Marcel Simon
Marcel Simon ist der Sohn eines Angestellten bei der Eisenhütte Servais in Weilerbach und besuchte das Gymnasium in Echternach. Nach dem Abitur 1927 arbeitete er als Beamter bei der Administration de l'enregistrement et des domaines in Echternach. 1941 wurde er ins Finanzamt nach Luxemburg versetzt und musste dort bis zu seiner Demission 1942 den Posten des Hauptvertrauensmannes des Reichsbundes der Deutschen Beamten (RDB) annehmen. Nach dem Krieg wurde er von der Epurationskommission wegen seines politischen Verhaltens während der Besatzungszeit als Beamter suspendiert und erhielt einen Verweis mit Gehaltsabzug. 1946 kam er zur Luxemburger Eisenbahngesellschaft und dann bis 1958 ins Transportministerium in Luxemburg.
In den 1930er Jahren veröffentlichte Marcel Simon verschiedene satirische Schriften über das politische Tagesgeschehen, z. B. Kammerwahlen 1931. E Billerbuch fir de Wähler (Esch/Alzette 1931) und über das ‚Maulkorbgesetz‘ zum Verbot der kommunistischen Partei Referendum fum 6. Juni 1937. E Billerbuch fir de Wähler (Esch/Alzette 1937). Zudem publizierte er unter dem Kürzel Simcel deutsche Gedichte in der Satirezeitschrift De Gukuk. Er war 1934 Gründungsmitglied und bis 1935 der erste Präsident der Gedelit. Während der Besatzungszeit veröffentlichte er als freier Mitarbeiter sporadisch Artikel über historische Themen im nationalsozialistischen Nationalblatt und im gleichgeschalteten Luxemburger Wort. Desgleichen nahm er 1941 an Kameradschaftsabenden teil, und er wurde mit der Medaille für deutsche Volkspflege dekoriert.
Marcel Simon gehörte nach dem Krieg der demokratischen Partei an, und war Mitarbeiter der Zeitung Lëtzebuerger Journal, wo er zwischen 1950 und 1954 Feuilletons über das Alltagsleben, z. B. Die versteinerte Liebe, schrieb. Beiträge von Marcel Simon erschienen ebenfalls in Revue und An der Ucht. Zudem schrieb er satirische Anekdoten in luxemburgischer Sprache in Peck-villchen, die von Albert Simon (nicht mit ihm verwandt) illustriert und unter dem Titel De Metzleschjong schreiwt hém aus der Stadt veröffentlicht wurden. Die deutschsprachigen Erzählungen aus Tageblatt wurden in Jupp und Sohn versammelt. Am bekanntesten sind die humorvollen Erinnerungen in Echternach, liebe alte Stadt, die vorab teilweise zwischen 1949 und 1950 im Tageblatt erschienen waren. Hierin karikiert er Echternacher Originale mit ihren Eigenarten in ihrer Sauermundart im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Der Text bildet zum Teil die Grundlage der 2009 in Echternach aufgeführten Opernballade Ultima Ora mit Texten von Jean-Claude Degrell und Danielle Hoffelt, vertont von Jean-Marie Kieffer und Georges Urwald.
Veröffentlichungen
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Jahr1948
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Jahr[1950]
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Jahr1951
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenAn der Ucht. Letzeburger FamiljekalennerVerwendete NamenMarcel Simon
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Titel der ZeitschriftenGukuk (De). erausgi vum Eugène FormanVerwendete NamenMarcel Simon
Simcel -
Titel der ZeitschriftenLëtzebuerger Journal / Letzeburger Journal / Journal / LJ. Politik, Finanzen a GesellschaftVerwendete NamenM.S.
Marcel Simon -
Titel der ZeitschriftenObermosel-Zeitung / OMZVerwendete NamenMarcel Simon
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Titel der ZeitschriftenPeck-villchen (De). sengt a peckt all Woch fir 2 FrangVerwendete NamenMarcel Simon
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Titel der ZeitschriftenRevue / Lëtzebuerger illustréiert RevueVerwendete NamenMarcel Simon
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Titel der ZeitschriftenTageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir LëtzebuergVerwendete NamenMarcel Simon
Sekundärliteratur
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Autor(in) Robert Thill
Jahr1948 -
Autor(in) Unbekannt
Jahr1953 -
Autor(in) Frank Wilhelm
Jahr1990
Mitgliedschaft
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Gedelit
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SELF / S.E.L.F. - Société des écrivains luxembourgeois de langue française
Archiv
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CNL L-0117
Fotogalerie
Zitiernachweis:
Wilhelm, Frank/Weber, Josiane: Marcel Simon. Unter: , aktualisiert am 19.12.2023, zuletzt eingesehen am . -