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Auguste Jacquinot

A. Jacquinot ; Baron Jacquinot ; Charles-Auguste-Eugène-Jean Jacquinot
Bettemburg Luxemburg

Auguste Jacquinot ist ein Vetter von Auguste Collart, seine Schwester Anne-Marie, genannt Miquette, war mit Franz Servais verheiratet. Jacquinot verbrachte einen Teil seiner Kindheit in dem Bettemburger Schloss, wo er von einer Privatlehrerin unterrichtet wurde. Ab 1891 besuchte er das Jesuitenkolleg in Reims und studierte von 1897 bis 1901 Rechts- und Politikwissenschaften in Paris. 1904 übernahm er nach dem Tode seines Vaters die familieneigene Ziegelei in Bettemburg. 1909 nahm Jacquinot die luxemburgische Staatsangehörigkeit an. Nach 1917 ergriff er Partei für die großherzogliche Familie und unternahm fünf inoffizielle Missionen im Interesse der luxemburgischen Unabhängigkeit nach Paris. Nach 1920 war er für einige Zeit Verwalter der SOLPEE, einer luxemburgischen Tochtergesellschaft der Firma AEG.

Jacquinot war gelegentlich Mitarbeiter von L'Indépendance luxembourgeoise, Luxemburger Wort und Revue des Sciences politiques. Von 1917 bis 1921 veröffentlichte er zwölf Hefte der Questions politiques et littéraires mit Essays über das politische Zeitgeschehen wie die Russische Revolution oder die Einführung des allgemeinen Wahlrechts, mit Briefen, die sein Großonkel Charles Claude Jacquinot  zwischen 1810 und 1830 an seine Familie geschrieben hatte, oder mit seiner Aufnahmearbeit zur Haute École des sciences politiques in Paris L'Allemagne et le Luxembourg de 1815 à 1872. 1938 publizierte er L'Ardenne belge renferme-t-elle du pétrole exploitable? Einige Gedichte von Auguste Jacquinot erschienen 1937 in Les Cahiers luxembourgeois.

Während der Kriegsjahre erschienen im besetzten Paris drei wegen ihres petainistischen Gedankenguts umstrittene Essays, Du passé à l'avenir (1942), Les Aveugles (1942) und Quo vadis Europa (1943), die vor allem das Verhältnis Frankreichs zu Nazi-Deutschland beleuchten. Diese brachten Jacquinot, der 1909 Luxemburger geworden war, sich aber weiterhin als Franzose darstellte, nach dem Krieg einen Säuberungsprozess und eine einjährige Gefängnisstrafe ein.

1950 veröffentlichte Auguste Jacquinot seine Memoiren Allo ! Allo ! Grand-père vous parle, die die Zeit bis 1932 beschreiben. Die im Text angekündigte Fortsetzung wurde nicht veröffentlicht. 1953 folgte mit Si nous parlions de l'amnistie ein Plädoyer für eine Erweiterung der geplanten Amnestie für einzelne Vergehen der Kriegsjahre. Laut Jacquinot geht es darum, Frieden in der luxemburgischen Gesellschaft zu schaffen, von der ein Fünftel der Bewohner direkt oder indirekt von Verurteilungen wegen Kollaboration betroffen sei.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
    Verwendete Namen
    Auguste Jacquinot
  • Titel der Zeitschriften
    Indépendance luxembourgeoise (L')
    Verwendete Namen
    Baron Jacquinot
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    Auguste Jacquinot

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • SELF / S.E.L.F. - Société des écrivains luxembourgeois de langue française
Zitiernachweis:
Sahl, Nicole: Auguste Jacquinot. Unter: , aktualisiert am 15.12.2023, zuletzt eingesehen am .