Mathieu-Lambert Schrobilgen
Mathieu-Lambert Schrobilgen, der Sohn eines Gastwirtes, ist der Onkel von Karl Müllendorff und der Großonkel von Prosper Müllendorff sowie der Schwager von Ernst Koch. Er wurde von seinem Großonkel, einem früheren Benediktinermönch, erzogen, der ihn Latein lehrte, sowie von einem Jesuitenpater, der ihm Französisch beibrachte. Nach Gymnasialjahren in Châlons-sur-Marne und Metz studierte er Jura in Paris, trat aber selten am Gericht in Luxemburg auf. Von 1815 bis 1820 war er Sekretär der Regierungskommission, dann bis 1850 Sekretär und zeitweilig Gemeindeeinnehmer der Stadt Luxemburg. Ab 1839 war er Gerichtsrat an der Cour supérieure de Justice in Luxemburg, später Greffier. 1814 wurde er in die Freimaurerloge Les Enfans de la Concorde fortifiée aufgenommen, deren Großmeister er später wurde und für die er ein Cantique maçonnique komponierte. Er liebte das gesellige Beisammensein in der Société littéraire und im Bürgercasino.
Als leidenschaftlicher Journalist, der die Oranier und den philosophischen Liberalismus verteidigte (De la situation politique du Grand-Duché de Luxembourg, 1833) und der vor keiner antiklerikalen Polemik zurückschreckte, war er maßgeblich am Erfolg zweier französischsprachiger Zeitungen beteiligt: Le Journal de la Ville et du Grand-Duché de Luxembourg, die er während seiner gesamten Erscheinungszeit von 1826 bis 1844 leitete, sowie Courrier du Grand-Duché de Luxembourg, bei dem er von 1844 bis 1851 als Redakteur tätig war. Ab 1871 schrieb er auch gelegentlich, z.T. anonym, für die Indépendance luxembourgeoise. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in London, Paris, Diekirch und Echternach.
Mathieu-Lambert Schrobilgen, oder Schro, wie er sich selber nannte, sprach vorzugweise Französisch und hatte eine Vorliebe für mondäne und satirische Dichtung. In Macédoine poétique lieferte er ein Selbstportät, während er in Les Sifflets d'un vieux merle voyageur seinen Aufenthalt in Diekirch, "im Herzogtum Flausenburg" beschrieb. Ein einziges Gedicht, L'Ombre de Guillaume Ier aux champs de Waterloo, wurde zeit seines Lebens veröffentlicht. Darin bricht er den Stab über Napoleon und preist den König der Niederlande und Großherzog Luxemburgs. Auszüge aus unveröffentlichten Gedichten befinden sich in der Lebensbeschreibung, die sein Großneffe Jules Mersch in der Biographie nationale veröffentlicht hat. Mathieu-Lambert Schrobilgen hinterließ eine umfangreiche Korrespondenz, u. a. mit seinen Neffen Edouard und Mathieu Müllendorff, die z. T. in London entstand, wo er zwei Jahre lang bei seiner Tochter und seinem englischen Schwiegersohn lebte.
Veröffentlichungen
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Jahr[1816]
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Jahr1841
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenCourrier du Grand-Duché de LuxembourgVerwendete NamenMathieu-Lambert Schrobilgen
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Titel der ZeitschriftenJournal de la ville et du Grand-Duché de LuxembourgVerwendete NamenS.
Mathieu-Lambert SchrobilgenSekundärliteratur
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Autor(in) Martin Blum
Carlo Hury
Jahr1902-1932; reprint 1981 -
Autor(in) K. Arendt (Charles Arendt)
Jahr1904 -
Autor(in) Jules Mersch
Jahr1947
Archiv
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BnL Ms 776
Fotogalerie
Zitiernachweis:
Wilhelm, Frank: Mathieu-Lambert Schrobilgen. Unter: , aktualisiert am 01.10.2024, zuletzt eingesehen am . -