Joseph Leydenbach
Nach dem Abitur am Athenäum studierte Joseph Leydenbach in Antwerpen, Brüssel, Bordeaux und Nancy Rechtswissenschaften und zugleich Handels- und Finanzwissenschaften. Gleichzeitig schloss er sein Cellostudium an den Konservatorien in Luxemburg und Brüssel ab. 1929 begann er seine berufliche Karriere bei der Banque internationale in Luxemburg, ab 1947 war er einer der Direktoren, von 1957 bis 1979 Präsident des Verwaltungsrats. Daneben war er Verwaltungsratsmitglied zahlreicher luxemburgischer und ausländischer Gesellschaften. Joseph Leydenbach gehörte 1962 zu den Gründungsmitgliedern des Institut grand-ducal, Section des arts et des lettres, war Präsident der Jeunesses musicales und von 1966 bis 1977 Präsident der SELF. Er war zudem Mitglied der Literaturvereinigungen Gens de Lettres de France, Académie Stanislas de Nancy und Ecrivains Ardennais. Texte und Porträtfragmente von Joseph Leydenbach verarbeitete seine Schwiegertochter Elisabeth Calmes 2003 zu Bildern.
Joseph Leydenbach debütierte früh mit Gedichten. Das französische Stück Le Destin blieb zum Teil unveröffentlicht. Joseph Leydenbach veröffentlichte in den Zeitschriften Les Cahiers luxembourgeois und Les Pages de la SELF. In einem Pariser Selbstverlag erschien der Bildungsroman Les Désirs de Jean Bachelin, in dem ein Bourgeois aus Luxemburg sich innerlich hin- und hergerissen zwischen den sozialen Schichten bewegt und unentschlossen ist, einen konsequenten Lebensweg einzuschlagen. Der Roman wurde 1948 mit dem Prix national de littérature ausgezeichnet. In seinen späten Erzählungen griff Joseph Leydenbach einzelne Themen des Romans wieder auf: der Widerspruch zwischen Kunst und Leben, der landschaftliche Reiz der Ardennen, die verborgenen Winkel und Ecken der früheren Festung Luxemburg, die Reisen in exotische Gegenden, alte Kulturen als Orientierungsmöglichkeiten, Paris, der Traum vom Glück und einer humanen Wirtschaft, der Druck eines moralisch engstirnigen familiären und sozialen Milieus, Parapsychologie und Sinnlichkeit. Piccolo ist das Tagebuch eines enttäuschten Mannes, der unfreiwillig zum Mörder wird. In den weiteren Romanen wie Jeux d'échecs, Baladins und Octave au Paradis werden scheiternde und krisenhafte Lebenssituationen oder Wendepunkte im Leben männlicher Protagonisten gezeichnet. Einzelne Figuren tauchen in mehreren Werken auf. Der letzte Roman von Joseph Leydenbach Griffes de sorcières behandelt u. a. die Haltung verschiedener Luxemburger während des Zweiten Weltkrieges.
Joseph Leydenbach schrieb Dramen, die dem existenziellen Theater von Jean-Paul Sartre und Albert Camus verpflichtet sind. In Nadia steht eine unkonventionelle weibliche Figur im Mittelpunkt der Handlung, No Man's Land greift die Debatte über medizinische Experimente auf und Le Procureur ergründet die Handlungsmotive von Terroristen und handelt von Justiz, Gerechtigkeit und der Rechtmäßigkeit von Gewalt, Themen die Joseph Leydenbach im Roman L'Otage weiterführte.
Veröffentlichungen
-
Jahr1948
-
Jahr1953
-
Jahr1953
-
Titel PiccoloJahr1970
-
Titel Jeu d'échecsJahr1976
-
Titel BaladinsJahr1979
-
Titel Le Procureur. ThéâtreJahr1980
-
Titel Histoire de faux pasJahr1981
-
Titel L'Otage. RomanJahr1983
-
Titel Octave au paradisJahr1984
-
Jahr1985
-
Jahr1988
Mitarbeit bei Zeitungen
-
Titel der ZeitschriftenArts et lettres. publication de la Section des arts et des lettres de l'Institut grand-ducalVerwendete NamenJoseph Leydenbach
-
Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenJoseph Leydenbach
-
Titel der ZeitschriftenHémecht (d') - La Patrie. Erausgi vun der Unio'n vun de Letzeburger Freihêtsorganisatio'nenVerwendete NamenJoseph Leydenbach
-
Titel der ZeitschriftenNouvelles Pages de la SELF (Les)Verwendete NamenJoseph Leydenbach
-
Titel der ZeitschriftenPages de la SELF (Les)Verwendete NamenJoseph Leydenbach
Sekundärliteratur
-
Autor(in) Pierre Frieden
Jahr1947 -
Autor(in) Jules Prussen
Jahr1948 -
Autor(in) rk (Rosemarie Kieffer)
Jahr1958
Auszeichnungen
-
Jahr 1947
Mitgliedschaft
-
Institut grand-ducal Section des arts et des lettres
-
SELF / S.E.L.F. - Société des écrivains luxembourgeois de langue française
-
Société des écrivains ardennais (Charleville-Mézières)
Weblinks
Zitiernachweis:
Wilhelm, Frank: Joseph Leydenbach. Unter: , aktualisiert am 24.08.2023, zuletzt eingesehen am . -