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Foto: N. Steffen Sohn


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N. Steffen Sohn

Nicolas Steffen fils ; Christian Eduard Steffen [geb.] ; Ed. Steffen ; Eduard Steffen ; Nikolaus (Sohn) Steffen
Limpertsberg (damals Gemeinde Eich) Luxemburg-Eich

Pseudonyme: E.S. ; Hèr Muckenheimer ; Emil Profano

Christian Eduard Steffen ist der Sohn von Nikolaus Steffen und der Neffe von N.S. Pierret. Aus Bewunderung für die Dichtkunst seines Vaters nannte er sich teilweise N. Steffen Sohn. 1870 kam Steffen nach Paris, wo er eine Lehre bei einer Bank anfing und bei einer Kusine seines Vaters lebte. Er trat der Pariser Bürgergarde bei und nahm an militärischen Unternehmungen teil. Unter dem patriotischen Einfluss seiner Gastgeber wurde er im Dezember 1870 Mitglied der französischen Nationalgarde. Nachdem er die Hungersnot im Kriegswinter 1870/1871 und den Beginn der Volkserhebung der Kommune erlebt hatte, die er nicht als angepasste Antwort auf soziale Missstände betrachtete, kehrte er im Juni 1871 nach Luxemburg zurück, wo er sich dem Militärdienst stellen musste. Nachdem er sich im Sommer 1872 zwecks Erholung auf dem Lande aufgehalten hatte, nahm er eine Stelle in dem von Preußen annektierten Lothringer Erzbecken an. Im Januar 1873 zog er nach Dortmund, wo er als Angestellter für eine belgische Firma tätig war. Er arbeitete noch einige Jahre im Ausland, zum Teil als Buchhalter, bevor er sich in den 1880er oder 1890er Jahren wieder in Luxemburg niederließ. Während er im Ausland lebte schrieb er für die von seinem Vater gegründete und von N.S. Pierret weitergeführte Zeitung Der Arbeiter, u. a. von 1879 bis 1881 unter dem Decknamen Emil Profano die regelmäßige Correspondenz aus Muckenheim. 1891 veröffentlicht er in Grevenmacher den Ratgeber Die rationelle Herstellung der Obst-, Frucht- und Beerenweine in Haus und Gewerbe. 1920 gründete er mit seinem Sohn und anderen Partnern eine Handelsgesellschaft für Kunstschmiedearbeiten und industrielle Produkte.

Die Erinnerungen eines Pariser Nationalgardisten aus den Jahren 1870/1871 (1897) von Nikolaus Steffen Sohn sind datiert aus "H..." und wenden sich an ein deutsches Publikum. Aus Luxemburger Sicht sind seine Erinnerungen ein wichtiges Zeugnis von der zweifachen Belagerung von Paris. Auch Luxemburg mit seiner preußischen Festungsgarnison wird kurz beschrieben. Im Rückblick bedauert Steffen, dass er als Nationalgardist gegen Deutschland gekämpft und sich als unerfahrener Mensch von französischem Leichtsinn hat verführen lassen. Seine eigentliche geistige Heimat sieht er in Deutschland.

Dieser Artikel wurde verfasst von Frank Wilhelm und Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Arbeiter (Der) [1878-1879]. Organ der Arbeiterbevölkerung Luxemburgs
    Verwendete Namen
    E.S.
    Ed. Steffen
    Emil Profano
    Hèr Muckenheimer

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Wilhelm, Frank/Sahl, Nicole: N. Steffen Sohn. Unter: , aktualisiert am 06.06.2024, zuletzt eingesehen am .