Ferdinand Hegermann
Ferdinand Hegermann war der Sohn einer Luxemburgerin und eines Staatenlosen dänischer Abstammung. Sein Leben war durch einen häufigen Berufswechsel gekennzeichnet. Nach dem Besuch der Industrieschule in Luxemburg, die er ohne Abschluss verließ, heuerte er bei der Möbelfirma Champagne Frères als Bildhauer, Möbelzeichner und Betriebsaufseher an. Anschließend trat er in den Staatsdienst ein. Kurze Zeit später zog er nach Deutschland, wo er bei der Gelsenkirchener, später bei der Essener Stadtverwaltung arbeitete. Während des Ersten Weltkrieges war er Korrektor der Rheinisch-Westfälischen Zeitung. Vor Kriegsende kehrte er nach Luxemburg zurück und trat in die Dienste der Steuer- und Katasterverwaltung. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand er auf Vermittlung von Joseph Tockert eine Anstellung beim Sprachverein, dem heutigen Institut grand-ducal, Section de linguistique, d'ethnologie et d'onomastique. Seinen Lebensabend verbrachte Ferdinand Hegermann im Altersheim in Wiltz.
Ferdinand Hegermann veröffentlichte erste Gedichte in der avantgardistischen Literaturzeitschrift Floréal, denen 1919 mit Kampf und Frieden ein eigener Lyrikband folgte. Viele seiner Gedichte sind Naturstimmungsgedichte, bei denen sich die inneren Bewegungen und Konflikte durch Versinnbildlichungen in der Natur offenbaren. Das eigentliche Gebiet von Ferdinand Hegermann war der kulturphilosophische Essay. 1934 veröffentlichte er zuerst in Les Cahiers luxembourgeois, dann eigenständig, die antinazistische Aufklärungs- und Mahnschrift Im Dritten Reich, oder, Zwischen Griechentum und Christentum. Goethe und Schopenhauer waren seine Spezialgebiete. Als Mitglied der Schopenhauer-Gesellschaft war er 1954 und 1956 mit eigenen Beiträgen im Schopenhauer-Jahrbuch vertreten. In Luxemburg war Ferdinand Hegermann Mitarbeiter der Zeitungen Neue Zeit, Tageblatt und Phare sowie der Zeitschriften Ons Jongen, Les Cahiers luxembourgeois und Revue luxembourgeoise. 1949 veröffentlichte er Betrachtungen zum Plan einer neuen luxemburgischen Rechtschreibung in Ons Jongen. Einige Gedichte Ferdinand Hegermanns wurden von Josy Asselborn vertont.
Veröffentlichungen
-
Jahr1919
-
Jahr[1970]
Mitarbeit bei Zeitungen
-
Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenFerdinand Hegermann
F.H. -
Titel der ZeitschriftenFloréal. revue libre d’art [et] de littérature = freie Rundschau für Kunst und LitteraturVerwendete NamenFerdinand Hegermann
-
Titel der ZeitschriftenHémecht (d') - La Patrie. Erausgi vun der Unio'n vun de Letzeburger Freihêtsorganisatio'nenVerwendete NamenFerdinand Hegermann
-
Titel der Zeitschriftenneue Zeit (Die) [1936-1940]. Monatsschrift für Demokratie, Geistesfreiheit und KulturVerwendete NamenFerdinand Hegermann
Fr.H.
F.H. -
Titel der ZeitschriftenOns Jongen. organe de la ligue des conscrits luxembourgeois réfractaires au service militaire allemandVerwendete NamenFerdinand Hegermann
-
Titel der ZeitschriftenPhare (Le). Kulturelle Beilage - Point de vue culturelVerwendete NamenFerdinand Hegermann
-
Titel der ZeitschriftenRevue Luxembourgeoise. (publiée par l'Université Populaire de Luxembourg)Verwendete NamenFerdinand Hegermann
-
Titel der ZeitschriftenRheinisch-Westfälische ZeitungVerwendete NamenFerdinand Hegermann
-
Titel der ZeitschriftenSchopenhauer-JahrbuchVerwendete NamenFerdinand Hegermann
-
Titel der ZeitschriftenTageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir LëtzebuergVerwendete NamenFerdinand Hegermann
-
Titel der ZeitschriftenZeitung vum Lëtzebuerger Vollek / Zeitung vum Letzeburger Vollek / ZLV. Zentralorgan der KPLVerwendete NamenF.H.
Sekundärliteratur
-
Autor(in) Nik Welter
Jahr1929 -
Autor(in) Unbekannt
Jahr1957 -
Autor(in) B. Hermes (Bernard Hermes)
Jahr1962
Mitgliedschaft
-
Institut grand-ducal Section de linguistique, de folklore et de toponymie (1935-97)
Archiv
-
CNL AU-078
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Ferdinand Hegermann. Unter: , aktualisiert am 22.11.2022, zuletzt eingesehen am . -