Ludwig Marchand
Nach einer größtenteils in Diekirch verbrachten Kindheit besuchte Ludwig Marchand ab 1821 das Athenäum. Ab 1825 studierte er in Paris Medizin, ab 1826 in Utrecht Veterinärmedizin. 1830 wurde Ludwig Marchand Pferdearzt im Hauptquartier der niederländischen Armee, 1837 Garnisonstierarzt in Liège, wo er sechsunddreißigjährig starb. Ludwig Marchand war Mitglied der Société Linnéenne de Paris und der Société des Sciences naturelles de Liège.
Zu ersten dichterischen Versuchen, die zunächst verstreut erschienen, wurde Ludwig Marchand wie Antoine Meyer im Dichterbund Polyhymnia um den Deutschlehrer Heinrich Stammer angeregt. In den Jahren 1826 bis 1830 veröffentlichte er unter dem Titel Poetische Versuche sechs schmale Hefte mit Gedichten. Das als Auftakt der Reihe erschienene Rittergedicht Rudolph und Adelhaide gilt als erste selbständige Veröffentlichung eines Luxemburger Autors in hochdeutscher Sprache. Diese frühe Lyrik, zu der auch die 1830 in Utrecht erschienenen Neuen Knospen zählen, steht unter dem Einfluss Klopstocks, Schillers, Körners und des Göttinger Hainbundes. Die belgische Revolution markierte einen thematischen Wendepunkt. Die zu Beginn der 1830er Jahre in den Niederlanden erschienenen Gedichte - darunter Übertragungen aus dem Holländischen - besingen soldatische Tugenden und ergreifen Partei gegen die belgische Revolution und für das Haus Oranien. Die beiden Schaffensphasen bestimmen den Aufbau der 1843 unter dem Titel Knospen und Blüthen erschienenen gesammelten Werke. Der erste Band Knospen vereint, chronologisch geordnet, die Gedichte aus den Jahren 1822 bis 1829, während in den zweiten Band Blüthen die späteren Gedichte sowie das Ritterspiel Wolfram von Löwenthal und das Lustspiel Jacob der Poet eingegangen sind. Nach einer mehrjährigen Schaffenspause veröffentlichte Ludwig Marchand in seinen letzten Lebensjahren in der Lütticher Revue belge Gedichte in französischer Sprache.
Ludwig Marchand trat ebenfalls durch Studien im Bereich der Botanik hervor. Neben eigenständig erschienenen, z. T. vom Autor selbst illustrierten Werken veröffentlichte er Abhandungen in belgischen, deutschen und niederländischen Sammelbänden. Ein verschollen geglaubtes Manuskript zur Mykologie aus dem Jahr 1826, ein Gemeinschaftswerk mit dem Maler Pierre-Joseph Redouté, wurde 1989 posthum unter dem Titel Champignons du Luxembourg veröffentlicht.
Veröffentlichungen
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Jahr1826
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Titel AufrufJahr1827
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Jahr1827
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Jahr1828
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Jahr1828
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Jahr1829
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Titel Anklänge der ZeitJahr1830
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Jahr1830
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Jahr1830
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Titel Neue KnospenJahr1830
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Jahr1830
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Jahr1831
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Jahr1831
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Jahr1831
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Jahr1833
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Jahr1843
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger WochenblattVerwendete NamenLudwig Marchand
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Titel der ZeitschriftenRevue belge (Liège)Verwendete NamenLudwig Marchand
Sekundärliteratur
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Autor(in) Auguste Neyen
Jahr1860 -
Autor(in) Martin Blum
Carlo Hury
Jahr1902-1932; reprint 1981 -
Autor(in) Nik Welter
Jahr1929
Mitgliedschaft
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Polyhymnia (Stammer Dichterschule I)
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Stammer-Schule
Archiv
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- Bibliothèque de l'Université de Liège, Ms 2600
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BnL Ms 441
Zitiernachweis:
Marson, Pierre: Ludwig Marchand. Unter: , aktualisiert am 10.05.2021, zuletzt eingesehen am . -