Nicolas Theis

Nicolas Theis war der Sohn eines Landwirts. Nach Studien am Athenäum, an den Cours supérieurs und am Priesterseminar in Luxemburg wurde er nach der Priesterweihe 1938 Kaplan in Drauffelt. Da er geflüchtete Zwangsrekrutierte versteckt hatte, kam er 1943 für kurze Zeit ins Grundgefängnis in Luxemburg. 1944 wurde er nach Horhausen im Westerwald strafversetzt. 1945 wurde er Kaplan in Mondorf, 1947 Pfarrer in Kahler. Ab 1958 war er Direktor des Internats Institut Saint Jean in Luxemburg-Belair und von 1963 bis 1985 Pfarrer in Blascheid, Eisenborn und Fischbach.

Nicolas Theis beschrieb in John Henri Newman in unserer Zeit (Nürnberg 1972) das Werk und die Gedankenwelt des englischen Kardinals, über den er auch in Nouvelle revue luxembourgeoise-Academia, nos cahiers und Die Warte-Perspectives Artikel veröffentlichte. Er begründete die internationalen Newman-Kongresse, die 1957, 1961, 1964 und 1970 in Luxemburg stattfanden. 1984 erhielt er für seine Newman-Studien die Ehrendoktorwürde der Universität Freiburg/Breisgau. Nachrufe auf Priesterkollegen erschienen im Luxemburger Wort und in Lokalbroschüren.

Nicolas Theis veröffentlichte 1951 in Der Luxemburger im Westerwald seine Kriegserlebnisse, die er später in den ersten Band der Trilogie Den Weg entlang integrierte. Hierin enthalten sind seine Tagebuchaufzeichnungen und einige seiner Artikel aus der Zeitschrift der Katholischen Männer-Aktion L'Aumônier. Es sind zum Teil kritische Überlegungen zum Alltag in der Pfarrei Blascheid, zur Kirche im Umbruch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, zu den existenziellen Ängsten des Klerus in der modernen Welt sowie zur Kirchengeschichte und Literatur, wobei er sich mit Georges Bernanos' Tagebuch eines Landpfarrers auseinandersetzt und dessen Titel als Untertitel seiner Trilogie übernimmt.