Franco Prete
Franco Prete wuchs in Venedig auf, wo er die Primär- und Mittelschule besuchte. Nach einem klassischen Abitur am Institut San Giuseppe in Turin (1946-1952) studierte er am Institut auf dem Rosenberg in Sankt Gallen (1952-1953) und anschließend Politikwissenschaften, Sektion Übersetzen, in Heidelberg (1953-1957). Nach Politikstudien an der Sorbonne, einem Philologiekurs in Dijon und Kurse in englischer Literatur in London, erhielt er 1957 sein Diplom als Konferenzdolmetscher an der Universität in Heidelberg. Ab 1957 wohnte er in Luxemburg, wo er bis zu seiner Pensionierung 1993 für die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), die Europakommission und das Europaparlament arbeitete, zunächst als Simultan- und Konferenzdolmetscher, anschließend als Direktor des Konferenz- und Sprachendienstes.
Franco Prete war Vermittler und Förderer italienischer und französischsprachiger Poesie in Luxemburg. In den 60er Jahren gründete er gemeinsam mit seiner Frau Herrad den Verlag Origine, der Werke von Arthur Praillet, Jean Vodaine, Nic Klecker, Edmond Dune, Joseph Paul Schneider und Anise Koltz verlegte. Im Lauf der Jahre erschienen mehrere Reihen: Le Verger, 24 Gedichtbände italienisch- und französischsprachiger Lyriker, die von Künstlern wie Roger Bertemes illustriert wurden und oft zweisprachig mit französischer oder italienischer Übersetzung sind, und Taccuini, die über zwei Dutzend französische und italienische Gedichtbände umfasst, sowie zahlreiche mehrsprachige Anthologien. Franco Prete ist Gründer und Herausgeber der zweisprachigen Literaturzeitschrift Origine, die zwischen 1966 und 1968 erschien und Beiträge Luxemburger Schriftsteller enthält. Von 1975 bis 1977 erschienen weitere Hefte der Zeitschrift unter dem Namen Origine italiana mit Redaktionssitz in Luxemburg und Rom. Franco Prete verfasste auch mehrere literatur- und kunstkritische Bände, etwa Hommage à Roger Bertemes (1972) und La Poésie italienne de l'après-guerre à nos jours (1973). Beiträge von Franco Prete erschienen in Les Cahiers luxembourgeois, Gedichte in Reenbou.
In erster Linie ist Franco Prete italienischsprachiger Lyriker. Seine Werke erschienen zum Teil in französischer Übersetzung in luxemburgischen Anthologien wie Poètes italiens d'aujourd'hui von Edmond Dune (1965), Au-delà du désespoir (1983), Dialogues (1984), Partages (1985) und Six poètes italiens contemporains (1992). Seine Gedichte evozieren Bilder und Erinnerungen, an die sich existenzielle Fragestellungen anknüpfen. Exil und Einsamkeit, die Unsicherheit der menschlichen Existenz gegenüber der unaufhaltsam verrinnenden Zeit und des unausweichlichen Todes sind Hauptthemen von Franco Pretes Werk. Eine Auswahl seiner Gedichte erschien in französischer Übersetzung unter den Titeln Terres égarées (1979) und Enfantines (1978). Franco Prete veröffentlichte zwei Romane, die beide Venedig als Schauplatz haben. L'ambasceria in Fiandra spielt vor dem Hintergrund des Niedergangs Venedigs als Handelsmacht, während der Kriminalroman Il ruggito del leone im modernen Venedig spielt. Franco Prete nahm an den ersten Mondorfer Dichtertagen teil.
Veröffentlichungen
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Titel I belli orizzontiJahr1962
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Titel Il tempo dei frassiniJahr1964
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Titel Pietra su pietra. PoesieJahr1969
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Jahr1972
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Jahr1972
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Titel Terre di nessunoJahr1977
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Titel Terre perseJahr1979
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Jahr1982
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Jahr1987
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Jahr1994
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Titel RenitenzaJahr1998
Sonstige Mitarbeit
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Jahr1965
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Jahr1972
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Jahr1987
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Jahr2000
Übersetzungen
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Sprache ITA FRE
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenFranco Prete
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Titel der ZeitschriftenNouvelles Pages de la SELF (Les)Verwendete NamenFranco Prete
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Titel der ZeitschriftenOrigine I. revue franco-italienne de poésieVerwendete NamenFranco Prete
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Titel der ZeitschriftenOrigine II / origine italiana. rivista di poesiaVerwendete NamenFranco Prete
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Titel der ZeitschriftenReenbou. revue plurilingue de poésie = pluringual poetry magazineVerwendete NamenFranco Prete
Sekundärliteratur
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Jahr1979
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Titel Tenir paroles. 3 vol.Autor(in) André Doms
Jahr1998 -
Autor(in) Jos Boggiani
Jahr2005
Mitgliedschaft
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Mondorfer Dichtertage
Archiv
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CNL L-0298
Zitiernachweis:
Schmit, Sandra: Franco Prete. Unter: , aktualisiert am 22.11.2022, zuletzt eingesehen am . -