Gust van Werveke
Nach dem Abitur am Athenäum, wo sein Vater Auguste van Werveke Zeichenlehrer war, studierte Gust van Werveke von 1916 bis 1917 an den Cours supérieurs Philosophie und Philologie. 1917 schrieb er sich an der Universität München für Jura und Philologie ein. Im Frühjahr 1918 war er mit Französischkursen an der Stracke'schen Reformschule in Blaubeuren beauftragt. 1919 war er an der Universität Toulouse, dann bis 1921 an der Rechtsfakultät in Straßburg immatrikuliert. Ab Dezember 1920 war er zudem Sekretär der Fédération des industriels luxembourgeois mit Aufgaben im Bereich Import-Export. 1921 schrieb er sich am Institut Philotechnique in Brüssel ein und studierte Wirtschafts- und Kolonialwissenschaften. Nach Abschluss seines Jurastudiums wandte sich Gust van Werveke in den 20er und 30er Jahren hauptberuflich dem Journalismus zu. Zwischen 1940 und 1945 war er mit seiner Familie umgesiedelt. 1945 wurde er Berater am Arbeitsministerium.
Schon als Schüler schrieb Gust van Werveke ab 1915 erste Artikel für die Zeitungen Escher Tageblatt und Der Landwirt, dessen politische Grundsatzartikel er vor den Kammerwahlen redigierte. 1916 begann er im Escher Tageblatt mit der Veröffentlichung der schärfsten Auszüge aus dem anonym in der Schweiz erschienenen Buch J'accuse, das Deutschland und Österreich als Kriegsverursacher darstellte. Sein Interesse an weltpolitischen und europäischen Fragen verdeutlichte er in seiner Münchener Studentenzeit als Spezialkorrespondent der linksgerichteten Volkstribüne, wo er eigene Rubriken unter den Titeln Weltpolitische Wochen- resp. Monatsschau, Weltpolitische Streiflichter und Münchener Brief unterhielt. Während der Münchener November-Revolution nahm er als einziger Ausländer an der Sitzung der konstituierenden Versammlung unter Kurt Eisner am 7. November 1918 teil und stellte sich dem Arbeiter- und Soldatenrat zur Erledigung schriftlicher Arbeiten zur Verfügung. In diesem Kontext knüpfte er Kontakte zu Ret Marut alias B. Traven und dessen radikaler Zeitschrift Der Ziegelbrenner. Konsequenterweise beteiligte er sich am Versuch, im Januar 1919 in Luxemburg eine Republik zu errichten. Anfang der 20er Jahre wurde Gust van Werveke politischer Leiter von Der Landwirt. Von 1923 bis 1924 war Gust van Werveke Präsident der Studentenvereinigung AGEL/ASSOSS. Ab Dezember 1924 trat er in die Dienste vom Escher Tageblatt, dessen Chefredakteur er 1927 wurde.
Gust van Wervekes journalistische Tätigkeit war immer auch literarisch orientiert. Schon Ende 1915 arbeitete er an einem unveröffentlicht gebliebenen Roman. Gleichzeitig nahm er Kontakt zu Franz Pfemfert und dem Aktions-Kreis auf, v. a. mit dem expressionistischen Dichter Karl Otten, der in Trier in der Geheimen Zensurstelle arbeitete. Ab 1916 begann Gust van Werveke mit dem Schreiben von Gedichten; 1917 publizierte er im Namen des Cénacle des extrêmes mit Pol Michels in der ersten Nummer von La Voix des Jeunes das avantgardistische Manifest WIR! 1927-28 veröffentlichte er, neben Gedichten und Reiseskizzen über Norddeutschland, einen Roman, der unter dem Titel Paul Robert in Fragmentform in Les Cahiers luxembourgeois erschien und als Versuch gilt, die politischen und literarischen Jugenderlebnisse des Autors als generationstypische Erfahrung darzustellen. 1929 folgte mit Die Fackel der fehlgeschlagene Plan einer Zeitschriftengründung, 1931 übernahm Gust van Werveke die Redaktion der kämpferischen Zeitschrift Junge Welt.
Als Beiträger zwischen 1919 und 1921 von bedeutenden radikalpolitischen Zeitschriften im Ausland wie Die Erde, Der Gegner, Der Strom, Die Aktion, Der Arbeiterrat und als Mitarbeiter in den 20er und 30er Jahren von luxemburgischen Publikationen wie Luxembourg, Rappel, Meuse-Luxembourg, Echo de l'Industrie oder A-Z, in der er historische und landeskundliche Darstellungen veröffentlichte, war Gust van Werveke über die Grenzen Luxemburgs hinaus bekannt, wozu auch seine tagespolitischen Stellungnahmen im Rundfunk beitrugen.
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenA-Z Luxemburger IllustrierteVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenAbreisskalender. AbreisskalenderVerwendete NamenH.d.G. (Hei de Gusty!)
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Titel der ZeitschriftenAktion (Die). Wochenschrift für Politik, Literatur und KunstVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenAnnuaire de l'Association générale des étudiants luxembourgeoisVerwendete NamenJustin
Gust van Werveke -
Titel der ZeitschriftenArbeiter-Rat (Der). Wochenschrift für praktischen SozialismusVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenEcho de l'IndustrieVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenErde (Die). illustrierte Monatsschrift für Länder- und Völkerkunde, Weltverkehr und KulturpolitikVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenFackel (Die)Verwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenGegner (Der)Verwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenJunge Welt. Literatur-Kunst-Sport-SchönheitVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenLandwirth (Der) / Landwirt (Der)Verwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenLuxembourg. journal du matin politique et littéraireVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Wort / d'Wort / LWVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenMeuse[-Luxembourg] (La)Verwendete NamenJustin
Gust van Werveke -
Titel der ZeitschriftenNeue Luxemburger Kalender (Der). Eine Publikation von Tony JungblutVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenObermosel-Zeitung / OMZVerwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenRappel. Organ vun der L.P.P.D. = organe de la Ligue luxembourgeoise des prisonniers et déportés politiquesVerwendete NamenJustin
Gust van Werveke -
Titel der ZeitschriftenStrom (Der)Verwendete NamenGust van Werveke
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Titel der ZeitschriftenTageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir LëtzebuergVerwendete NamenGust van Werveke
G.v.W.
Sivos -
Titel der ZeitschriftenVoix des Jeunes (La) (Voix (La))Verwendete Namencinq secs (les)
Gust van Werveke -
Titel der ZeitschriftenVolkstribüne (Die). Demokratisch-fortschrittliches Organ, vormals Luxemburger Bürger-ZeitungVerwendete NamenG.v.W.
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Titel der ZeitschriftenZiegelbrenner (Der)Verwendete NamenGust van Werveke
Sekundärliteratur
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Autor(in) Evy Friedrich
Jahr1976 -
Autor(in) E.F. / e.f. (Evy Friedrich)
Jahr1976 -
Autor(in) Gast Mannes
Jahr2007
Mitgliedschaft
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ASSOSS/AGEL - Association générale des étudiants luxembourgeois (1912)
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Luxemburgische Sprachgesellschaft (1924-35)
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SELF / S.E.L.F. - Société des écrivains luxembourgeois de langue française
Archiv
Zitiernachweis:
Mannes, Gast: Gust van Werveke. Unter: , aktualisiert am 02.02.2024, zuletzt eingesehen am . -