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Foto: Louis Petit


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Louis Petit

Luxemburg

Pseudonyme: LOU-PÉ ; Lou...pé... ; P. ; T.

Louis Petit wuchs in Luxemburg auf, wo er die Grundschule und das Athenäum besuchte. Nachdem er Musik-, Klavier- und Geigenunterricht am Konservatorium in Luxemburg genommen hatte und bei Fernand Mertens in Privatstunden Harmonielehre, Komposition und Instrumentation gelernt hatte, unternahm er Studienreisen nach Paris, Wiesbaden und Wien. 1916 wurde er Dirigent und Privatlehrer in Esch/Alzette, im gleichen Jahr gründete er die Gesangs- und Theatergesellschaft Alstadtkanner. Am Escher Mädchengymnasium und an der Escher Industrieschule war er ab 1921 Lehrbeauftragter für Gesang und Musik und später Gesanglehrer. Von 1923 bis 1953 unterrichtete er an der neu gegründeten städtischen Musikschule in Esch/Alzette. 1943 musste er seine Stelle in den Escher Schulen aufgeben, nachdem er sich für die Nationalhymne eingesetzt hatte. Von 1917 bis 1942 war er Dirigent des Männergesangvereins Uelzecht, den er ab 1947 als Gesangsdirektor leitete. Zeitweilig leitete er auch den Damenchor der Escher Sektion der AIliance française. Ab 1933 war er Jurymitglied beim Adolf-Verband (Union Grand-Ducal Adolph UGDA), dessen musikalischer Leiter für Gesang er ab 1946 war.

Louis Petit war auf unterschiedliche Art und Weise im Bereich der Musikerziehung tätig. Als Präsident des Adolf-Verbandes verfasste er Schriften über die musikalische Erziehung in Luxemburg (Über Wesen und Technik des Chorgesangs, Musikalische Entwicklung des Kindes). Folgerichtig wurde der Escher Kinderchor nach ihm benannt: Chorale enfantine Louis Petit. Louis Petit war überwiegend als Komponist tätig. Zwischen 1913 und 1951 entstanden ca. fünfzig Werke, geistliche und  weltliche Vokalwerke, Klavierlieder, Duette und Melodien, Orchesterlieder sowie Blas- und Streichorchesterwerke. Er schrieb das Libretto für Franz Gilsons Operette in drei Akten Eng Summerkur am Möllerdall (1921). Die Komposition Patriae fideles schrieb er während des Zweiten Weltkrieges, nachdem er eine Rede der Großherzogin Charlotte auf BBC gehört hatte. Andere Stücke wie Pie Jesu und Mir bieden fir ons Jongen (Text: Emile Pauly) erzählen das Schicksal der zwangsrekrutierten Soldaten in der Wehrmacht. Das Lied Mei klengt léft Letzebuerg ist der Organisation Ons Jongen gewidmet und wurde zu Großherzoginsgeburtstag 1945 in Esch/Alzette uraufgeführt.

 Louis Petit verfasste eigene Texte, etwa zum Vokalwerk Verlângeren (1913), Manyla (1915), Rosalie (1917), Trara-Trara, Komm éch bestuôden déch!Bôkemeilchen (1931), Onst Land (1934), Colombine (1936) oder Mort d’un Lorrain (1915) Zehn Lieder von Louis Petit wurden in die Sammlung Hémechtsweisen (1949) aufgenommen. Das von Louis Petit und Jacques Koerperich gemeinsam verfasste Theaterstück A Leschter Stonn wurde 1914 von der Theatergesellschaft Alstadtkanner im Rahmen einer musikalisch-dramatischen Abendunterhaltung im Hotel Brosius aufgeführt. In diesem Eheanbahnungsstück wird der Heiratswunsch zweier Schwestern eines Fabrikbesitzers entlang der Suche nach einem Hauslehrer für Privatunterricht in Musik und Malerei entwickelt. Komödiencharakteristische Merkmale wie Geldnot, Spielsucht, Unterschlagung von Geldern, der falsche Gebrauch von Fremdwörtern und Intrigen sind charakteristisch für das Lustspiel mit Liedern. Louis Petit zeichnet ein paternalistisches Verständnis des Fabrikbesitzers für sein Unternehmen.

Louis Petit vertonte Lieder von Goethe, Octave Crahay (Les Deux Amis), Willy Goergen (Mein Himmelreich), Victor Hugo (Le Matin), Guillaume Lamesch (An der Friemd), Marcel Reuland (Schlôfliddchen), Demy Schlechter (Den ale Landstreicher, E Wesekand) sowie D’Léiereche séngt und Teile des Renert von Michel Rodange, welche bei einer Feier am Escher Mädchengymnasium 1927 gespielt wurden.

Louis Petit wurde 1935 vom Adolf-Verband mit der silbernen Verdienstmedaille geehrt, 1949 und 1952 erhielt er den Orden der Eichenlaubkrone und 1952 wurde er mit dem Silberkreuz der Société des Sciences, Arts et Lettres ausgezeichnet.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Alliance française
  • UGDA - Union Grand-Duc Adolphe
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Louis Petit. Unter: , aktualisiert am 10.05.2021, zuletzt eingesehen am .