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Foto: Kerstin Medinger


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© Mei Duong

Kerstin Medinger

Luxemburg

Kerstin Medinger besuchte die Grundschulen in Koerich und Kehlen und von 1997 bis 2003 das Lycée Michel Rodange in Luxemburg. 2001 erhielt sie ein Studienstipendium, das ihr Reisen nach Peru, Ecuador und Spanien ermöglichte. Sie erwarb ein DEUG in Spanisch an der Université Michel de Montaigne in Bordeaux, 2006 dann eine Licence an der Université Sorbonne Nouvelle, Paris III. Es folgte ein Forschungsmaster in Spanisch (2008) in Paris, den sie mit einer Maîtrise im Fach Lettres Modernes und einer Masterarbeit über Don Quichote von Cervantes abschloss. Ihre berufliche Laufbahn begann sie 2009 als Korrektorin, Lektorin und Übersetzerin bei Editions Tallandier in Paris. Von 2010 bis 2013 arbeitete sie für die ADAGP (Société des auteurs dans les arts graphiques et plastiques), eine französische Gesellschaft für Urheberrechtsverwaltung mit Sitz in Paris. 2013 stieß sie zum LIS Cross-National Data Center in Luxemburg Stadt, an dem sie im Bereich Kommunikation tätig war. Anschließend war sie für die Öffentlichkeitsarbeit beim Radiosender 100komma7 verantwortlich (2016-2017), bevor sie als Französisch- und Spanischlehrerin an das Lycée technique Ettelbruck wechselte.

Ab 2013 nahm sie an verschiedenen Schreibworkshops teil, einerseits bei einer Gruppe rund um Natalie Goldberg (San Francisco), andererseits bei Eric-Emmanuel Schmitt, Bernard Werber und Douglas Kennedy (Paris) sowie bei Fabienne Decembry (Luxemburg Stadt). 2008 debütierte sie mit einem Artikel für Le Jeudi und zwischen 2013 und 2019 veröffentlichte sie zahlreiche Blogbeiträge, die sich der Literatur, dem Reisen oder LGBTQIA+ widmeten. Kurze Erzählungen erschienen außerdem in Les Cahiers luxembourgeois und dem Online-Magazin queer.lu.

Ihr erster Roman, Le Départ (2022), erzählt von der Suche von fünf Figuren, die entschlossen sind, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Nach der Zerstörung ihres Hauses verlässt ein älteres Frauenpaar Luxemburg, um über Frankreich nach Spanien zu reisen. Ein Schriftsteller ohne Inspiration und ein Waisenmädchen werden unerwartet zu Reisegefährten. Und ein Teenager nimmt vor seinem gewalttätigen Vater Reißaus. Die Figuren, die sich durch ihr Engagement, die Hoffnung, ihre Trauer zu überwinden oder Suizidgedanken auszeichnen, begegnen sich schließlich, wobei jeder im Anderen und Andernorts eine Antwort finden kann. Die Geschichte ihrer Reisen zu sich selbst weist intertextuelle Bezüge zu Don Quijote auf, die sich durch eingeschobene Zitate, aber auch durch die symbolischen Analogien des Kampfes gegen Windmühlen oder die Ungleichheit der Reisepaare zeigt. Der zweite Teil des Romans, in dem sich die Figuren zu einer Mahnwache versammeln, um nacheinander eine persönliche Geschichte zu erzählen, verweist auf Boccaccios Decamerone.

Dieser Artikel wurde verfasst von Ludivine Jehin

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
    Verwendete Namen
    Kerstin Medinger
  • Titel der Zeitschriften
    Jeudi (Le). l'hebdomadaire luxembourgeois en français
    Verwendete Namen
    Kerstin Medinger

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Jehin, Ludivine: Kerstin Medinger. Unter: , aktualisiert am 02.12.2024, zuletzt eingesehen am .