Paul Palgen
Paul Palgen wurde als Sohn luxemburgischer Eltern im damals deutschen Lothringen geboren, wo der Vater als Ingenieur arbeitete. Er besuchte zunächst das Gymnasium in Hussigny-Godbrange und wechselte später ans Athenäum in Luxemburg. 1903 zog die Familie nach Louvain, wo Paul Palgen ein Ingenieurstudium an der Universität absolvierte. 1908 schloss er das Studium mit dem Diplom eines Bauingenieurs ab und arbeitete in Dessau (D). Dort wurde er wegen Spionageverdachts zugunsten Frankreichs verhaftet, verurteilt, eingesperrt und schließlich ausgewiesen. Paul Palgens antideutsche Haltung verstärkte sich anlässlich der Besatzung Belgiens im Ersten Weltkrieg, als das Haus der Familie Palgen zerstört wurde und einer seiner Brüder als Soldat auf französischer Seite fiel. Mit seiner luxemburgischen Ehefrau ließ sich Paul Palgen in Luxemburg nieder und arbeitete als Ingenieur bei ARBED. 1919 plädierte er für die Republik und befürwortete die Angliederung Luxemburgs an Frankreich. 1920 wurde Paul Palgen mit der Aufgabe nach Brasilien versetzt, einen Ableger der ARBED-Vertriebsgesellschaft Columeta aufzubauen. Nach 18 Monate in Rio de Janeiro kehrte er 1922 zu ARBED nach Luxemburg zurück. Drei Jahre später zog er nach Lüttich, wo er bis zum Ende seiner beruflichen Karriere für mehrere Firmen in der Schwermetallindustrie und für verschiedene Handelsgesellschaften tätig war. 1950 wurde er Honorarkonsul des Großherzogtums in Liège.
Ab 1904 erschienen erste Gedichte von Paul Palgen in der Brüsseler Zeitschrift Le Patriote illustré. Von 1907 bis 1908 lieferte er Beiträge für die literarische Zeitschrift Floréal. Paul Palgen veröffentlichte zudem in La Voix des Jeunes und Les Pages de la SELF. In Les Cahiers luxembourgeois erschienen Erzählungen wie Maria de Jesus (1953). Zahlreiche Gedichte wurden in ausländische Publikationsorgane aufgenommen: Courrier de poésie, France-Luxembourg, Il Giornale dei Poeti, L'Esprit français, La Grive, La Revue de l'Amérique latine, Le Bayou, Le Cocotier, Le Goéland, Le Journal des nations américaines, Le Journal des poètes, Le Thyrse, Marginales, Mercure de France, Points et contrepoints, Risques und La Revue nationale. Die ersten Gedichtbände von Paul Palgen erschienen in Luxemburg, die späteren in Frankreich und Belgien. Das Manuskript von Les seuils noirs. Poèmes de la guerre 1914-1917 wurde während des Ersten Weltkrieges beschlagnahmt.
Paul Palgen war beeinflusst von Émile Verhaerens Vision einer neuen, besseren Welt sowie von der Bewegung der Unanimisten, insbesondere von Jules Romains. Paul Palgens Hauptthemen waren die schöpferische Kraft der Lyrik im Gegensatz zu den Täuschungen der Welt und der Berauschtheit des Menschen, die Begeisterung für die moderne Kriegsführung (Réveil à minuit) und die Schwermetallindustrie (La Pourpre sur les crassiers) sowie die Faszination der exotischen Welt, die er in Brasilien kennengelernt hatte (Guanabará). Paul Palgen besingt einerseits die schreckliche Macht des Soldaten und Ingenieurs, andererseits bedauert er das aus dieser Zerstörungsmacht erfolgende Unglück. Die Schlange als Symbol für die Faszination des Bösen und der Perfektion taucht im Werk wiederholt auf. In seinem einzigen Roman La margrave aux chiens beschreibt er eine von der Science-fiction-Literatur beeinflusste negative Utopie, in der Mutanten die Welt bedrohen.
Gedichte von Paul Palgen wurden von Jean Faber und Lou Koster vertont, einige wurden ins Ungarische übersetzt. Posthum erschienen zwei Gedichtsammlungen, 1992 unter dem Titel Guanabará et autres Poèmes und mit einem Vorwort von Georges Thinès, 1994 unter dem Titel Choix de poèmes mit Anmerkungen von Nic Klecker. Paul Palgen war Gründungsmitglied der SELF und Mitglied der Amitiés françaises Luxembourg, des P.E.N. international und des Centre français de Belgique. 1932 wurde Paul Palgen für La Pourpre sur les crassiers, 1935 für Guanabará von der Alliance française ausgezeichnet. 1954 wurde er mit dem Prix SELF ausgezeichnet, später mit dem Prix van Lerberghe der Maison de Poésie in Paris und mit dem Prix Simon-Bolivar. 1962 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Institut grand-ducal, Section des arts et des lettres.
Veröffentlichungen
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Jahr1917
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Jahr1918
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Titel Petits poèmes d'amourJahr1918
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Jahr1931
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Jahr1933
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Jahr1948
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Jahr1952
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Jahr1952
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Jahr1957
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Jahr1992
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Jahr1994
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenArts et lettres. publication de la Section des arts et des lettres de l'Institut grand-ducalVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenBayou (Le). revue littéraire françaiseVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenCocotier (Le). Périodique du Comité provincial liégeois des Jeunes Ecrivains belgesVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenCourrier de Poésie (Le)Verwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenFloréal. revue libre d’art [et] de littérature = freie Rundschau für Kunst und LitteraturVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenFrance-Luxembourg. revue politique, économique et littéraire pour la défense des aspirations et des intérêts réciproques de la France et du LuxembourgVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenGiornale dei poeti (Il). Organo dell'associazione internazionlae di poesiaVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenGoéland (Le). Feuille de poésie et d'artVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenGrand-Ducal (Le). moniteur littéraire et politique du LuxembourgVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenGrive (La). Ardenne-Champagne-WallonieVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenHémecht (d') - La Patrie. Erausgi vun der Unio'n vun de Letzeburger Freihêtsorganisatio'nenVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenIndépendance luxembourgeoise (L')Verwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenJournal des poètes (Le)Verwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenJournal des professeursVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger VolksbildungskalenderVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenMarginales. Revue bimestrielle des idées et des lettresVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenMercure de FranceVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenPages de la SELF (Les)Verwendete NamenPaul Palgen
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Titel der Zeitschriftenpatriote illustré (Le). revue hebdomadaireVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenPoints et contrepoints. revue poétique trimestrielleVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenRevue de l'Amérique latineVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenRevue nationale (La). mensuel indépendant de littérature et d'histoireVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenRisques. Revue littéraireVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenScout [FNEL]. organe officiel périodique de la FNELVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenThyrse (Le). recueil mensuel de philosophie, art & littératureVerwendete NamenPaul Palgen
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Titel der ZeitschriftenVoix des Jeunes (La) (Voix (La))Verwendete NamenPix
Paul Palgen -
Titel der ZeitschriftenZeitung für kleine LeuteVerwendete NamenPaul Palgen
Sekundärliteratur
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Autor(in)Jahr1908
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Autor(in) Lucien Hommel
Jahr1917 -
Autor(in) Pol Michels
Jahr1917
Auszeichnungen
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Jahr 1932
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Jahr 1935
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Jahr 1954
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Jahr 1958
Mitgliedschaft
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Alliance française
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Amitiés françaises
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Institut grand-ducal Section des arts et des lettres
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Mansarde (La) - Kabarett
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PEN Belgique
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SELF / S.E.L.F. - Société des écrivains luxembourgeois de langue française
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Société des écrivains ardennais (Charleville-Mézières)
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Société des Gens de Lettres, Paris
Archiv
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CNL L-010
Fotogalerie
Zitiernachweis:
Wilhelm, Frank: Paul Palgen. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am . -