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Frantz Seimetz

Grevenmacher Luxemburg

Frantz Seimetz ist der Sohn eines Fuhrmanns. Im Alter von sechzehn Jahren verkaufte er sein erstes Ölbild. Nach dem Besuch der Oberprimärschule in Grevenmacher studierte er ab 1879 Malerei in Trier, Brüssel, München und Paris. 1881 ließ er sich als freischaffender Künstler in der Stadt Luxemburg nieder, wo er sich einem Kreis junger Künstler und Intellektueller anschloss, zu dem u. a. Antoine Pescatore, Albert Rodange und Batty Weber gehörten. Nach einem weiteren Aufenthalt in Paris reiste Frantz Seimetz Ende 1887 mit einem Ticket, das ihm der Honorarkonsul der USA in Luxemburg als Entgelt für ein Porträt angeboten hatte, nach New York und einige Monate später nach Mexiko. Er verbrachte mehrere Jahre in Dubuque/Iowa, bevor er während fünf Monaten auf einem Hausboot den Mississippi befuhr. Er besuchte Kanada und kehrte nach fast neunjähriger Abwesenheit Ende 1896 nach Luxemburg zurück. Die Bilder seines Amerikaaufenthaltes, hauptsächlich vor Ort gemalte Landschaften, zeigte er in einer großen Ausstellung im Bürgercasino. Frantz Seimetz lebte in der Folge als Maler an verschiedenen Orten in Luxemburg und in Arlon, bis er 1923 in die Stadt Luxemburg übersiedelte. Diese Jahre wurden unterbrochen von längeren Auslandsaufenthalten, etwa in München, dem Elsass und Italien. Frantz Seimetz hinterließ Ölbilder, Aquarelle und Skizzen, vornehmlich Volksszenen, Porträts und Landschaften. Zusammen mit Auguste Trémont illustrierte er 1921 die dritte Auflage von Michel Rodanges Renert.

In den letzten Jahren seines Lebens gab Frantz Seimetz, dessen Sehkraft nachgelassen hatte, die Malerei zugunsten der Schriftstellerei auf. Es entstanden die vier Bände Der Feuersalamander. Wie der Untertitel Einfälle und Ausfälle suggeriert, enthalten sie in loser Reihenfolge häufig ironische Kurzprosatexte, Reminiszenzen seiner Reisen sowie Maximen zur Lebensweisheit und zur Menschen- und Religionskritik. In den beiden letzten Bänden überwiegen Erinnerungen an Charaktertypen und Begebenheiten aus der Kinder- und Jugendzeit in Grevenmacher. Bei der Schilderung des Lokallebens bediente sich Frantz Seimetz des Grevenmacherer Dialekts, während er für die Darstellung seiner Reiseerlebnisse, Aphorismen und Sentenzen das Hochdeutsche, in seltenen Fällen das Französische bevorzugte.

Dieser Artikel wurde verfasst von Pierre Marson

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Land in Wort und Bild (Das). Illustrierte Wochenschrift für inländische Geschichte, Altertumskunde, [...]
    Verwendete Namen
    Frantz Seimetz

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Bürgerkasino = Casino bourgeois
Zitiernachweis:
Marson, Pierre: Frantz Seimetz. Unter: , aktualisiert am 14.05.2021, zuletzt eingesehen am .