschichten beim Luchterhand Literaturverlag heraus, darunter die Einführung Gedachte Welten (1982) sowie die Anthologien Die Zeitpolizei (1985) und Zeit der Frauen (1986). Daneben ist Oth als Autor zahlreicher in Deutschland publizierter Sachbücher zur Geschichte und Kultur der Ureinwohner Nord-, Mittel- und Südamerikas hervorgetreten, so z. B. Das große Indianer-Lexikon (1979), Die wahre Geschichte der Indianer (1999), Manitus Krieger (2000) und Bevor Kolumbus kam (2006).

Mit Die Rückkehr aus den ewigen Jagdgründen (2022) veröffentlichte René Oth seinen ersten Roman, in dem er das Thema seines 1982 publizierten Sachbuchs Gott auf dem Prüfstand wieder aufgreift. Die Romanhandlung findet in einer alternativen Gegenwart statt, in der die USA von dem ersten indigenen Präsidenten regiert werden. Wie einst von einem Schamanen prophezeit, kehren auf Geheiß der göttlichen Kraft Manitu frühere Häuptlinge mit ihren Stämmen und samt riesiger Büffelherden aus dem Jenseits zurück, um sich an ihren weißen Unterdrückern zu rächen. Oths Roman enthält nicht nur ausführliche Informationen zur Geschichte und Kultur der amerikanischen Ureinwohner, sondern auch Reflexionen zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur, zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und zivilisatorischem Rückschritt und zwischen indigenem Glauben und den Weltreligionen.