Damian Kratzenberg
Damian Kratzenberg war der Sohn eines aus Deutschland eingewanderten Schlossverwalters in Clerf und einer Luxemburgerin. Nach dem Abitur in Diekirch studierte er von 1898 bis 1902 Philologie in Luxemburg, Paris, Lille und Berlin. Anschließend unterrichtete er Deutsch und Griechisch in Diekirch, Echternach und ab 1927 am Athenäum. Er war von 1907 bis 1934/35 Mitglied des Volksbildungsvereins und von 1912 bis 1934/35 der AGEL/ASSOSS. Von 1927 bis 1936 gehörte er der liberalen Partei an. Als begeisterter Anhänger der deutschen Sprache und Literatur sowie auch als überzeugter Verfechter der Deutschstämmigkeit der Luxemburger zeigte Kratzenberg in den 1930er Jahren eine teils unkritische, teils zustimmende Haltung gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland. So übernahm er von 1935 bis 1940 den Vorsitz der Gedelit, der Luxemburger Gesellschaft für deutsche Literatur und Kunst. 1936 wurde ihm in Anerkennung seiner Verdienste um die deutsche Kultur die 1932 vom deutschen Reichspräsidenten gestiftete Goethemedaille für Kunst und Wissenschaft überreicht.
Nach der Besetzung Luxemburgs durch das Deutsche Reich wurde Kratzenberg am 13. Juli 1940 zum Landesleiter der Volksdeutschen Bewegung (VdB) bestimmt sowie am 1. März 1941 zum Direktor des Athenäums und am 1. März 1943 zum Oberstudiendirektor ernannt. Wegen seiner politischen Funktion als Landesleiter war er seit Juli 1940 vom Schuldienst beurlaubt. Am 1. Juli 1941 wurde er in die NSDAP aufgenommen. Als überzeugter Anhänger der nationalsozialistischen Ideologie verfolgte er das Ziel, Luxemburg "heim ins Reich" zu führen und die Luxemburger vom Anschluss an Deutschland zu überzeugen. Kratzenberg war jedoch gegen die Unterdrückungs- und Terrormaßnahmen Gauleiter Gustav Simons, die viele Todesopfer in der Bevölkerung forderten. Dennoch glaubte er bis zum Kriegsende an die Notwendigkeit eines Anschlusses, so dass er am 1. September 1944 vor den amerikanischen Truppen nach Deutschland bis an den Bodensee floh. Ein Jahr später wurde er dort festgenommen, nach Luxemburg ausgeliefert und vor Gericht gestellt. Als Kollaborateur wurde er wegen Landesverrats zum Tode verurteilt und am 11. Oktober 1946 durch Erschießen hingerichtet.
Damian Kratzenberg trat zunächst mit pädagogischen Aufsätzen an die Öffentlichkeit, erstmals mit dem Beitrag Der deutsche Aufsatz als Ausdruck und Stärkung der Persönlichkeit im Programm des Echternacher Gymnasiums 1911-1912. Von ihm erschienen zwischen 1916 und 1920 Kindererzählungen in Zeitung für kleine Leute, Unser Land und Luxemburger Kinder-Kalender. 1922 gab er zusammen mit Michel Rodange sowie 1926 das mystizistische Märchen Das Leuchten. 1931 wirkte er an dem von Eugen Ewert herausgegebenen Batty Weber-Almanach der Zeitschrift Junge Welt mit.
die kurzlebige Schülerzeitung Le Collégien heraus. In den 1920er Jahren erschienen in Les Cahiers luxembourgeois Beiträge zu heimatkundlich-lokalhistorischen Themen und zum Renert vonWährend der deutschen Besatzung gab Damian Kratzenberg Heim ins Reich! Schriftenreihe der volksdeutschen Bewegung heraus, als deren erstes Heft seine eigene Schrift Die volksdeutsche Bewegung in Luxemburg erschien. In der vom Pressereferenten im Reichspropagandaamt Eduard Gerlach herausgegebenen Broschüre Die Höhere Schule Luxemburgs im Umbruch legte er die Prinzipien nationalsozialistischer Schulpolitik dar. Des Weiteren wandte sich Kratzenberg in mehreren Flugblättern, Zeitungsartikeln und Broschüren an die Luxemburger, um sie von dem Anschluss an das Deutsche Reich und der nationalsozialistischen Ideologie zu überzeugen.
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenDamian Kratzenberg
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Titel der ZeitschriftenCollégien (Le). Luxemburger SchülerzeitungVerwendete NamenDamian Kratzenberg
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Titel der ZeitschriftenEchternacher AnzeigerVerwendete NamenK.
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Titel der ZeitschriftenJournal des professeursVerwendete NamenDamian Kratzenberg
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Titel der ZeitschriftenJunge Welt. Literatur-Kunst-Sport-SchönheitVerwendete NamenDamian Kratzenberg
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Titel der ZeitschriftenMoselland. kulturpolitische MonatshefteVerwendete NamenDamian Kratzenberg
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Titel der ZeitschriftenObermosel-Zeitung / OMZVerwendete NamenDamian Kratzenberg
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Titel der ZeitschriftenSchule und Scholle. Jahrbuch der LandschuleVerwendete NamenDamian Kratzenberg
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Titel der ZeitschriftenZeitung für kleine LeuteVerwendete NamenDamian Kratzenberg
Sekundärliteratur
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Autor(in) Paul Noesen
Jahr1949 -
Autor(in) Paul Noesen
Jahr1949 -
Autor(in) Paul Cerf
Jahr1975
Mitgliedschaft
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ASSOSS/AGEL - Association générale des étudiants luxembourgeois (1912)
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Gedelit
Archiv
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CNL L-0416
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ANLux EPU-370; EPU-1399; CT-03-01-04331; CT-03-01-04332; CT-03-01-04333; CT-03-01-04334; CT-03-01-04335; CT-03-01-04336
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BnL Ms 478
Fotogalerie
Zitiernachweis:
Marson, Pierre/Weber, Josiane: Damian Kratzenberg. Unter: , aktualisiert am 21.04.2023, zuletzt eingesehen am . -