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Max Duchscher

Wecker Luxemburg

Pseudonyme: Äre le'wen Newi a Pätter vun der Syr ; Max D. ; Evakue'erte vun der Syr (En) ; Max von der Syr ; M.D. ; M. v d S ; Mx

Max Duchscher ist der zweitälteste Sohn von André Duchscher aus zweiter Ehe. Er besuchte die Grundschule in Wecker, Grevenmacher und Echternach und bis 1905 das Echternacher Gymnasium. Im Anschluss an das Ingenieurstudium an der Technischen Hochschule Darmstadt und nach ersten Berufserfahrungen in Duisburg, Dortmund, Differdingen und Dommeldingen übernahm er 1919 nach dem Tod seines Bruders Maurice Duchscher die Leitung des Familienunternehmens. Wie sein Vater engagierte sich Max Duchscher im Industrie- und Wirtschaftsleben: Er war u. a. Vorsitzender der Fédération des industriels luxembourgeois, Mitglied der Handelskammer, des nationalen Wirtschaftsrates und des CFL-Verwaltungsrates sowie Vizepräsident der Sozialversicherungen und des Beratenden Ausschusses der Hohen Behörde der Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). Max Duchschers Tätigkeit erstreckte sich auch auf die kulturelle Ebene. Als Präsident der Union Grand-Duc Adolphe lag ihm an der regionalen Förderung der Musik- und Gesangvereine, 1954 ging die firmeneigene Musikgesellschaft in die Fanfare de la Commune de Biwer über.

Ein Teil von Max Duchschers literarischem Anliegen war familiär motiviert. Im Erinnerungsbuch Erénnerungen o'us dem Aendre'i Duchscher senge jonge Jahren, das zuerst in Auszügen in Jonghémecht erschien, wurde er zum Biografen seiner Großeltern und seines Vaters, dessen Komödien er als soziale Reflexionen des Echternacher Handwerks würdigte. Der Pflege des familiären Erbes ist auch die Firmengeschichte von Duchscher & Spoo L'usine de Wecker au 75e anniversaire de sa fondation (1949) verpflichtet, die wegen der zahlreichen Geschäftsunterlagen und firmeninternen Daten ein wichtiges Dokument der Sozial- und Industriegeschichte Luxemburgs ist. Das Engagement um eine sprachbewusste Literatur seines Vaters aufgreifend, sammelte Max Duchscher, der Mitglied des Institut grand-ducal, Section de linguistique, de folklore et de toponymie war, Ausdrücke und Sprüche aus Wecker und Umgebung, die er zuerst in den Vierteljahresblätter für Luxemburgische Sprachforschung von 1935 bis 1939 veröffentlichte und schließlich für das Luxemburger Wörterbuch (1955ff.) zur Verfügung stellte.

Seine literarische Tätigkeit in den 1920er und 1930er Jahren stand im Dienste der Dichtung in luxemburgischer Sprache und der Schaffung eines Bewusstseins für die Spracheigentümlichkeiten des Luxemburgischen. Er gehört wie auch Batty Weber, Peter Faber oder Poutty Stein zu den Anhängern der Volksliedbewegung und setzte sich literaturkritisch mit dem Volkslied und seinen Vertretern auseinander, er würdigte die Landwûol-Bewegung und sammelte zahlreiche Jagdlieder, die auf den Treffen des Schmiereclub um Poutty Stein vorgetragen wurden. Max Duchschers Anthologien einfacher Volkslieder aus den 1920er und 1930er Jahren kursierten in Manuskriptform unter Freunden. Zahlreiche Gedichte wurden von Albert Thorn, Pol Albrecht, Nik. Entringer und Jean Pierre Schmit vertont.

Max Duchscher trat der Manufacture nationale de cantates, kurz Manaca, bei, wo er seine witzigen Schnurren im geselligen Kreis vortrug. Der Folklore-Bewegung blieb er zeit seines Lebens treu. Er steuerte mehr als 80 Gedichte bei für den gemeinsam mit Sepp Thill verfassten Gedichtband mit dem selbstironischen Titel Gesabbelt Wirker, der neun Jahre später ergänzt wurde. Die Texte umfassen Themen zur Familie oder zur Heimat. Charakteristisch waren seine Spaßgedichte und humoresken Geschichten. Max Duchscher bediente sich auch der Form der Revue und des Schwanks und verfasste zwei Sketsche, drei lustige Vorträge und zwei Monologe. Bereits als Jugendlicher hatte er Theaterstücke geschrieben und eigens Lieder dazu komponiert, allerdings ist das Frühwerk verloren gegangen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Chasse et pêche - Lëtzebuerger Juegd a Fëscherzeidong
    Verwendete Namen
    Max D.
  • Titel der Zeitschriften
    Eis Sprooch (Eis Sprooch). Veräinsblaat fir alles waat lëtzebuurgesch ass
    Verwendete Namen
    Max Duchscher
    M.D.
  • Titel der Zeitschriften
    Jonghémecht / Jong-Hémecht. Zeitschrift für heimatliches Theater, Schrift- und Volkstum
    Verwendete Namen
    Max Duchscher
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Land (d') / d'Letzeburger Land / LL. unabhängige Wochenschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur
    Verwendete Namen
    M. v d S
    M.D.
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Volksblatt (1933-1941). Unabhängige Tageszeitung
    Verwendete Namen
    Mx
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    Evakue'erte vun der Syr (En)
  • Titel der Zeitschriften
    Obermosel-Zeitung / OMZ
    Verwendete Namen
    Äre le'wen Newi a Pätter vun der Syr
  • Titel der Zeitschriften
    Peck-villchen (De). sengt a peckt all Woch fir 2 Frang
    Verwendete Namen
    Max Duchscher
  • Titel der Zeitschriften
    Revue musicale. organe officiel de l'Union Grand-Duc Adolphe
    Verwendete Namen
    Max Duchscher
  • Titel der Zeitschriften
    Revue trimestrielle d'études linguistiques, folkloriques et toponymiques
    Verwendete Namen
    Max Duchscher
  • Titel der Zeitschriften
    Vierteljahresblätter für Sprachwissenschaft, Volks- und Ortsnamenkunde
    Verwendete Namen
    Max Duchscher

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Hémechtssprôch / Heemechtssprooch
  • Institut grand-ducal Section de linguistique, de folklore et de toponymie (1935-97)
  • Landwûol-Bewegung = Luxemburger Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege = [Société pour le] Retour à la Terre
  • Luxemburgische Sprachgesellschaft (1924-35)
  • MANACA - Manufacture Nationale de Cantates oder Kantatenfabrik Faberstein
  • Revue (Theater)
  • Schmiereclub

Archiv

Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Max Duchscher. Unter: , aktualisiert am 20.11.2023, zuletzt eingesehen am .