Joseph Funck
Joseph Funck verbrachte seine Kindheit und Jugend in Luxemburg, Esch/Alzette und Petingen. Seine Studien am Athenäum brach er kurz vor dem Abitur ab. Nach zwei beschäftigungslosen Jahren trat er in die Dienste der Société métallurgique des terres rouges in Esch ein, wo er bis 1958 arbeitete. 1939 ließ er sich in der Stadt Luxemburg nieder. Joseph Funcks erste Schreibversuche fielen in die Gymnasialzeit, wo er auf einen Kreis literaturbegeisterter junger Menschen traf, zu denen u. a. Émile Marx, Albert Hoefler, Nicolas Molling und Pol Michels gehörten. Mit Émile Marx, der zu einer Art Mentor wurde, verband ihn eine dauernde literarische Freundschaft.
In den späten 1920er und 1930er Jahren veröffentlichte Joseph Funck literatur- und kunstkritische Artikel sowie dokumentarische Skizzen in der Luxemburger Zeitung, der A-Z, dem Escher Tageblatt und in Les Cahiers luxembourgeois sowie in den 1960er Jahren in Arts et lettres. Der Durchbruch gelang bei dem 1933 von Les Cahiers luxembourgeois ausgeschriebenen literarischen Wettbewerb, wo er mit Jim Steller zu den Preisträgern gehörte. Es handelt sich hierbei um die Anfangskapitel des späteren Romans Kleines Schicksal, der im Milieu des Lumpenproletariats, der Exkrementensammler und Lumpenhändler in den Unterstädten der Stadt Luxemburg spielt. Am Beispiel der Auseinandersetzung zwischen Jim, dem Repräsentanten der Unterschichten, und dem ihn auf den Weg der individuellen Besserung führen wollenden Arzt Karl Emmel soll die Unvereinbarkeit von Jims Welt mit den Normen der bürgerlichen Welt verdeutlicht werden. Kleines Schicksal erfuhr mehrere Neuauflagen und wurde 1939 mit Illustrationen von Raymon Mehlen, 1957 mit Illustrationen von Albert Kaiser herausgegeben. 2020, zum 25jährigen Jubiläum der Eintragung der Festung und Altstadt Luxemburg in die Liste des Unesco Weltkulturerbes, kam das Comicalbum Fortific(a)tions heraus, für das sich jeweils sechs Schriftsteller und sechs Illustratoren zusammentaten, um Episoden und Geschichten, die sich in und um die Festung Luxemburg zugetragen haben könnten, zu gestalten. Zusammengehalten wird das Ganze von einer Rahmenerzählung, die sich an Funcks Kleinem Schicksal inspiriert und von Jean-Louis Schlesser geschrieben und von Antoine Grimée gezeichnet wurde. Der Band Bastillen handelt von der Unfreiheit der Menschen, den Unterdrückungsmechanismen, denen sie ausgesetzt sind, und ihren Versuchen zur gesellschaftlichen und politischen Emanzipation.
Daneben galt Joseph Funcks Interesse der Malerei und der bildenden Kunst. Von ihm stammt die Titelgrafik von Albert Hoeflers Lyrikband Nächte. Auch einige Selbstporträts sind überliefert. Joseph Funck, der Mitglied des Institut grand-ducal, Section des arts et des lettres war, verfasste 1971 zusammen mit Joseph-Émile Muller eine Studie über den luxemburgischen Maler Michel Stoffel.
Veröffentlichungen
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Jahr1934
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Jahr1948
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Jahr2002
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Jahr2020
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenA-Z Luxemburger IllustrierteVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der ZeitschriftenArts et lettres. publication de la Section des arts et des lettres de l'Institut grand-ducalVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der ZeitschriftenHémecht (d') - La Patrie. Erausgi vun der Unio'n vun de Letzeburger Freihêtsorganisatio'nenVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der ZeitschriftenJunge Welt. Literatur-Kunst-Sport-SchönheitVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Zeitung III [1868-1941] / LZVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der ZeitschriftenNeue Luxemburger Kalender (Der). Eine Publikation von Tony JungblutVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der Zeitschriftenneue Zeit (Die) [1936-1940]. Monatsschrift für Demokratie, Geistesfreiheit und KulturVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der ZeitschriftenSchriften des Verbandes Luxemburger VolksbildungsvereineVerwendete NamenJoseph Funck
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Titel der ZeitschriftenTageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir LëtzebuergVerwendete NamenJoseph Funck
Sekundärliteratur
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Autor(in) ls. (Pol Michels)
Jahr1934 -
Autor(in) A.H. (Albert Hoefler)
Jahr1934 -
Titel Unser Interview. Junge Luxemburger schreiben. Die Ansicht Jos. Funcks. In: A-Z 1 (1934) 44, S. 10-12Autor(in) E.M. (Emil Marx)
Jahr1934
Auszeichnungen
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Jahr 1933
Mitgliedschaft
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Institut grand-ducal Section des arts et des lettres
Archiv
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CNL L-172
Fotogalerie
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Joseph Funck. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am . -