René Leclère
René Leclère verbrachte Kindheit und Jugendzeit in Düdelingen, wo sein Vater, ein Schwager Emil Mayrischs, Werksarzt und Direktor des Hüttenspitals war. Nach dem Abitur studierte er von 1908 bis 1913 Jura an den Universitäten München, Straßburg, Grenoble, Brüssel und Paris und ließ sich 1914 als Rechtsanwalt in Luxemburg nieder. Während seiner Studentenzeit war René Leclère Gründungsmitglied der Düdelinger Studentenvereinigung Dudelangia, der linksintellektuellen AGEL/ASSOSS sowie des Düdelinger Fußballvereins C. S. Le Stade. 1918 war er zuständig für die Pressearbeit bei der Société de natation (Schwemm) Luxembourg-Grund und schrieb in der Jubiläumsbroschüre desselben Jahres zum 50. Geburtstag der Schwemm den Text Nixen und Nixchen. Von 1915 bis 1917 war er Vorsitzender der Fédération des sociétés luxembourgeoises de sports athlétiques und Chefredakteur der Zeitschrift Sport. Er trat ebenfalls bei den Volksbildungsvereinen und den demokratischen Vereinen als Vortragsredner auf. Im Namen des Nationalverbandes der Demokratischen Vereine sprach er 1918 bei der Beerdigung des Bergarbeiters und sozialdemokratischen Abgeordneten Jean Schortgen.
1918 gab René Leclère seinen Beruf als Anwalt auf, arbeitete bei der Firma Comptoir industriel und der Exportfirma Expromet, um sich dann in Belgien dem Film zuzuwenden. 1926 plante er mit Felix Ford den Film L’Épervier sur la ville, zu dem er das das Drehbuch schrieb und der u. a. die Echternacher Springprozession zeigen sollte. 1928 initiierte er in der belgischen Wochenzeitung L'Horizon eine Kino-Kolumne, in der er für ein Zusammenarbeiten der filmproduzierenden europäischen Nationen plädierte. 1930 lief sein erster, heute verschollener Film Un clown dans la rue. 1930 ließ sich René Leclère in Paris nieder, wo er u. a. für die amerikanischen Firmen Paramount und United Artists als Presseattaché arbeitete. Zur Weltausstellung 1937 in Paris wurde sein Film Il est un petit pays gedreht, ein Auftragswerk der Luxemburger Regierung, für das er in Frankreich mit dem Preis des Comité International pour la Diffusion des Arts et des Lettres par le Cinéma (C.I.D.A.L.C.) ausgezeichnet wurde. Bis 1940 folgten fünf weitere in Luxemburg gedrehte Filme, darunter ein Film über die Schiefergruben von Martelingen und der Verkehrserziehungsfilm Circulez. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete René Leclère als Journalist und Übersetzer, 1953 wurde er Sprachexperte am Europäischen Gerichtshof der Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) in Luxemburg. In demselben Jahr drehte er einen Dokumentarfilm über die Hochzeit des Prinzen Jean mit der Prinzessin Joséphine Charlotte.
René Leclères literarische Arbeiten entstanden in der Zeit um den Ersten Weltkrieg. Mit knapp 18 Jahren schuf er 1908 den Text der von Alfred Schacht vertonten Festkantate zur Stadteinweihung Düdelingens. Auch das Klubblidd vum Stade entstammt seiner Feder. 1911 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband Pierrot. In der Neuen Zeit erschien 1914 in vier Fortsetzungen die Novelle Rekord. Mit Poutty Stein, , Peter Faber, Batty Weber, Auguste Trémont u. a. gründete er das Kabarett La Mansarde, wo er unter dem Künstlernamen Die Lerche eigene Verse vortrug. Hier entstanden ebenfalls John Pickels (1916), eine im Mondorfer Badebetrieb angesiedelte Heiratskomödie, und Bal Minister (1916), eine Komödie um die erfolglosen politischen Ambitionen eines übereifrigen Beamten. Daneben war René Leclère Mitarbeiter La Voix des jeunes und der Annuaires de l'AGEL. 1935 erschien in der Zeitung Luxembourg eine Reportage über den Überseedampfer Normandie und die Kreuzschifffahrt.
Veröffentlichungen
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Titel Pierrot. GedichteJahr1911
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Jahr1916
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Jahr1916
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenAnnuaire de l'Association générale des étudiants luxembourgeoisVerwendete NamenRené Leclère
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenRené Leclère
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Titel der ZeitschriftenHorizon (L')Verwendete NamenRené Leclère
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Titel der ZeitschriftenSportVerwendete NamenRené Leclère
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Titel der ZeitschriftenVoix des Jeunes (La) (Voix (La))Verwendete NamenRené Leclère
Sekundärliteratur
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Autor(in)Jahr1916
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Autor(in) Unbekannt
Jahr1917 -
Titel Biographie nationale du pays de Luxembourg depuis ses origines jusqu'à nos jours. 21 fasciculesAutor(in) Jules Mersch
Jahr1947-1975
Mitgliedschaft
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ASSOSS/AGEL - Association générale des étudiants luxembourgeois (1912)
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Dudelangia - Düdelinger Studentenvereinigung
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Mansarde (La) - Kabarett
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Volksbildungsverein = Allgemeiner Volksbildungsverein für das Großherzogtum Luxemburg = Association d'éducation populaire
Archiv
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BnL Ms 580, 680
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: René Leclère. Unter: , aktualisiert am 18.01.2024, zuletzt eingesehen am . -