Heinrich Schliep
Heinrich Schliep ist der Sohn deutsch-luxemburgischer Eltern. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Trier trat er 1854 in die ostindische Kolonialarmee ein. 1856 wurde er von der niederländischen Regierung als Topograf angestellt. Ab 1861 unterrichtete er Mathematik und technisches Zeichnen am Gymnasium Willem III in Batavia, heute Jakarta (Indonesien). Im Februar 1862 wurde Heinrich Schliep aus dem Militärdienst entlassen und in den niederländischen Staatsdienst aufgenommen. Ende desselben Jahres wurde ihm krankheitsbedingt ein zweijähriger Heimaturlaub bewilligt. 1865 heiratete er in Luxemburg seine Cousine Anna Loutz. 1866 reiste er zusammen mit seiner Frau über Alexandria, Sues, Aden und Singapur zurück nach Niederländisch-Indien. Dort arbeitete er als Kartograf und Lehrer an einem Gymnasium in Salemba, einer Vorstadt von Batavia, und übernahm die Leitung des topografischen Dienstes und des Katasters. 1878 kehrte er nach Europa zurück, zunächst nach Straßburg, dann nach München (1879-1881), Lugano (1881-1883), Berlin (1883-1885) und wieder nach München (1885-1890). Nach dem Tode seiner Frau zog er nach Trier, ab 1892 wohnte er in Luxemburg.
Heinrich Schliep verfasste mehrere historische Studien über die Germanen z. B. Licht (1888). Vor allem beschäftigte er sich in Ur-Luxemburg mit den germanischen und keltischen Ursprüngen Luxemburgs, der Heraldik und der Kulturgeschichte Luxemburgs, wobei er oftmals auf sprachgeschichtliche Argumentationen zurückgriff. Heinrich Schliep war korrespondierendes Mitglied des Institut archéologique du Luxembourg in Arlon und einer der Mitbegründer sowie Vorstandsmitglied des Vereins für Luxemburger Geschichte, Litteratur und Kunst.
In den sprachgeschichtlichen Beiträgen setzte sich Heinrich Schliep mit der Etymologie von Ortsnamen und Gegenständen auseinander. In Die Sprache der Luxemburger entwickelte er die These, dass das Luxemburgische aus dem Angelsächsischen entstanden sei. Einige Beiträge erschienen in L'Union, L'Indépendance luxembourgeoise, Luxemburger Freie Presse, Luxemburger Volkszeitung, Fauna und Ons Hémecht.
Heinrich Schliep veröffentlichte während seiner kurzen Zeit in Luxemburg zwischen 1864 und 1866 die Operette Die doppelte Belagerung. Darin wird die Belagerung der vom Prinzen Chimay regierten Festung Luxemburg im Jahre 1684 durch Frankreich mit einer Liebesgeschichte verknüpft. Jean-Antoine Zinnen komponierte die Musik zum Libretto. Des Weiteren schrieb Heinrich Schliep Reiseberichte u. a. Von Riouw nach Luxemburg, in denen er von Luxemburgern berichtet, die in Asien leben oder arbeiten. Der Autor hat seinen kulturgeschichtlichen Studien zahlreiche Gedichte und Lieder Luxemburger Autoren beigefügt.
Veröffentlichungen
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Titel Von Riouw nach LuxemburgJahr1865
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Jahr1866
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Jahr1888
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Jahr1895
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Jahr1895-1896
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Jahr1900
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenBulletin de la Société des Naturalistes ([aka Fauna])Verwendete NamenHeinrich Schliep
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Titel der ZeitschriftenHémecht / Ons Hémecht / 'T HémechtVerwendete NamenHeinrich Schliep
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Titel der ZeitschriftenIndépendance luxembourgeoise (L')Verwendete NamenHeinrich Schliep
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Freie PresseVerwendete NamenHeinrich Schliep
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Volkszeitung II. und AnnoncenblattVerwendete NamenHeinrich Schliep
H.S. -
Titel der ZeitschriftenUnion (L')Verwendete NamenBalearus
Heinrich SchliepSekundärliteratur
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Autor(in) Unbekannt
Jahr1874 -
Autor(in) D. (Unbekannt)
Jahr1895 -
Autor(in) Martin Blum
Jahr1899-1913
Mitgliedschaft
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Verein für Luxemburger Geschichte, Litteratur und Kunst /[auch Verein für vaterländische Litteratur, Geschichte und Kunst] (Hémecht)
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Wörterbuch der luxemburgischen Mundart (1906)
Zitiernachweis:
Conter, Claude D./Schmitz, Jeff: Heinrich Schliep. Unter: , aktualisiert am 19.12.2023, zuletzt eingesehen am . -