N.S. Pierret
N.S. Pierret ist geboren als Nikolaus Steffen, Er ist der Bruder von Nikolaus Steffen und der Onkel von Christian Eduard Steffen, der sich Nicolas Steffen Sohn nannte. Da beide Brüder den gleichen Namen trugen, nannte er sich, unter Hinzuziehung des Namens seiner ersten Frau Elisabeth Pierret, fortan N. Steffen-Pierret oder N.S.-Pierret. Nach dem Besuch der Grundschule und einer Arbeit im väterlichen Gärtnereibetrieb trat er eine Lehre bei einem Schreinermeister in Luxemburg an. Nach Abschluss seiner Lehrzeit ging er zur Weiterbildung für fünf Jahre nach Frankreich, u. a. nach Reims und Paris. Von 1862 bis 1898 arbeitete er als Werkmeister in der Eisenbahnschreinerei der Ostbahngesellschaft in Luxemburg.
N.S. Pierret schrieb Gedichte, Theaterstücke und Erzählungen in luxemburgischer und deutscher Sprache. Während die Gedichte Mansfèld fir émmer! (1877) und D'Letzeburger Marseillaise (1893) Episoden der Luxemburger Geschichte thematisieren, sind die meisten Gedichte dem Handwerk gewidmet. Sie illustrieren Tugenden wie den Wert der Arbeit, den Lebensmut und das Glück in der Beschränkung. N.S. Pierrets oftmals rührselige Theaterstücke haben Bäckermeister, Hufschmiede, Gastwirte, Notarschreiber, Bauern oder Förster als Hauptpersonen. N.S. Pierret trat auch als Bearbeiter von Theaterstücken anderer Autoren hervor, wie z. B. von Dicks' De Schǒster Bǒbǒ (1894).
N.S. Pierrets Verdienst besteht darin, die volkstümliche Prosaerzählung als selbständige Gattung in das luxemburgische Schrifttum eingeführt zu haben. Viele seiner Erzählungen erschienen unter dem Titel Geschichten aus der Ucht in den Jahrgängen 1898 bis 1900 des Luxemburger Landes-Kalenders, zu dessen Herausgebern N.S.-Pierret zählte. Daneben war N.S.-Pierret der Herausgeber der sich an den Handwerkerstand richtenden Wochenschrift Der Arbeiter, die von 1878 bis 1882 erschien und für die er viele Beiträge lieferte, wie z. B. die Erzählungen Schloß und Hütte, An der Indianergrenze oder das Märchen aus dem Moseltal Die beiden Könige sowie die komödienhafte Geschichte We' de Jackle' sei Mariche krit huot (1880). Einige von N.S. Pierrets Texten, wie z. B. De Letzeburger Gréchen, sowie seine Theaterstücke lieferten die Vorlage zu Vertonungen durch Gustav Kahnt, Laurent Menager und Wilhelm Stomps.
Veröffentlichungen
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Jahr1879
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Jahr1880
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Jahr[1889]
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Jahr[1891]
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Jahr1894
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Jahr[1896]
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Jahr[ca. 1900]
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Jahr1914
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Jahr[s.d.]
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenArbeiter (Der) [1878-1879]. Organ der Arbeiterbevölkerung LuxemburgsVerwendete NamenN.S. Pierret
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Titel der ZeitschriftenLëtzebuerger Sonndesblad / Luxemburger Sonntagsblatt / Luxemburger Sonntagsblättchen (Luxemburger Sonntags-Blättchen für Stadt und Land)Verwendete NamenN.S. Pierret
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Titel der ZeitschriftenLetzeburger (De). Humoristisch-satirisches WochenblattVerwendete NamenN.S. Pierret
N.S.-P. -
Titel der ZeitschriftenLuxemburger Freie PresseVerwendete NamenN.S.-P.
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Land in Wort und Bild (Das). Illustrierte Wochenschrift für inländische Geschichte, Altertumskunde, [...]Verwendete NamenN.S. Pierret
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Landes-Kalender. mit Preisräthseln, Erzählungen, Belehrungen und Adressen [...]Verwendete NamenN.S.-P.
N.S. PierretSekundärliteratur
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Autor(in) Martin Blum
Jahr1899-1913 -
Autor(in) *** (Unbekannt)
Jahr1900 -
Autor(in) Martin Blum
Carlo Hury
Jahr1902-1932; reprint 1981
Mitgliedschaft
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Wörterbuch der luxemburgischen Mundart (1906)
Archiv
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ANLux FD 052-03
Zitiernachweis:
Mannes, Gast: N.S. Pierret. Unter: , aktualisiert am 03.09.2024, zuletzt eingesehen am . -