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Foto: Henri Meier


Foto:
© Collection ANLux

Henri Meier

Heinrich Meier ; Henri Meier-Heucké
Asnières () Esch/Alzette

Pseudonyme: amo ; H.M., Esch ; M.

Henri Meier verbrachte seine Kindheit und Jugend z. T. in Düdelingen. Er studierte von 1906 bis 1909 an der Lehrernormalschule. Nach ersten Lehrerposten in Heinerscheid, Drauffelt und Kockelscheuer wurde er ab 1913 in Esch/Alzette ernannt. Früh engagierte er sich in der ab 1907 entstehenden Ido-Bewegung, einer internationalen Plansprache wie Esperanto, u. a. um die Verständigung unter den Arbeitern zu erleichtern. Er soll auch zu den kommunistischen Vorstreitern im Süden des Landes gehört haben. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er mit den deutschen Besatzern zusammen und wurde dafür nach dem Krieg verurteilt. In den 50er Jahren war er einer der ersten Makrobiotiker Luxemburgs und Mitbegründer des Vegetariervereins Association Luxembourgeoise pour l'Alimentation Rationelle sowie mit Wünschelrute und Pendel unterwegs. Seine Interessen brachten ihm die Beinamen Ido-Meier oder Pendelmeyer ein, unter letzterem wurde er zu einer Figur in Jhemp Hoscheits Roman Perl oder Pica.

Henri Meier setzte sich aktiv für die Weltsprache Ido ein, er hielt Sprachkurse ab. 1924 organisierte er einen internationalen Ido Kongress in Luxemburg, während der für September 1914 vorgesehene Kongress in Luxemburg wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs kurzfristig abgesagt werden musste. Diese Organisation geschah u.a. in Zusammenarbeit mit Michel Hever, Meisy Mongenast-Servais, E.J. Klein und Jacques Koerperich. Henri Meier schrieb Beiträge in zahlreichen internationalen Ido- und Esperantozeitschriften und war Herausgeber der Ido-Korespondo-Revue (1914), des Jahrbuchs Yarlibro Idista (1922) sowie der Grammatik von Louis de Beaufront Kompleta gramatiko detaloza di la linguo internaciona Ido (1925). Eine kommentierte Ausgabe der Briefe zwischen den Mathematikern und Philosophen Bertrand Russell und Louis Couturat, Correspondance sur la philosophie, la logique et la politique avec Louis Couturat (1897-1913), 2001 herausgekommen, basiert größtenteils auf einem Konvolut Briefen, das Ende der 70er Jahre in Meiers Keller gefunden worden war. Die Präsenz dieser Sammlung bei Meier erklärt sich wohl dadurch, dass Couturat einer der Ido-Begründer war.

Henri Meier übersetzte die Dicks-Komödie D‘Mumm Se’s in Ido. Wahrscheinlich nach Angaben vom Autor selbst, führt sein Lehrerkollege Michel Molitor in Der luxemburgische Lehrer weitere Übertragungen an, einerseits von luxemburgischen, französischen oder deutschen Texten in Ido, aber auch von luxemburgischen und deutschen ins Französische, diese sind jedoch in keiner Bibliothek vorhanden.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    arme Teufel (Der). Organ der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Luxemburgs
    Verwendete Namen
    amo
  • Titel der Zeitschriften
    Junge Welt. Literatur-Kunst-Sport-Schönheit
    Verwendete Namen
    Henri Meier-Heucké
  • Titel der Zeitschriften
    Obermosel-Zeitung / OMZ
    Verwendete Namen
    H.M., Esch
  • Titel der Zeitschriften
    Schmiede (Die)
    Verwendete Namen
    Henri Meier
    M.

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Ido-Bewegung

Archiv

Zitiernachweis:
Sahl, Nicole: Henri Meier. Unter: , aktualisiert am 07.10.2024, zuletzt eingesehen am .