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Foto: Joseph Hurt


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Joseph Hurt

Josef Hurt
Grevenmacher Grevenmacher

Pseudonyme: H. ; h. ; H.t. ; J.H. ; -t.

Joseph Hurt war der Sohn eines Schlossers aus Grevenmacher. Nach dem Besuch der dortigen Primärschule und des Gymnasiums in Echternach studierte er Theologie und wurde 1918 zum Priester geweiht. 1919 war er Kaplan in Grevenmacher und dann, nach wenigen Monaten, in Esch/Alzette. Weitere Pfarrstellen waren 1926 Rollingergrund, 1930 Hamm, 1940 Wiltz, 1945 Pintsch und 1952 Aspelt. 1958 kehrte er als Pfarrer nach Grevenmacher zurück.

Joseph Hurt verfasste zahlreiche lokalhistorische Beiträge u. a. zur Geschichte von Enscheringen, Hamm, Weimerskirch, Wilwerwiltz und Grevenmacher in Vereinsbroschüren, im Kalender An der Ucht sowie in den Zeitungen Luxemburger Wort, Die Warte-Perspectives, Lëtzebuerger Sonndesblad und in den Zeitschriften Heimat und Mission, Landwûol, T'Hémecht und Revue. Von besonderer Bedeutung sind seine Arbeiten über die Heiligenstatuen in den Luxemburger Pfarrkirchen und über Peter von Aspelt. Auf den im Kiischpelt gepflegten Donatuskult geht sein Donatusbüchlein. Gebete und Gesänge zum grossen Patron und Schützer gegen Ungewitter (1948) zurück. Seinem Heimatort Grevenmacher widmete er das Werk Der Kreuzerberg und seine Geschichte (1956). Anlässlich des 40 jährigen Bestehens der Caves coopératives Grevenmacher verfasste er die Festbroschüre Feuilles commémoratives 1921-1961 und erstellte zusammen mit Max Goergen eine Bibliografie über den Luxemburger Wein. Unveröffentlicht blieb sein Wörterbuch der Grevenmacherer Lokalmundart Gréiwemaacher-Ausdréck a Riedensaarten.

Neben der Lokalgeschichte galt Joseph Hurts Interesse dem kulturellen Schaffen in Luxemburg, insbesondere der Literatur und dem Theater. Für den Verband der Katholischen Jugendvereine schrieb er 1931 die praktische Anleitung Klein-Kino in unsern Vereinen. Als Kaplan in Esch/Alzette setzte er sich für Theateraufführungen der Jugend ein und förderte u. a. den später als Schauspieler in Deutschland bekannt gewordenen René Deltgen. Mit Victor Neuens gründete er 1926 die Zeitschrift Jonghémecht, in der er die Theaterrubrik betreute. 1933 veröffentlichte er Ein Theaterrundgang durch Luxemburg, das auf eine Artikelserie im Luxemburger Wort und Radiosendungen zurückging. Als Nachschlagewerk gilt bis heute sein 1938 in einem Sonderheft der Jonghémecht veröffentlichtes, 1989 neu aufgelegtes Werk Theater in Luxemburg, das die luxemburgische Theatergeschichte bis zum Jahre 1855 aufarbeitet. Der zweite Band war für die Jahrtausendfeier der Stadt Luxemburg 1963 geplant, wurde jedoch durch Joseph Hurts Tod vereitelt.

Ende der 1940er Jahren initiierte und schrieb Joseph Hurt gemeinsam mit Max Goergen die Kiischpelter Spiller: D'Kischpelter Donatispill (1948), Spill vum Wölle Grof (1949), D'Kischpelter Spill vun den dre'i Kre'izer (1950). Diese von mittelalterlichen Mysterienspielen geprägten, auf der Hintergrundfolie eines Öslinger Dorfes sich abspielenden Stücke wurden mit Laiendarstellern auf den Freilichtbühnen von Pintsch, Wilwerwiltz und Enscheringen aufgeführt. Der gesamte Text der drei Donati Spiele wurde im Band Beiträge zur Geschichte des Kiischpelt (2011) veröffentlicht.

Dieser Artikel wurde verfasst von Germaine Goetzinger

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    An der Ucht. Letzeburger Familjekalenner
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Eis Sprooch (Actioun Letzebuergesch)
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Heimat und Mission
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Hémecht / Ons Hémecht / 'T Hémecht
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Jonghémecht / Jong-Hémecht. Zeitschrift für heimatliches Theater, Schrift- und Volkstum
    Verwendete Namen
    H.
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Landwûol / Bleif dohém. Luxemburger Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Sonndesblad / Luxemburger Sonntagsblatt / Luxemburger Sonntagsblättchen (Luxemburger Sonntags-Blättchen für Stadt und Land)
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    h.
    J.H.
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Marienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger Panorama
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Obermosel-Zeitung / OMZ
    Verwendete Namen
    -t.
    H.t.
  • Titel der Zeitschriften
    Revue / Lëtzebuerger illustréiert Revue
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Revue Luxembourgeoise. (publiée par l'Université Populaire de Luxembourg)
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Unio'n (D'). Organ vun der "Unio'n" [puis] quotidien de la résistance luxembourgeoise
    Verwendete Namen
    J.H.
  • Titel der Zeitschriften
    Warte (Die) = Perspectives. Supplément culturel du Wort
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt
  • Titel der Zeitschriften
    Zeitung für kleine Leute
    Verwendete Namen
    Joseph Hurt

Sekundärliteratur

Archiv

  • CNL L-0185
  • - Grand Séminaire de Luxembourg: Ms LUX 200 1152
  • ANLux
  • BnL Ms 599
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Joseph Hurt. Unter: , aktualisiert am 22.11.2022, zuletzt eingesehen am .