Demy Schlechter
Demy Schlechter war der Sohn eines Zollbeamten, Vater von Pe'l Schlechter und Ger Schlechter sowie Großvater von Lambert Schlechter und Pit Schlechter. Er besuchte zwei Jahre lang das Diekircher Gymnasium, bevor er eine Handelslehre in Luxemburg begann. Vor dem Ersten Weltkrieg eröffnete er dort ein Kaffeegeschäft. Nach dessen Aufgabe wurde er Handelsreisender. Er starb an den Folgen einer Erkältung.
Demy Schlechters fragmentarisch gebliebenes Werk bewegt sich im Umfeld der konservativen Heimatliteratur. Er gehörte zu den frühen Mitgliedern der Nationalunio'n und des angegliederten Nationalinstituts um Lucien Koenig und zeichnete zeitweilig für den literarischen Teil der Zeitschrift D'Natio'n verantwortlich. 1919 war er deren Redaktionsleiter und schrieb Beiträge und Leitartikel zu den politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen der Zeit.
Literarisch debütierte Demy Schlechter mit deutschsprachigen Liedern, die er bei den Veranstaltungen der Union des employés de commerce vortrug. Von 1908 bis 1912 veröffentlichte er Gedichte auf Luxemburgisch, zunächst sporadisch in Ons Hémecht, dann regelmäßig in Jongletzeburg und D'Natio'n. Sie sind zu einem großen Teil in die Sammlung Vio'len eingegangen. Die Gedichte handeln von Freud und Leid, den Jahreszeiten und der Verbundenheit mit dem Vaterland oder greifen literarische Stoffe auf, wie etwa in Dem Rénert sein Enn, das den in Michel Rodanges Epos nicht dargestellten Tod des Renert imaginiert. In D'Natio'n erschienen 1917 und 1918 die Prosaskizzen De Stuppenéck, De Muttergotteskränzchen und Krichsgeld, die im Dorfmilieu spielen. Einzelne Lieder oder Gedichte wurden auch von Pol Albrecht, Victor Goldschmit, Alfred Kowalsky, Jean-Pierre Neuen oder Louis Petit vertont.
Demy Schlechter trat auch als Theaterautor hervor. Er schrieb die Jahresrevue Letzeburger Flautereien (1912), die einaktigen Komödien Sǒ sin s'all! und Et waren zwé Kinnekskanner und das Kinderstück Wat de Vilche vum Kreschtkennche krut. Unvollendet blieben die Operette Wat den Himmel huet gebonnen und das Bauerndrama in vier Akten De' héleg Erd, in dem sich Demy Schlechter der Frage der Landflucht zuwandte. Zusammen mit René Hemmer, Joseph Olinger, Josy Imdahl, J. de Lamock und Edmond Hansen gründete Demy Schlechter im Oktober 1922 die kurzlebige Fédération des sociétés dramatiques luxembourgeoises, die sich der Förderung des Vereinstheaters und der qualitativen Verbesserung der Theaterproduktion widmete. In der vereinseigenen Zeitschrift Ons Bühn sowie in D'Natio'n erschienen Theaterkritiken und Beiträge zu Fragen des volkstümlichen Amateurtheaters.
Veröffentlichungen
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Jahr[1911]
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Jahr[1916]
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Jahr1921
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Jahr1988
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenEis Sprooch (Actioun Letzebuergesch)Verwendete NamenDemy Schlechter
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Titel der ZeitschriftenHémecht / Ons Hémecht / 'T HémechtVerwendete NamenS.
Demy Schlechter
D.S. -
Titel der ZeitschriftenJongletzeburg. Organ vun der Letzeburger National-Unio'nVerwendete NamenDemy Schlechter
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Titel der ZeitschriftenMorgenglocken. Luxemburger KinderzeitungVerwendete NamenDemy Schlechter
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Titel der ZeitschriftenNatio'n (D'). Nationalistesch Revue / RewüVerwendete NamenYmed
Demy Schlechter
D.S. -
Titel der ZeitschriftenOns Bühn. Blieder fir Theater, Musik a GesankVerwendete NamenDemy Schlechter
Sekundärliteratur
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Autor(in) X. (Martin Blum)
Jahr1911 -
Autor(in) Martin Blum
Jahr1912 -
Autor(in) D.H. (Unbekannt)
Jahr1916
Mitgliedschaft
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Akademie vu Letzeburg (1912-1916)
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Fédération luxembourgeoise des sociétés dramatiques
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Nationalinstitut Letzeburg (1922-1927)
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Nationalunio'n - Letzeburger Nationalunio'n
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Revue (Theater)
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Theaterreformbewegung
Zitiernachweis:
Marson, Pierre: Demy Schlechter. Unter: , aktualisiert am 11.11.2024, zuletzt eingesehen am . -