Henri Losch
Henri Losch besuchte die Grundschule in Diekirch, Redingen/Attert und Useldingen. Nach den Gymnasialstudien in Diekirch (1945-1948), studierte er von 1948 bis 1952 an der Lehrernormalschule. Anschließend unterrichtete er von 1953 bis 1992 an den Grundschulen in Gralingen, Oberpallen und Luxemburg sowie am Logopädie-Zentrum. Er war zudem Lehrbeauftragter, von 1989 bis 1993 am Institut supérieur d'études et de recherches pédagogiques und von 1966 bis 1996 für Stimm- und Sprechtraining in Deutsch und Französisch am Konservatorium in Esch/Alzette.
Ab 1997 leitete Henri Losch Kurse in luxemburgischer Sprache und publizierte u. a. mit Jhemp Hoscheit und Josy Braun mehrere Lehrbücher: Da lass. Land, Leit a Sprooch (1999), Deutsch-luxemburgisches Wörterbuch (2003), Les verbes luxembourgeois (2005) und Grammaire de la langue luxembourgeoise (2005).
Henri Losch trat zudem als Conférencier, Theater- und Filmschauspieler sowie Drehbuchautor hervor. Von 1962 bis 1973 war er Schauspielschüler von Eugène Heinen sowie Mitglied des Ensembles Compagnons de la scène. Er trat im Theater und in luxemburgischen, deutschen und französischen Spielfilmproduktionen auf. 1973 gehörte er zu den Mitbegründern des Théâtre ouvert Luxembourg. Er schrieb die Biografie seines Kollegen Tun Deutsch (Tun Deutsch auf der Bühne des Lebens, 1995) und veröffentlichte Beiträge zur Luxemburger Theaterlandschaft in nos cahiers und im Luxemburger Marienkalender. Henri Losch war freier Mitarbeiter der Sendungen Hei Elei Kuck Elei und De ronnen Desch bei RTL. Er schrieb zwei Drehbücher zu TV-Spielfilmen, die nationales Geschichtserleben in Erinnerung rufen: das Originaldrehbuch Di zwéi vum Bierg, das im Band Sou laang een drun denkt (1985) abgedruckt ist, und De falschen Hond (1989), eine Adaption des Romans Der Verräter von Nikolaus Hein.
Henri Losch veröffentlichte autobiografische Prosa sowie Kinder- und Jugendliteratur, u. a. in Eis Sprooch (Verein AL) und Galerie. Thema der autobiografischen Kurzgeschichten sind Kriegserinnerungen und Schilderungen des Alltags im besetzten Luxemburg. Ab 2004 legte Henri Losch ein Werk in fünf Teilen vor, das eigene berufliche und private Erlebnisse erzählt und zugleich Einblick in die Geschichte Luxemburgs und seines Sozialwandels gibt. Während im Drehbuch Di zwéi vum Bierg die Erwachsenenperspektive auf den Krieg eingenommen wird, werden in E Bouf erzielt (2004) Kriegserinnerungen und Schilderungen des Alltags im besetzten Luxemburg aus der Kinderperspektive dargestellt. In den 40 Kurzerzählungen, die im Band Koppeges a Bosseges (2012) erschienen, erzählt er aus der Sicht des Grundschullehrers vom mentalitäts- und sozialgeschichtlichen Wandel der Schule zwischen den 1950er und 2000er Jahren. D’Rennscheier (2015) handelt von seinen Familienreisen und von seiner Tätigkeit als Reiseführer, u.a. für das Reiseunternehmen Sales Lentz, in Städte und Länder mehrerer Kontinente. In De Kregéiler (2017) berichtet er von seinem Verhältnis zur Natur, von den Naturschönheiten in Luxemburg, insbesondere im Westen des Landes und im Ösling. Er verbindet die Beschreibung von Gärten, Pflanzen, Tieren und dem Landleben mit Familienerinnerungen und sensibilisiert für den Umweltschutz und einen respektvollen Umgang mit der Natur. Sympathesch Kauzen (2018) sind teils erinnerte, teils fingierte Erzählungen von Sonderlingen, wunderlichen Einzelgängern und schrulligen Eigenbrötlern auf dem Land, wie der Autor sie aus seiner Kindheit oder aus seinem späteren Leben erinnert oder wie er sie zu Charaktertypen stilisiert. Die Erzählungen sind auch als Zeugnis einer Mentalitäts- und Alltagsgeschichte zu lesen und spielen in verschiedenen europäischen Ländern.
Henri Losch schrieb zudem Kinder- und Jugendbücher in der Tradition der seriellen Abenteuergeschichten von Enid Blyton, in denen eine Kindergruppe Rätsel löst und Geheimnisse, zumeist um alte Schätze und Burgen, lüftet: En drolege Schlasshär (2002), Am grujelegen Tunnel (2003) an En Däiwelsgesiicht (2005) wurden von Patty Thielen illustriert. 3 clever Butzen (2019), das Zeichnungen von Sabrina Kaufmann enthält, vermischt Lokalwissen um die Ortschaften Mamer, Capellen und Holzem mit Legenden aus dieser Gegend.
Henri Losch übersetzte zudem Kinderbücher von Dieter Konsek, Ina Vandewijer und Charles Dickens ins Luxemburgische. Als musikpädagogische Unterweisung für Kinder dienen die musikalischen Märchen Eng Zaubertéingeschicht (1998) und Piccolo, Saxo, Compagnie (1990). 2016 übersetzte Henri Losch unter dem Titel Esou sinn ech die Erzählung Pareil et différent von Sarah Salmona.
Henri Losch war Mitglied des LSV bis zu dessen Auflösung im Jahre 2016. Die Erzählung Den Hielännerstack wurde 1986 mit dem zweiten Preis des Wettbewerbs für Kinderkurzgeschichten der Actioun Lëtzebuergesch ausgezeichnet.
Veröffentlichungen
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Jahr1985
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Jahr1998
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Jahr2000
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Jahr2002
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Jahr2003
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Jahr2004
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Jahr2005
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Jahr2006
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Titel Häerzerkinnek. E KrimiJahr2007
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Jahr2009
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Jahr2012
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Jahr2015
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Titel Esou sinn echJahr2016
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Jahr2017
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Jahr2018
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Titel 3 clever ButzenJahr2019
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenEis Sprooch (Actioun Letzebuergesch)Verwendete NamenHenri Losch
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Titel der ZeitschriftenGalerie. Revue culturelle et pédagogiqueVerwendete NamenHenri Losch
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Titel der ZeitschriftenMarienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger PanoramaVerwendete NamenHenri Losch
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Titel der Zeitschriftennos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir KulturVerwendete NamenHenri Losch
Sekundärliteratur
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Autor(in) Armando Bausch
Jahr1985 -
Autor(in) Jul Christophory
Jahr1987 -
Autor(in) Yolande Kieffer
Jahr1989
Auszeichnungen
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Jahr 1985
Mitgliedschaft
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Actioun Lëtzebuergesch - Eis Sprooch (1971- )
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Compagnons de la scène
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Institut grand-ducal Section des arts et des lettres
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Lëtzebuerger Theater
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LSV - Lëtzebuerger Schrëftstellerverband [1986-2016]
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T.O.L. - Théâtre Ouvert Luxembourg
Weblinks
Fotogalerie
Zitiernachweis:
Conter, Claude D./Jacoby, Nathalie: Henri Losch. Unter: , aktualisiert am 06.12.2023, zuletzt eingesehen am . -