Robert Bruch
Nach dem Abitur 1939 am Athenäum studierte Robert Bruch Romanistik an den Cours supérieurs in Luxemburg und an der Universität München. Wegen kritischer Äußerungen bei einem Umschulungslager auf Burg Stahleck wurde er 1940 von der Gestapo verhaftet und ins Grundgefängnis, später nach Trier überführt. Nach seiner Entlassung im Frühjahr 1941 nahm er das Studium der Romanistik an der Universität München wieder auf, wobei er seine Interessen zunehmend der Linguistik zuwandte. 1942 wechselte er nach Erlangen, wo er Germanistik studierte. Im Oktober 1942 wurde Robert Bruch in die Wehrmacht zwangsrekrutiert. Nach mehreren Verletzungen an der Ostfront lief er im Dezember 1944 zu den Sowjets über und kam als Kriegsgefangener ins Lager Tambow.
Nach dem Krieg studierte Robert Bruch in Paris an der Sorbonne. 1946 erwarb er mit der Studie Géographie linguistique luxembourgeoise. Phonétique historique comparée des parlers luxembourgeois à base du texte de Wenker, en rapport avec les parlers wallons et lorrains limitrophes et avec les dialectes ingévoniens das Doctorat en philosophie et lettres in Luxemburg und nahm seine Lehrertätigkeit am Lycée de garçons in Luxemburg auf. Gleichzeitig übernahm er das Amt des Schriftleiters der Luxemburgischen Wörterbuchkommission. Im September 1951 wurde er für ein Jahr für das Projekt des Sprachatlas' in Marburg/Lahn freigestellt, wo er im Mai 1953 mit der Grundlegung einer Geschichte des Luxemburgischen promovierte. Sein Plan, sich mit einer Arbeit über die althochdeutschen Glossen aus der Abtei Echternach an der Universität Bonn zu habilitieren zerschlug sich, als er bei einem Autounfall ums Leben kam.
Robert Bruch war in erster Linie Dialektologe, der sich dem Studium des Luxemburgischen und seiner Geschichte widmete. Er vertrat die These des salischen Kreislaufes und der Pariser Impulse, wonach die Nordseefranken und die späteren salischen Franken erst nach einem Abstecher über das Pariser Becken in die Luxemburger Regionen gekommen seien, wodurch sich romanische Elemente in der Sprache erklären ließen. Seine Beiträge zur Dialektologie sind vor allem in Les Cahiers luxembourgeois, dem Journal des professeurs und der Zeitschrift für Mundartforschung erschienen.
Daneben war Robert Bruch auch literarisch aktiv. Er übersetzte den lateinischen Text der Mosella des Ausonius ins Luxemburgische und trat mit eigenen Gedichten und Erzählungen u. a. aus der Kriegsgefangenschaft in der von ihm mitbegründeten Zeitschrift Ons Jongen an die Öffentlichkeit. Viele davon sind 1946 von Pierre-Dominique Bausch in den Band Tambow übernommen worden. Für den Düdelinger Studentenverein Dudelangia schrieb er die Vereinshymne, die von Norbert Hoffmann vertont wurde. 1959 erhielt Robert Bruch den Prix des sciences morales für sein Gesamtwerk.
Veröffentlichungen
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Jahr1946
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Jahr1953-1954
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Titel Josy Noesen.Jahr1954
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Titel Précis populaire de grammaire luxembourgeoise = Luxemburger Grammatik in volkstümlichem AbrissJahr1955
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Jahr1960
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Jahr1963
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Jahr1964
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Jahr1969
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Jahr2013
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenAcademia. Mitteilungen aus dem Luxemburger Katholischen Akademiker-VereinVerwendete NamenRobert Bruch
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Titel der ZeitschriftenAnnuaire de l'Institut Grand-Ducal, Section linguistique, de folklore et de toponymieVerwendete NamenRobert Bruch
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Titel der ZeitschriftenBauerekalenner / Letzeburger Bauere-KalennerVerwendete NamenRobert Bruch
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenRobert Bruch
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Titel der ZeitschriftenJournal des professeursVerwendete NamenRobert Bruch
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Titel der ZeitschriftenLëtzebuerger Land (d') / d'Letzeburger Land / LL. unabhängige Wochenschrift für Politik, Wirtschaft und KulturVerwendete NamenRobert Bruch
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Titel der ZeitschriftenOns Jongen. organe de la ligue des conscrits luxembourgeois réfractaires au service militaire allemandVerwendete NamenRobert Bruch
rbr -
Titel der ZeitschriftenRevue trimestrielle d'études linguistiques, folkloriques et toponymiquesVerwendete NamenRobert Bruch
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Titel der ZeitschriftenTouring Club luxembourgeois. alliance pour propager le tourisme dans le Grand-DuchéVerwendete NamenRobert Bruch
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Titel der ZeitschriftenZeitschrift für Mundartforschung = Journal of dialectology = Revue de dialectologieVerwendete NamenRobert Bruch
Sekundärliteratur
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Autor(in) Erio (Pierre Grégoire)
Jahr1946 -
Autor(in) Albert Hoefler
Jahr1946 -
Autor(in) rbr (Robert Bruch)
Jahr1946
Mitgliedschaft
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Volksbildungsverein = Allgemeiner Volksbildungsverein für das Großherzogtum Luxemburg = Association d'éducation populaire
Archiv
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CNL L-181
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BnL Ms 422
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Robert Bruch. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am . -