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Foto: Frank Wilhelm


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© Luxemburger Wort

Frank Wilhelm

Echternach

Pseudonyme: F.W. ; François Guillaume

Nach dem Abitur am Lycée classique d'Echternach 1966 studierte Frank Wilhelm Romanistik an den Cours supérieurs in Luxemburg und an der Sorbonne. Ab 1970 unterrichtete er Französisch am Lycée classique d'Echternach und ab 1994 am Lycée classique de Diekirch. Seit 1991 lehrt er französische Literatur an den Cours universitaires, danach war er Professor für französische Literatur an der Université du Luxembourg. Ab 2006 lehrte er ebenfalls an der Universität Metz. Er war bis 2013 Leiter des Centre d'études et de recherches françaises et francophones en Littérature et Linguistique an der Universität Luxemburg und ist freier Mitarbeiter des Centre national de littérature in Mersch.

Schwerpunkte der literaturwissenschaftlichen Arbeit von Frank Wilhelm bilden die Literatur des 18. Jahrhunderts, Victor Hugo und die französische Romantik, die Frankophonie, insbesondere die französischsprachige Literatur in Luxemburg sowie das Bild Luxemburgs in der Literatur. 1992 promovierte er an der Universität Paris mit der Arbeit Études sur la littérature luxembourgeoise de langue française, die zugleich die Vorarbeit für das umfassende Lexikon Dictionnaire de la francophonie luxembourgeoise war, in dem erstmals biografische Informationen und Werkbeschreibungen zur französischsprachigen Literatur in Luxemburg versammelt sind. Im Rahmen seiner Doktorarbeit gab Frank Wilhelm zudem von Félix Thyes den Roman Marc Bruno (1990) und später den Essai sur la poésie luxembourgeoise (1996) neu heraus. Auch widmet sich Frank Wilhelm der französischsprachigen Literatur des Kolonialismus und Postkolonialismus. Die sich daraus ergebenden imagologischen Fragestellungen erstrecken sich von der Reiseliteratur im Allgemeinen bis hin zur Analyse von Auto- und Heterobildern Luxemburgs in der luxemburgischen und ausländischen Literatur, wie z. B. in Le Grand-Duché de Luxembourg dans les carnets de Victor Hugo ([1985], mit Tony Bourg), Le Luxembourg et l'Étranger (1987, mit Jean-Claude Muller) oder Victor Hugo et le Grand-Duché de Luxembourg (2002).

In zahlreichen Studien und Vorträgen widmet sich Frank Wilhelm dem luxemburgisch-französischen Kulturtransfers vom 19. Jahrhundert bis heute. Dabei versteht sich Frank Wilhelm selbst als Vermittler zwischen beiden Kulturen. So fungiert er einerseits als Korrespondent Luxemburgs für Revue d'histoire littéraire de la France, Francophonie vivante, L'Année francophone internationale sowie Cahiers francophones d'Europe centre-orientale und betätigt sich andererseits als kulturpolitischer und literaturkritischer Vermittler französischer Literatur in Luxemburg, etwa als Vizepräsident der Amis de la Maison de Victor Hugo in Vianden oder als Beiträger kultur- und literaturgeschichtlicher Artikel und Rezensionen zur französischsprachigen Literatur in Les Nouvelles Pages de la SELF, Livres-Bücher, Le Jeudi, Galerie, nos cahiers, Les Cahiers luxembourgeois, Récré, Revue de la Société Luxembourgeoise de Littérature Générale et Comparée, Hémecht sowie bei Radio 100,7. Er hat wissenschaftliche Sammelbände zu Kolloquien, etwa Le Théâtre dans le théâtre, le cinéma au cinéma, (Carnières-Morlanwelz 1988), herausgegeben.

Mit dem Pseudonym François Guillaume zeichnet Frank Wilhelm seine literarischen und essayistischen Texte. Neben autobiografischen Gedichten greift er in seiner Lyrik Themen seiner literaturwissenschaftlichen Forschung auf: Frankophonie, Victor Hugo, Reisen, der Orient, Selbst- und Fremdbilder in der Literatur z. B. in Le Maroc façon Prévert. Autobiografische Erzählungen erschienen in Récré (Le Printemps d'une vie. 1995) und nos cahiers (L'Envol pétrifié. 2005). Darüberhinaus war Frank Wilhelm Mitarbeiter des Bandes Luxemburg erzählt. Erzählungen und Legenden aus dem Großherzogtum Luxemburg (1996). Vor allem aber beschäftigt er sich mit dem luxemburgischen Radsport und der Radsportlegende Charly Gaul in Du Tour de Frantz au Tour de Gaul en passant par le Géant de Colombes. Dem Radsport gewidmet ist der Essayband Mon dico du vélo mit Einträgen zu Radsport, Gesellschaft und Kultur. Frank Wilhelm veröffentlicht in kleinen Broschüren Radtouren, bei denen er zumeist Etappen des Tour de France nachfährt.

Frank Wilhelm ist für seine Verdienste um die Frankophonie 2001 von der Académie européenne de poésie ausgezeichnet worden, 2002 wurde er Personnalité Richelieu und 2006 ernannte ihn die Assemblée parlementaire de la Francophonie zum Chevalier de l'Ordre de la Pléiade.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Sonstige Mitarbeit

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Annuaire = Jahrbuch Luxemburgische Gesellschaft für Genealogie und Heraldik (Annuaire / Association luxembourgeoise de généalogie et d'héraldique)
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    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
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    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    forum. fir kritesch Informatioun iwer Politik, Kultur a Relioun
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    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Galerie. Revue culturelle et pédagogique
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    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Hémecht / Ons Hémecht / 'T Hémecht
    Verwendete Namen
    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Jeudi (Le). l'hebdomadaire luxembourgeois en français
    Verwendete Namen
    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Livres-Bücher. Un supplément du Tageblatt
    Verwendete Namen
    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    nos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir Kultur
    Verwendete Namen
    François Guillaume
    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Nouvelles Pages de la SELF (Les)
    Verwendete Namen
    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Ous der Veiner Geschicht
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    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Récré / Ré-création / Ausbléck. Magazine culturel de l'APESS
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    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    Revue luxembourgeoise de littérature générale et comparée / RLLGC
    Verwendete Namen
    Frank Wilhelm
  • Titel der Zeitschriften
    transkrit. Revue littéraire - Zeitschrift für Literatur
    Verwendete Namen
    Frank Wilhelm

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Mitgliedschaft

  • Amis de la Maison de Victor Hugo
  • CERF - Centre d'études et de recherches francophones
  • SLLGC - Société luxembourgeoise de littérature générale et comparée

Archiv

  • CNL L-327
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Frank Wilhelm. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am .