Martin Schweisthal
Nach dem Abitur am Athenäum 1877 besuchte Martin Schweisthal die École pratique des hautes études in Paris und studierte Philosophie und Literatur in Prag und Heidelberg. Danach spezialisierte er sich auf die Archäologie und wurde Präsident der Société archéologique de Bruxelles. 1889 trat er als Bibliothekar in die Dienste des Grafen von Flandern. Er leitete des Weiteren die deutschsprachige Sektion des Bureau International des Tarifs Douaniers. Von 1912 bis 1922 war er Bibliothekar von König Albert von Belgien.
Im Luxemburger Wort verfasste Martin Schweisthal unter dem Pseudonym Pierre Quiroule die Feuilletons Reisebriefe (1883) und Aus der Residenz eines Prätendenten (1885). Die Blume von Pergamum (1887) beschreibt die kulturellen und religiösen Reibereien zwischen den römischen Besatzern und dem Volk von Pergamum. Das Thema der Unterdrückung und des Widerstandes greift er auch in der Tragödie Klöppelkrieg auf, die er zusammen mit Nicolas Leonardy verfasste. Von ihm stammen die Komödien Le Tableau und Les Corsaires sowie zwei historische Dramen, wovon eines von Anne de Laval, der belgischen Jeanne d'Arc, handelt. Dieses Thema beschäftigte ihn auch in einer Geschichtsabhandlung Anne de Laval, une héroïne nationale (1900).
Martin Schweisthal war Autor von Studien über Ästhetik und Phonetik. In Ons Hémecht und Luxemburger Wort sowie in der Studie Die Luxemburger Mundart veröffentlichte er Artikel über die luxemburgische Sprache, die er in der Abhandlung Les Francs des bords de la Moselle et leurs descendants de Transylvanie vervollständigte. Er vertrat die These dass La Vie de la vénérable Yolande nicht auf Luxemburgisch geschrieben und Luxemburgisch erst seit dem 19. Jahrhundert als Literatursprache benutzt worden sei. Er verfasste mehrere archäologische und architekturgeschichtliche Werke wie La Halle germanique et ses transformations (1907) und L'Histoire de la maison rurale (1906) sowie biografische Notizen über die Mitglieder der belgischen Königsfamilie.
Veröffentlichungen
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Jahr1883
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Jahr1886
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Jahr1889
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Jahr1890
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Titel Théorie du BeauJahr1892
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Titel Die Luxemburger MundartJahr1897
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Jahr[1900]
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Jahr1904
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenHémecht / Ons Hémecht / 'T HémechtVerwendete NamenMartin Schweisthal
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Wort / d'Wort / LWVerwendete NamenMartin Schweisthal
Peregrinus
Pierre QuirouleSekundärliteratur
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Autor(in) Unbekannt
Jahr1883 -
Autor(in) G.P. (Unbekannt)
Jahr1898 -
Autor(in) Martin Blum
Jahr1899-1913
Mitgliedschaft
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Société archéologique (Luxembourg) = Société Royale Grand-Ducale pour la recherche et la conservation des monuments historiques dans le Grand-Duché de Luxembourg
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Wörterbuch der luxemburgischen Mundart (1906)
Archiv
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CNL L-0058
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Martin Schweisthal. Unter: , aktualisiert am 02.10.2023, zuletzt eingesehen am . -