Fernand Weirich
Fern Weirich besuchte die Grundschule in Kayl. Nach einer abgebrochenen Schlosserlehre an der Gewerbeschule in Esch/Alzette und mehreren Gelegenheitsarbeiten meldete er sich zum freiwilligen Armeedienst und trat 1970 in den Staatsdienst ein. 1963 gründete er zusammen mit Luke Haas die Rockband The Mysteries, aus der die Coverband The Outlaws hervorging. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand lebt Fern Weirich in Rheinland-Pfalz.
Als Autor debütierte Fern Weirich, den eine zeitweilige literarische Zusammenarbeit mit Charles Édouard Schmit verband, 1978 mit dem Aphorismenband Den Nagel auf den Kopf. Von 1979 bis 1985 war er Mitarbeiter des Lëtzebuerger Journal, wo er u. a. eine wöchentliche Beilage zur Literatur herausgab und die er meist mit eigenen Zeichnungen illustrierte. In diesen Jahren entstanden der Band mit Schriftstellerporträts Zeitgenössische Luxemburger Autoren (1983) und die Chronik der Luxemburger Lyrik (1984). Er lieferte auch Beiträge zu Tageblatt, Schliessfach, Revue und d'Lëtzebuerger Land.
Mitte der 1980er Jahre wandte sich Fern Weirich verstärkt der Illustration und dem Comicstrip zu. Er war als Illustrator und Karikaturist von 1998 bis 2003 Mitarbeiter von Le Jeudi und von 2004 bis 2006 von Le Quotidien. 1998 illustrierte er eine Neuausgabe der Erzählung Der Raubritter von Heringen und der Kreuzfahrer von Fels von Heinrich Adolph Reuland. Inspiriert von Comiczeichnern wie Pe'l Schlechter, Gab Weis, Claude Serre und André Franquin, veröffentlichte er zwischen 1998 und 2004 sieben Cartoonbände, die sich durch einen Hang zum schwarzen Humor auszeichnen: De Nächsten. Medizynesches (1998), Plein-air (2000), De Bréifdréier (2001), Chaque jeudi (2001), Vive l'école (2002), Pater-noster (2004). Plein-air entstand in Zusammenarbeit mit Jemp Schuster, Pater-noster wurde von Jean Portante übersetzt.
2007 erschien der Kriminalcomic Max, la chasse à l’homme, in dem der hartgesottene Max Turbo ungewollt einen gesuchten Bandenchef ins Netz der Polizei treibt und daraufhin ins Visier der organisierten Kriminalität gerät.
Seit 2008 veröffentlicht Fern Weirich in Deutschland und Frankreich. Nach seinem Umzug nach Deutschland wandte er sich in Zusammenarbeit mit seiner Frau Beate Weirich dem Fantasygenre zu. Zunächst illustrierte er ihre siebenteilige Fantasy-Reihe Die Siegelwelt Chroniken (2011-2012) und anschließend einen Wichtel-Band Twirkes Fund (2013).
Daneben veröffentlichte er mehrere eigene Bände mit Illustrationen und Fan-Art, wie Artwork 1, 2 und 3 (2018), Grotesques (2019), Women (2020), Carbonara (2020), Westward (2022), Humoresques (2022) und Peep Show (2022), sowie eine vierbändige Reihe Mythen und Legenden (2020), in denen er sich hauptsächlich mit den Mythen und Helden Britanniens, Schottlands und Irlands beschäftigte.
Der 2020 erschienene Fantasycomic Le Petit Peuple steht stilistisch der franko-belgischen Schule nahe und spielt im gleichen Universum, das er mit Beate Weirich bereits für Twirkes Fund entworfen hatte. Der Comic erzählt die Geschichte von einem Volk von Wichteln, das nach Jahrhunderten der Zurückgezogenheit wieder mit der Menschenwelt in Kontakt tritt.
2021 erschien der erste Band des Western-Comics Sinnerman, für den er zusammen mit Tom C. Winter die Geschichte schrieb. Stilistisch an US-Comics der 1950er und 1960er und an Spaghetti Western angelehnt, erzählt Sinnerman die Geschichte des Outlaw Johnny Gun, der nach einem misslungenen Raubzug von seiner eigenen Gang betrogen und kaltblütig erschossen wird. Übernatürliche Kräfte halten ihn allerdings in einem Zustand zwischen Leben und Tod, bis er seine Sünden gebüßt und seine frühere Gang unschädlich gemacht hat. 2023 folgte der zweite Band, in dem der Protagonist seinen erbarmungslosen Verfolgungsritt fortsetzt. Begleitet vom Geist des Mädchens, das beim Raubzug den Flammen zum Opfer fiel, begegnet er einer Schamanin, die ihm die Hoffnung auf eine Rückkehr ins Leben in Aussicht stellt, sollte er sich nach der Erfüllung seiner Schuld dazu entscheiden. Die Reihe erschien auf Deutsch und Französisch.
Veröffentlichungen
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Titel Den Nagel auf den KopfJahr1978
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Jahr1983
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Jahr2007
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Jahr2020
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Jahr2021
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Jahr2021
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Jahr2023
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Jahr2023
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenJeudi (Le). l'hebdomadaire luxembourgeois en françaisVerwendete NamenFernand Weirich
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Titel der ZeitschriftenLëtzebuerger Journal / Letzeburger Journal / Journal / LJ. Politik, Finanzen a GesellschaftVerwendete NamenFernand Weirich
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Titel der ZeitschriftenLëtzebuerger Land (d') / d'Letzeburger Land / LL. unabhängige Wochenschrift für Politik, Wirtschaft und KulturVerwendete NamenFernand Weirich
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Titel der ZeitschriftenQuotidien (Le)Verwendete NamenFernand Weirich
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Titel der ZeitschriftenRevue / Lëtzebuerger illustréiert RevueVerwendete NamenF.W.
Fernand Weirich -
Titel der ZeitschriftenSchliessfach. Zeitschrift für Literatur und GrafikVerwendete NamenFernand Weirich
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Titel der ZeitschriftenTageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir LëtzebuergVerwendete NamenFernand Weirich
Sekundärliteratur
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Autor(in) Fernand Hoffmann
Jahr1983 -
Autor(in) Josy Braun
Jahr1983 -
Titel Über den Autor. In: Fernand Weirich: Zeitgenössische Luxemburger Autoren. Bd. 1. 1983, S. 8-9.Autor(in) Carlo Hury
Jahr1983
Mitgliedschaft
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CartoonArt.lu (Ex Kiischpelter Cartoonale)
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Cercle Comics asbl
Weblinks
Zitiernachweis:
Marson, Pierre/Kremer, Claude: Fernand Weirich. Unter: , aktualisiert am 21.11.2024, zuletzt eingesehen am . -