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Emile Boeres

Emil Boeres
Luxemburg Luxemburg

Pseudonyme: Ebs / EBS

Emile Boeres war der Sohn eines Militärmusikers. Er besuchte das Athenäum und studierte anschließend Malerei an der Münchener Kunstakademie. Nach einigen Jahren als technischer Zeichner bei der Luxemburger Eisenbahngesellschaft machte er sich 1923 als Dirigent und Komponist selbstständig. Sein Orchester trat regelmäßig in Bad Mondorf und Luxemburg auf. 1934 gründete er die Gesellschaft Wiener Operette in Luxemburg, die jedoch bald wieder aufgrund finanzieller Schwierigkeiten eingestellt wurde. Ebenfalls Mitte der 1930er Jahre war Boeres Initiator des Luxemburger Musikerverbandes, der sich für die Entwicklung eines eigenständigen, luxemburgischen Musiklebens, unabhängig von ausländischen Einflüssen einsetzte. Um die gleiche Zeit trat er auch der Letzeburger Nationalunio’n um Lucien Koenig bei. Von 1937 bis 1940 war Emile Boeres Dirigent des Orchesters des Mondorfer Staatsbads. Nach der Besatzung Luxemburgs durch Deutschland wurde er Ende 1940 zunächst zum Stellvertretenden Orchesterleiter, im März 1941 dann zum alleinigen Leiter des Orchesters des Rundfunksenders Luxemburg ernannt. Zu dieser Zeit wurden zahlreiche seiner Lieder, wie etwa Enner dem Lannebam, Fensterpromenade und Tanz des Harlekin, aufgezeichnet. Von September 1941 bis Juli 1942 war er zudem als Kapellmeister des hauptstädtischen Orchesters tätig. Emile Boeres starb im August 1944 an den Folgen eines Radunfalls.

Emile Boeres’ frühe Stücke sind nicht oder nur als Typoskripte überliefert. 1911 wurde sein Vierakter Verwurelt von der Harmonie de Limpertsberg uraufgeführt, 1912 folgte die einaktige Komödie Geplot und 1913 in Bonneweg die einaktige Operette Tilly a Milly. Ab den 1920er Jahren machte Boeres sich dann vor allem als Verfasser von Kabarettstücken einen Namen. Zwischen 1923 und 1927 schrieb er sechs Revuen, die im Stadttheater aufgeführt wurden. Zu Aß eppes?, Lues do und Hallo Hallo schrieb er Text und Musik, bei den anderen war er für die Musik zuständig, während August Donnen, Tony Bastian oder Jean-Pierre Welter die Texte lieferten. Im April 1933 verfasste er mit Jean-Pierre Welter gemeinsam die Revue Yo-Yo, die ebenfalls im Stadttheater aufgeführt wurde. 1935 war er Mitbegründer der Theatertruppe Luxemburger Operettenbühne, die sich 1937 mit Venant Paukés Vollékstheater zur Nationalbühne vereinte. Diese Truppen führten zwischen 1935 und 1939 fünf Stücke von Emile Boeres im Stadttheater auf, die sich musikalisch und thematisch an der Wiener Operette orientierten. Sie trugen die Titel Fre'johr, Spuenesch Blutt, Wann d'Bliêder falen, Landstrôsselidd und Den e'wege Wé, wobei die drei letztgenannten zu seinen erfolgreichsten Stücken wurden. Unter den deutschen Besatzern wurde die Nationalbühne 1940 in Luxemburger Volksbühne umbenannt. Diese gab unter Boeres' Leitung bis 1944 Dutzende von Aufführungen im Stadttheater sowie in anderen Luxemburger Ortschaften und im grenznahen Lothringen und Belgien, wobei sich sein Landstrosselidd und das Lustspiel De bloen Hary besonderer Beliebtheit erfreuten. Im April 1944 wurde Boeres' letztes Stück, das Lustspiel Mach mer neischt vir, im Stadttheater aufgeführt.

Dieser Artikel wurde verfasst von Sandra Schmit

Veröffentlichungen

Sonstige Mitarbeit

Sekundärliteratur

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  • Revue (Theater)

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  • CNL L-229
  • - UGDA Theaterstückesammlung
Zitiernachweis:
Schmit, Sandra: Emile Boeres. Unter: , aktualisiert am 01.02.2024, zuletzt eingesehen am .