Dana Rufolo
Dana Rufolo ist die Tochter italienisch-amerikanischer Eltern, die im diplomatischen Dienst waren. Sie verlebte ihre Kindheit und Jugend in den Vereinigten Staaten, in der Karibik, der Türkei und der Schweiz. Nach dem Abitur 1966 in Izmir studierte sie Anglistik und Amerikanistik an der University of California und Theaterwissenschaften an der University of Wisconsin, wo sie 1984 mit der Arbeit The Plays of Edward Albee. 1959-1980. Experiments in Dramatic Form promovierte. Von 1982 bis 2015 lebte sie in Luxemburg, wo sie Englisch unterrichtete, zuerst am Gymnasium Sainte Sophie, dann am Centre de langues. Sie organisierte Theaterateliers für Jugendliche und Erwachsene, u. a. zusammen mit Janine Goedert am Lycée de garçons in Luxemburg. Ab 2002 studierte sie an der Université du Luxembourg Psychotherapie mit Schwerpunkt Dramatherapie. Seit 2006 leitet sie das von ihr gegründete Theatre Research Institute of Europe (TRIE). 2015 zog Dana Rufolo mit dem TRIE nach Konstanz.
Dana Rufolo, die ausschließlich in englischer Sprache schreibt, ist Autorin von Theaterstücken, von Gedichten und Essays, sowie von Artikeln und Rezensionen zum Theater. Ihre meist unveröffentlichten Dramen wurden u.a. beim Ann Arbor Experimental Theater Festival, in Luxemburg und in Konstanz aufgeführt. Hurt, Dignified, ein Stück über Flüchtlinge und Opfer von sozialer Ausgrenzung wurde 2007 in Düdelingen aufgeführt. Einige Stücke von ihr wurden in Luxemburg im Théâtre du Centaure z.T. in französischer Übersetzung aufgeführt: Bitter Tears, Sweet Life (2007), Coup de théâtre (2008) oder Femmes… à bas les barrières et les stéréotypes (2009). Aus dem narrativen Gedicht Joyn (2013) entstand nach einem Workshop in Dessau eine Theaterperformance mit Multimedia- und Tanzeinlagen. Dana Rufolo ist auch Co-Autorin der Performance Störfälle, 2015 aufgeführt in Konstanz. We are Plagued with the Thoughts of Death (2020 veröffentlicht in Plays International) ist Teil einer Reihe von Kurztheaterstücken, die sich mit der Covid-Epidemie auseinandersetzen. Die als Theater im Theater angelegte Handlung wird 50 Jahre nach vorne verlegt, in eine Zeit, in der die schwachen Erinnerungen an den Lockdown von 2020 überlagert werden von einer erneuten Pandemie.
I Am Viola da Gamba of the Singing Building (2005) von Dana Rufolo schildert in Versform aus der Perspektive einer Gambe die Geschichte und das Leben des Musikinstruments im Dialog mit einem Gesprächspartner, der Epos wurde von Philippe Partridge vertont und 2013 im Musikkonservatorium in Luxemburg uraufgeführt. In vielen Texten thematisiert Dana Rufolo die Situation des Auswanderers, der eine fremde Kultur beobachtet und künstlerisch verarbeitet. Sie war Mitglied des LSV bis zu dessen Auflösung im Jahre 2016 und ist Gründungsmitglied des Creative Writing Club sowie Mitherausgeberin von dessen Anthologie Writing from a Small Country (2004), die auch eigene Texte enthielt. Texte erschienen auch in der Anthologie D'Waasser am Mond (2004).
Dana Rufolo schreibt und übersetzt Theater- und Buchkritiken für Plays International & Europe, dessen Chefredakteurin sie seit 2016 ist, aber auch für Theatre Journal, Nouvelle Europe und Radio 100,7. Sie veröffentlicht Beiträge zu Theaterthemen, etwa über die späten Werke von Tennessee Williams im Band Violence in American Drama (2011), über Collective playwriting in foreign language teaching (2011) oder über Theaterfiguren mit Holocaust-Bezug im Band Transatlantic Perspectives on American Responses to the Holocaust (2017). Gedichte, Kurzgeschichten und Essays erschienen in Grénge Spoun und Revue luxembourgeoise de littérature générale et comparée. Für die Mitarbeiterzeitschrift der Europäischen Investitionsbank Apertura Magazine stellte sie 2001 die umfassende Dokumentation Literature in Luxembourg zusammen.
Dana Rufolo wurde mehrfach beim Concours littéraire national ausgezeichnet: 1998 mit dem Essay The Forest of Luxembourg (abgedruckt in Der Augenblick schwebt über dem Fluß, 1999), 2002 mit dem Kindertheaterstück Mirror-Lake and Me-Me und 2011 mit dem Gedicht Joyn. A Marriage Made in Mega-heaven. 2006 wurde ihre Erzählung An Olympic Life beim IOC Wettbewerb Sport et littérature ausgezeichnet. 2020 erhielt ein Beitrag zum Theater den Carlos Porto International Journalism Award. 2019 wurde sie als internationales Mitglied in die amerikanische League of Professional Theatre Women aufgenommen.
Veröffentlichungen
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenApertura MagazineVerwendete NamenDana Rufolo
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Titel der ZeitschriftenNuova Europa = Nouvelle Europe = NEeuropa. arts, letters, scienceVerwendete NamenDana Rufolo
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Titel der ZeitschriftenPlays InternationalVerwendete NamenDana Rufolo
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Titel der ZeitschriftenRevue luxembourgeoise de littérature générale et comparée / RLLGCVerwendete NamenDana Rufolo
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Titel der Zeitschriftenwoxx (Grénge Spoun). déi aner Wochenzeitung = l’autre hebdomadaireVerwendete NamenDana Rufolo
Sekundärliteratur
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Autor(in) Jean-Michel Treinen
Jahr1999 -
Autor(in) NoGo / Nogo (Norry Goedert)
Jahr2002 -
Autor(in) Jeff Baden
Jahr2002
Auszeichnungen
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Jahr 1998
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Jahr 2002
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Jahr 2011
Mitgliedschaft
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Creative Writing Club / Creative Writing Consortium
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LSV - Lëtzebuerger Schrëftstellerverband [1986-2016]
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Théâtre du Centaure
Archiv
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CNL L-0243
Weblinks
Zitiernachweis:
Sahl, Nicole: Dana Rufolo. Unter: , aktualisiert am 15.12.2023, zuletzt eingesehen am . -