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Foto: Christian Calmes


Foto:
© Wolfgang Osterheld

Christian Calmes

Oberursel () Grasse ()

Christian Calmes, dessen Vater an der Universität in Frankfurt/Main Wirtschaftswissenschaften lehrte, zog 1918 mit seinen Eltern nach Luxemburg. Er besuchte das Gymnasium in Echternach und studierte anschließend Jura in Straßburg und Paris. Der Rechtsanwalt schloss 1940 als Zeichen des Protests gegen die Besatzung seine zwei Jahre zuvor eröffnete Kanzlei und wurde Landarbeiter auf dem Karelshaff bei Colmar-Berg. Als Widerstandskämpfer wurde er im Oktober 1943 ins Grund-Gefängnis und später achtzehn Monate lang im Konzentrationslager Hinzert inhaftiert. Nach seiner Flucht im März 1945 wurde er bis Kriegsende in der Eifel versteckt. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er wiederum als Rechtsanwalt, er trat 1947 in den Dienst der Regierung und war nacheinander Attaché, Legationssekretär, Regierungsrat und ranghöchster Diplomat im Außenministerium. Er nahm an den Verhandlungen des Benelux-Vertrags teil und war ab 1952 Generalsekretär der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) und nach der Schaffung von Euratom und EG (1957) bis 1973 Generalsekretär des EG-Ministerrates. Ab 1981 war er Hofmarschall der großherzoglichen Familie.

Der Historiker Christian Calmes führte die von seinem Vater Albert Calmes begonnene Reihe Au fil de l'Histoire fort und beendete das 13 bändige Werk Histoire contemporaine du Grand-Duché de Luxembourg. Er beschäftigte sich vorwiegend mit der Diplomatengeschichte und der Geschichte Luxemburgs im 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, aber auch mit dem Verhältnis von Literatur und Zeitgeschichte, etwa in Beiträgen zur politischen Satire bei Michel Rodange (Hémecht 1972). Daran schließen Studien über Kulturschaffende, etwa zu Baron Auguste Jacquinot, und über die linguistische Situation im Großherzogtum an. Christian Calmes schrieb Beiträge im Luxemburger Wort und in nos cahiers, bei letzteren war er leitendes Redaktionsmitglied.

Einziges belletristisches Werk sind Geôles sanglantes, 24 französischsprachige Prosaminiaturen über das Lagerleben, die Edmond Goergen mit Kreidezeichnungen illustrierte. Christian Calmes erinnert an verschiedene Orte, Personen und Begebenheiten, vor allem aber an unterschiedliche Todesarten der in den Konzentrationslagern Inhaftierten. In diesem Sinne erinnerte er auch in einer wöchentlichen Rundfunksendung Haut viru 40 Joer (RTL, 1983) an die Geschehnisse im Großherzogtum während des Zweiten Weltkrieges.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Sonstige Mitarbeit

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Galerie. Revue culturelle et pédagogique
    Verwendete Namen
    Christian Calmes
  • Titel der Zeitschriften
    Hémecht / Ons Hémecht / 'T Hémecht
    Verwendete Namen
    Christian Calmes
  • Titel der Zeitschriften
    Hémecht (d') - La Patrie. Erausgi vun der Unio'n vun de Letzeburger Freihêtsorganisatio'nen
    Verwendete Namen
    Christian Calmes
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    Christian Calmes
  • Titel der Zeitschriften
    Marienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger Panorama
    Verwendete Namen
    Christian Calmes
  • Titel der Zeitschriften
    nos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir Kultur
    Verwendete Namen
    Christian Calmes

Sekundärliteratur

Archiv

Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Christian Calmes. Unter: , aktualisiert am 10.05.2023, zuletzt eingesehen am .