Martin Holweck
Mathias, genannt Martin, Holweck ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Lehrer aus Vianden (1820-1884). Martin Holweck übernahm nach seiner Erblindung kleinere Gartenarbeiten und wurde fahrender Sänger. Er ist der Tradition der oralen Literatur verbunden, wie sie seit Mathias Schou, genannt "de Blannen Theis" das mündlich überlieferte Liedgut bestimmt. Wie dieser zog er als Vagant von Dorf zu Dorf und spielte auf Messen und Jahrmärkten auf seiner Harmonika. Der blinde Spielmann sang zudem eigene Lieder, die in satirischer Weise Zeitgeschichte, Modeerscheinungen und Sitten verspotteten. Die besondere Kommunikationssituation des wandernden Musikers bedingte den hohen Nachrichtenwert, den seine Lieder auf dem Land hatten, und erklärte das Lokalkolorit seiner Texte. Nur noch zwei Lieder Schwanegesang und Fielser Eisebunn von Martin Holweck sind nachgewiesen. Letzteres ist eine Parodie auf die Eisenbahn, in der Martin Holweck, entgegen der gängigen romantischen und biedermeierlichen Vorstellung der Auflösung von Zeit- und Raumkategorien durch die Geschwindigkeit die Mängel und Unbequemlichkeiten des neuen Fortbewegungsmittels monierte.
Sekundärliteratur
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Autor(in) Georges Haentges
Jahr1925 -
Autor(in) Unbekannt
Jahr1932 -
Autor(in) Jean Milmeister
Jahr1972
Conter, Claude D.: Martin Holweck. Unter: , aktualisiert am 07.05.2021, zuletzt eingesehen am .