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Foto: Roland Harsch


Foto:
© Philippe Matsas/CNL

Roland Harsch

Luxemburg

Pseudonyme: R.H.

Roland Harsch ist der Sohn eines Militärmusikers. Nach dem Besuch der Grundschule in Luxemburg-Weimerskirch war er Schüler am Lycée de garçons und am Konservatorium in Luxemburg, wo er die Klavierklasse von Victor Fenigstein und die Harmonieklasse von Jules Krüger besuchte. Danach studierte er Germanistik und Anglistik in Wien und Trier. Zwischen 1973 und 1975 war Harsch Lehrbeauftragter für Klavier an der Musikschule in Echternach. Ab 1976 war er Deutschlehrer, zuerst am Lycée classique de Diekirch, dann am Lycée Michel Rodange und von 1998 bis zu seiner Pensionierung 2011 am Lycée de garçons in Luxemburg.

Seit 1989 veröffentlicht Harsch ironische, oft parodistische und der Musik und Literatur verpflichtete Gedichte, Kurzgeschichten und Pastiches in Récré, Les Cahiers luxembourgeois, Die Warte-Perspectives, Le Phare, d'Lëtzebuerger Land, woxx und Den neie Feierkrop. Texte erschienen auch in der Festschrift für Mario Fioretti (K)eng Schnapsidee und in mehreren Anthologien der Walfer Bicherdeeg (2003, 2006, 2007, 2009, 2012); das Künstlerbuch Stiller Ozean von Mariette Flener-Müller basiert auf einem seiner Gedichte. Ein wichtiges Thema in den sprachspielerischen Texten ist der Schulalltag, der in all seinen Facetten im Band Duda. Kurioses aus dem Rotstiftmilieu (2011) behandelt wird. In dem mit Fotos von Guy Mathey illustrierten Band Wintertrip (2015) stellt Harsch den Originalversen des romantischen Gedicht- und Liederzyklus Die Winterreise von Wilhelm Müller/Franz Schubert seine eigenen parodistischen, von ironischem Wortwitz getragenen und mit literarischen Zitaten und Anspielungen gespickten Um- und Neudichtungen gegenüber, in denen er die zeitlosen Grundthemen der Einsamkeit und Verlassenheit zeitgemäß variiert und somit neu dekliniert. In dem von Michel Geimer illustrierten Dat grousst Féissbuch (2019) geht Harsch von Sprichwörtern und wortspielerischen Mehrdeutigkeiten aus, um die Stellung des Fußes in Literatur, Kunst, Musik und Gesellschaft zu untersuchen. Dabei dient eine ironische Kategorisierung als lose Struktur der Fabulierkunst, bei der sich humoristische Gedichte, Pastiches, Anekdoten und Aphorismen mit Exkursen zu fußbezogenen Themen verbinden. Auch der Band Pillem oder Këssen (2021) nutzt die Musikalität und Mehrdeutigkeit der Sprache, um in Prosatexten, kurzen Dialogen und Gedichten das Thema der Schlafstörung zu beleuchten. Dabei deuten die Unterkategorien „Bettwenzeltier“ und „Nuetseskapaden“ auf die beiden Hauptkomplexe der unruhigen Schlaflosigkeit und des fabulierenden (Wach)Traums hin.

Ein kabarettistisches Programm mit Texten von Harsch gelangte Anfang 2001 im Kapuzinertheater auf die Bühne. Das Theaterstück Spielverderber über einen Konzertpianisten, der sich weigert zu spielen, wurde auf dem ersten Stückemarkt im Centre national de littérature vorgestellt und 2004 in Luxemburg und Zürich mit André Jung in der Titelrolle aufgeführt. 2005 wurde der Text in Récré veröffentlicht.

1990 war Harsch Preisträger des Gëllene Schniewel beim Saarländischer Mundartwettbewerb, bei dem auch weitere Gedichte 1991, 1996 und 1997 ausgezeichnet wurden. 2001 erhielt er für seinen Band Laub und Nadel den Prix Servais, während ein im gleichen Jahr beim Concours littéraire national ausgezeichnetes Gedicht in der Anthologie A sept voix (2002) veröffentlicht wurde. 2015 wurde Harschs Prosa- und Gedichtsammlung Rasch(t)Auer mit dem Lëtzebuerger Buchpräis in der Kategorie Fiction ausgezeichnet. Harsch war Mitglied des LSV bis zu dessen Auflösung im Jahre 2016.

Dieser Artikel wurde verfasst von Gast Mannes und Nathalie Jacoby

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
    Verwendete Namen
    Roland Harsch
  • Titel der Zeitschriften
    Eis Sprooch (Actioun Letzebuergesch)
    Verwendete Namen
    Roland Harsch
  • Titel der Zeitschriften
    Feierkrop (De) / neie Feierkrop (Den) / DNF. onofhängegt zatirescht Wocheblat
    Verwendete Namen
    Roland Harsch
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Land (d') / d'Letzeburger Land / LL. unabhängige Wochenschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur
    Verwendete Namen
    R.H.
    Roland Harsch
  • Titel der Zeitschriften
    nos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir Kultur
    Verwendete Namen
    Roland Harsch
  • Titel der Zeitschriften
    Phare (Le). Kulturelle Beilage - Point de vue culturel
    Verwendete Namen
    Roland Harsch
  • Titel der Zeitschriften
    Récré / Ré-création / Ausbléck. Magazine culturel de l'APESS
    Verwendete Namen
    Roland Harsch
  • Titel der Zeitschriften
    Warte (Die) = Perspectives. Supplément culturel du Wort
    Verwendete Namen
    Roland Harsch
  • Titel der Zeitschriften
    woxx (Grénge Spoun). déi aner Wochenzeitung = l’autre hebdomadaire
    Verwendete Namen
    Roland Harsch

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Mitgliedschaft

  • LGV - Luxemburger Germanistenverband
  • LSV - Lëtzebuerger Schrëftstellerverband [1986-2016]

Archiv

  • CNL L-0151
Zitiernachweis:
Mannes, Gast/Jacoby, Nathalie: Roland Harsch. Unter: , aktualisiert am 06.12.2023, zuletzt eingesehen am .