Alice Geschwind
Jeanne, genannt Alice Geschwind besuchte das Pensionat Sainte-Sophie, sie war Modistin und Besitzerin eines Modesalons in Luxemburg. Seit dem Ende der 1920er Jahre engagierte sie sich bei dem katholischen Frauen- und Jugendbund und deren Nachfolgeorganisation ACFL und Lëtzebuerger Jongmeedercher. Für den Jugendbund war sie Redakteurin des Jahresorgans Lustige Zeitung und schrieb dort unter zahlreichen Pseudonymen, die auf die Bedeutung ihres Familiennamens anspielen. Sie organisierte auch Vorträge über Autoren und Bücher
Alice Geschwind schrieb in luxemburgischer und in deutscher Sprache Lustspiele und Dramen, die sich nur an Schauspielerinnen richten. Die Stücke, die teilweise auch der Erbauungsliteratur zuzurechnen sind, wurden regelmäßig vom Ende der 1920er bis in die 1950er Jahre aufgeführt u.a. im Volkshaus, von den katholischen Frauenverbänden, den Lëtzebuerger Guiden und beim Diözesanwerk der Herz Jesu-Verehrung.
Drei Stücke wurden in Buchform veröffentlicht. Sie illustrieren teilweise die Emanzipationsbewegung der Frauen in Luxemburg und thematisieren die Möglichkeiten beruflicher und privater Gleichberechtigung, wobei vor allem auf die Erziehung, die Bildung und die Berufstätigkeit der Frau Wert gelegt wird. So werden in didaktischen Konversationsszenen des Lustspiels De' e'scht Konn die Debatten sozialpolitischer Errungenschaften wie Frauenbildung, Berufstätigkeit und Vereinsbildung vorgestellt. Im Stück Wien hât recht (1939) wird die Vereinbarkeit des Studiums mit den unterstellten Haushaltspflichten der modernen Frau poetisch gerechtfertigt.
Andere Stücke liegen entweder nur in hektografierter Form vor oder sind nicht überliefert: Treu bis in den Tod, oder, Der heilige Kampf. Drama in 3 Akten aus den ersten Jahren der Christenverfolgung in Mexiko (Drama, 1928), D‘Le'ft aß dat Gre'ßt (Drama, 1930), Resurrexit, oder eng Opferse'l (Drama, 1935), ... Bis es ruht in Dir. Ein Menschenschicksal in 10 Bildern (Drama, 1939), Ech verspriéchen op meng E'er. E Guideliewen an 9 Biller (Drama, 1948) oder D'e'wegt Verlangeren. E Liewen an 10 Biller (Drama, 1950), die Daten entsprechen der jeweiligen Erstaufführung.
Veröffentlichungen
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Jahr[1930]
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Jahr1933
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Jahr1939
Sekundärliteratur
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Autor(in) G.F. (Franz Gilson)
Jahr1931 -
Autor(in) Adolf Weis
Jahr1932 -
Autor(in) Tony Kellen
Jahr1934
Mitgliedschaft
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Association des écrivains catholiques luxembourgeois
Archiv
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CNL L-361
Conter, Claude D./Sahl, Nicole: Alice Geschwind. Unter: , aktualisiert am 22.11.2022, zuletzt eingesehen am .