Mimmo Morina
Mimmo Morina ist der Großneffe des sizilianischen Dichters Emilio Morina und der Ehemann von Nelleke Morina-Oostveen. Seine Kindheit verbrachte er in Termini Imerese auf Sizilien. Nach dem Abitur studierte er Jura an der Universität Palermo, wo er 1957 promovierte. In den 50er Jahren bereiste Mimmo Morina die großen europäischen Städte und schloss Freundschaft mit Intellektuellen aus der ganzen Welt. 1958 verweilte er sieben Monate lang in Skandinavien, wo er an einer italienischen Grammatik für norwegische Schulen mitwirkte. Dann trat er in die Dienste der Europäischen Gemeinschaft in Luxemburg ein, wo er bis zu seiner Pensionierung arbeitete. 1972 gründete Mimmo Morina in Luxemburg die Literaturzeitschrift Nouvelle Europe. Arts-lettres-sciences, auch Nuova Europa oder NEeuropa genannt. Diese Zeitschrift widmete sich der europäischen kulturellen Identitätstiftung, die der Herausgeber als Voraussetzung für eine gelungene Europäische Union betrachtete. Obwohl die Zeitschrift auch über Bildhauerei, Musik und Malerei berichtete, war sie hauptsächlich auf die zeitgenössische Literatur ausgerichtet. Sie erschien bis 2000 zwei oder drei Mal im Jahr. Zu den Mitarbeitern zählten u.a. Georges-Emmanuel Clancier, Léopold Sedar Senghor, Rosemarie Kieffer, Robert Schaack-Étienne, Henri Blaise, Pierre Roller, Paul Henkes, Pino Mariano und Vincenzo Rindone. Mimmo Morina schrieb darin selbst mehrere Artikel, unter anderem über den notwendigen Dialog zwischen den europäischen Intellektuellen und über die Rolle des Schriftstellers in der zeitgenössischen Gesellschaft. 1991 gründete er das Forum der europäischen Schriftsteller, dessen Charta sich für die Wahrung der Urheberrechte einsetzt. Ab 1982 war er Generalsekretär des 1968 gegründeten Weltverbandes der Dichter. 1997 veröffentlichte Manuel Durán den Briefwechsel zwischen Mimmo Morina und dem estischen Dichter Ivar Ivask, in dem Mimmo Morinas Einsatz für den Weltverband deutlich wird. 1984 wurde Mimmo Morina zum Sekretär des Institutes zum Studium der zeitgenössischen Literatur an der Universität von La Sapienza in Rom ernannt.
Um den kulturellen Austausch innerhalb Europas zu fördern, gründete Mimmo Morina in Luxemburg das Verlagshaus Euroeditor. Darin veröffentlichte er zusammen mit seiner Ehefrau Nelleke Morina-Oostveen die zweisprachigen Hefte NEeuropa und die Anthologie Thalatta (1985) und initiierte die Reihen Contemporary Poetry, Melusina, Les Ducats, Les Carrés, Contemporary Prose und Essay.
In seinen Gedichten und Romanen thematisierte Mimmo Morina soziale und moralische Werte. Seine engagierten und oft zynischen Gedichte, wie Selecta minima, brandmarken die Scheinheiligkeit und die Bürokratie der politischen europäischen Organisationen. Dieses Thema behandelt er auch in Contrappunto, Le fragole, A canne mozze und im Roman Il risveglio di Argo. Ein zweiter Schwerpunkt seines Werkes ist Sizilien. Er beschreibt die Menschen, die Natur und das kulturelle Erbe der Insel in Hiera, Poiemata und Per mare. Der Roman Argonauti di Via Telegrafo ist eine Familiensaga, welche die Entwicklung eines jungen Sizilianers zum kosmopolitischen Europabeamten beschreibt. Seine Gedichtbände wurden in viele Sprachen übersetzt, ins Niederländische, Englische, Französische, Deutsche, Rumänische, Chinesische, Portugiesische, Spanische, Georgische, Armenische, Mazedonische und Griechische. Sie erschienen oft in zweisprachigen Ausgaben.
Mimmo Morina hat auch Gedichtbände von anderen Dichtern übersetzt: Zusammen mit seiner Ehefrau Nelleke Morina-Oostveen übersetzte er Cipressi e coralli von Tin-wen Chung von Chinesisch auf Italienisch sowie Mordaciter und Pèlerin astral von Pierre Roller von Französisch auf Italienisch.
2019 erschien unter dem Titel Actio. Mimmo Morina 1933-2005 eine detaillierte Chronologie des Lebens des Autors, herausgegeben von seiner Witwe Nelleke Morina-Oostveen und seinem Sohn Marzio Morina. Der fast 600 Seiten starke Band beinhaltet Lebensdokumente des Dichters, Fotos, Briefe, Zeichnungen und zeigt die grenz- und sprachübergreifenden künstlerischen Verbindungen des Schriftstellers auf.
Veröffentlichungen
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Jahr1964
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Titel Le fragole = Les FraisesJahr1964
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Jahr1968
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Titel Sei tu la terraJahr1970
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Titel Il pendolo = De slingerJahr1973
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Jahr1973
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Titel Contrappunto. PoesieJahr1974
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Jahr1978
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Jahr1979
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Jahr1980
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Jahr1984
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Jahr1986
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Jahr1990
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Titel Per mareJahr1991
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Jahr1992
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Jahr1994
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Jahr1995
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Jahr1997
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Jahr1997
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Jahr1997
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Titel Alma mater. PoesieJahr2000
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Jahr2000
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Jahr2000
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Jahr2000
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Jahr2000
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Jahr2004
Übersetzungen
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Sprache ENG ITA MUL
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Titel Democraticon. For a democratic democracy. Poems 1960 - 1995. English transl. by Oliver FriggieriSprache ENG
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Sprache MUL ITA RUM
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Sprache RUM
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Sprache DEU
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Titel Dikter. Selecta minima 1964 - 1998. Introduktion: Lars Huldén ; översättning: Lars och Mats HuldénSprache SWE
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Sprache ENG ITA MUL
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Sprache FRE ITA MUL
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Sprache ITA POR MUL
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Titel Il pendolo = De slingerSprache ITA DUT
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Sprache RUM
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Sprache RUM
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Sprache ENG ITA MUL
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Sprache RUM
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Titel Le fragole = Les FraisesSprache ITA FRE
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Sprache RUM
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Sprache FRE ITA MUL SPA
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Sprache DEU ITA MUL
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Sprache FRE ITA
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Sprache GRC
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Sprache SPA ITA MUL
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Sprache ENG
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Sprache GEO
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Sprache ITA CHI MUL
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenNuova Europa = Nouvelle Europe = NEeuropa. arts, letters, scienceVerwendete NamenMimmo Morina
Sekundärliteratur
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Autor(in) B. (Nic Weber)
Jahr1964 -
Autor(in) Diego D'Ontano
Jahr1965 -
Autor(in) Liliane Thorn-Petit
Jahr1965
Fotogalerie
Zitiernachweis:
Schmit, Sandra: Mimmo Morina. Unter: , aktualisiert am 10.05.2021, zuletzt eingesehen am . -