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Foto: Victor Delcourt


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Victor Delcourt

Koerich Luxemburg

Pseudonyme: D.

Victor Delcourt ist der Vater von Colette Delcourt. Nach dem Abitur am Athenäum schrieb er sich an den Cours supérieurs ein, doch gab er sein literaturwissenschaftliches Studium nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges auf und nahm eine Stelle bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse an. 1946 wandte er sich dem Journalismus zu und gründete die Wochenzeitung Das Familienblatt, der er als Chefredakteur vorstand. 1964 trat Victor Delcourt in die Dienste der Fédération des commerçants, wo er zum Direktor aufstieg. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1980 widmete er sich ganz der Literatur.

Victor Delcourt ist als Literaturkritiker, Literaturhistoriker und Autor in Erscheinung getreten. Für das Luxemburger Wort verfasste er an die 1200 Rezensionen von Werken der deutschen Literatur. Für den Luxemburger Marienkalender und das Lëtzebuerger Sonndesblad entwarf er Schriftstellerportraits, darunter auch die zu luxemburgischen Autoren, die er zu einer Luxemburgischen Literaturgeschichte zusammenstellte.

Das literarische Werk von Victor Delcourt umfasst drei Publikationsphasen. Er debütierte 1945 in luxemburgischer Sprache mit Gedichten und dem Bauerndrama Wölfragrond, das er ein Jahr später in Romanform ins Deutsche übersetzte. Fast 20 Jahre später erschienen im Verlag des Karlsruher Boten mehrere Gedichtbände in deutscher Sprache, deren Entstehungszeit auf die Kriegsjahre 1940 bis 1944 zurückgeht. Themen der sich an Goethe orientierenden und sich einer stark symbolhaften Sprache bedienenden Gedankenlyrik sind menschliche Grenz- und Bewährungssituationen, Liebe und Begehren, Einsamkeit und Leid, Schöpfung und Tat. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1980 widmete sich Victor Delcourt ganz der Literatur und veröffentlichte in deutschen und österreichischen Verlagen zahlreiche Gedichtbände, Erzählungen, Reiseliteratur und Romane. Mit den Lyrikbänden Wie Segen und wie Kern, Maß der Mächte oder Die stille Farbe der Nostalgie knüpft Victor Delcourt, der einem humanistischen Bildungsideal verpflichtet war, an die Gedichte der 1940er Jahre an, sucht aber zunehmend inhaltlich und formal den Anschluss an die zeitgenössische deutsche Lyrik. Die Romane behandeln das Geschlechterverhältnis und schildern unterschiedliche Lebensentwürfe, die in der Regel in eine erfüllte Liebesbeziehung einmünden. Ab 1988 veröffentlichte Victor Delcourt in Luxemburg vier Bände mit Erinnerungen von der Kindheit bis 1990, wobei dem Krieg und den unmittelbaren Nachkriegsjahren eine besondere Bedeutung zukommt.

Victor Delcourt, der regelmäßig an den Internationalen Regensburger Literaturtagen teilnahm, wurde 1984 mit dem Preis der Autoren der Regensburger Schriftstellergruppe International ausgezeichnet.

Dieser Artikel wurde verfasst von Germaine Goetzinger

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
    Verwendete Namen
    Victor Delcourt
  • Titel der Zeitschriften
    Familienblatt (Das). die moderne Wochenschrift mit Versicherung
    Verwendete Namen
    Victor Delcourt
  • Titel der Zeitschriften
    Karlsruher Bote
    Verwendete Namen
    Victor Delcourt
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Sonndesblad / Luxemburger Sonntagsblatt / Luxemburger Sonntagsblättchen (Luxemburger Sonntags-Blättchen für Stadt und Land)
    Verwendete Namen
    Victor Delcourt
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    D.
  • Titel der Zeitschriften
    Marienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger Panorama
    Verwendete Namen
    Victor Delcourt
  • Titel der Zeitschriften
    Warte (Die) = Perspectives. Supplément culturel du Wort
    Verwendete Namen
    D.

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Victor Delcourt. Unter: , aktualisiert am 07.05.2021, zuletzt eingesehen am .