Sepp Thill
Nach dem Abitur am Athenäum absolvierte Sepp Thill ein Ingenieurstudium in Paris. Er war bis 1918 bei ARBED-Dommeldingen angestellt, wechselte dann als technischer Berater und Vertreter zur Firma Ferroknepper in Esch/Alzette.
Sepp Thill begriff Literatur als Bestandteil einer Festkultur, wobei er der Vortragskunst den Vorzug gegenüber der Verschriftlichung gab. Als Liedermacher und Juror von Sing- und Gedichtwettbewerben war er eingebunden in den Kreis der Volksliedbewegung um Batty Weber, Max Duchscher, Poutty Stein und Peter Faber. Er war Mitglied der 1926 gegründeten Kantatenfabrik Faberstein, die 1931 in Manufacture nationale de cantates, kurz Manaca, umbenannt wurde. Die dort organisierten Feiern, Stammtische und Dichterabende entsprachen Sepp Thills Poetik der freundschaftlichen Geselligkeit, der zufolge das gemeinsame Singen eine dichterische Gruppenzugehörigkeit fördern sollte. Seine Gedichte wurden von Guy Schons und Gérard Bintener vertont.
Sepp Thills Lyrik, die er gemeinsam mit Max Duchscher in Gesabbelt Wirker (1949 in ergänzter Fassung) veröffentlichte, umfasste Witze in Versen, patriotische Gedichte, in denen seine Befürchtung eines Verlustes kultureller Identität ihren Ausdruck fand, und humoristische Lieder, in denen er die Arbeitswelt, das Alltagsverhalten und skurrile Charaktere zeichnete. Seine Themenwahl reicht von der konservativen Kritik am Werteverfall über religiöse Klagegedichte oder Tiergedichte bis hin zu moralischen Ermahnungen. Im Mittelpunkt seiner humoristischen und ironischen Gedichte standen öfter formalästhetische Spielereien. Weitere satirische Zeitgedichte erschienen im Peck-villchen unter dem Pseudonym Le Balafré. Sepp Thill, der die Nähe zur Landwûol-Bewegung suchte, wandte sich nach 1945 gegen den öffentlichen Gebrauch der deutschen Sprache in Luxemburg.
Veröffentlichungen
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Titel Gesabbelt WirkerJahr1940
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Jahr1949
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenChasse et pêche - Lëtzebuerger Juegd a FëscherzeidongVerwendete NamenSepp
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Titel der ZeitschriftenMitock (De). E Wocheblad fir Jux an ZodiVerwendete NamenBalafré (Le)
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Titel der ZeitschriftenPeck-villchen (De). sengt a peckt all Woch fir 2 FrangVerwendete NamenSepp Thill
Sekundärliteratur
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Autor(in) P.S. (Unbekannt)
Jahr1940 -
Autor(in) Robert Thill
Jahr1950 -
Autor(in) Robert Thill
Jahr1953
Mitgliedschaft
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Kantatenfabrik Faberstein
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Landwûol-Bewegung = Luxemburger Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege = [Société pour le] Retour à la Terre
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MANACA - Manufacture Nationale de Cantates oder Kantatenfabrik Faberstein
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Schmiereclub
Archiv
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CNL L-091
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Sepp Thill. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am . -