Victor Klein
Victor Klein besuchte das Athenäum, wo ihn sein Lehrer Heinrich Stammer ermunterte, Gedichte und romantische Volkslieder zu schreiben, die im Lesebuch Sigtur erschienen. Er unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu Ludwig Marchand, Félix Thyes und Peter Klein, die ebenfalls aus diesem Kreis hervorgingen. Victor Klein arbeitete als Rat in der luxemburgischen Rechnungskammer und war ein Amtskollege von Michel Lentz. Um seine politischen Ansichten zu popularisieren, bemühte er auch das Medium der Literatur. So schloss er an den Gedichtband Épisodes. Poésies faisant suite aux "Fleurs et Pleurs" (1855) den Essay Réveil de l'enfant mort-né über die Bodenkreditanstalt und das Gesetz von 1853 über die Kreditvergabe an. Er warnte vor dem französischen Sozialismus und bekundete stattdessen soziales Mitleid mit den Armen.
Victor Klein schrieb vor allem in deutscher und französischer Sprache. Daneben stammen auch ein luxemburgisches und ein niederländisches Gedicht aus seiner Feder. Er war Orangist und bezeugte diese politische Ansicht 1841 in Souvenir poétique du voyage de S.M. Guillaume II dans le Grand-Duché de Luxembourg au mois de juin 1841 und 1849 in einem lyrischen Nekrolog auf den niederländischen König. So begann er auch die zwei Teile seines Gedichtbandes Fleurs et pleurs (1849) von jeweils 18 französischen und deutschen Gedichten mit panegyrischen Erinnerungsgesängen an die Besuche Wilhelms II. in den Jahren 1841 und 1845.
Anlässlich der 1848er Revolution bekannte sich Victor Klein zu der von Emmanuel Servais und Karl München favorisierten kleindeutschen Lösung, dem Zusammenschluss der deutschen Staaten unter preußischer Führung und ohne Österreich-Ungarn. Im Gedicht Die Wahl. Im Mai 1848 feiert er die Zugehörigkeit des freien, souveränen Luxemburgs zu dem gerade entstehenden Deutschen Reich und schwört zugleich dem niederländischen Landesherrn, König-Großherzog Wilhelm II. die Treue. Daneben schrieb Victor Klein balladeske Gedichte, deren Symbolik religiös motiviert ist, und Lieder im Volksliedton, die von Reiselust und Heimatsehnsucht erzählen. An die Romantik erinnern auch seine Nachtgedichte mit den Themen des Todes, der Trauer und der Verehrung der Mutter. Victor Kleins drittes Buch Épisodes. Poésies faisant suite aux "Fleurs et Pleurs" bringt neben älteren neue zeitkritische Gedichte, darunter ein sich selbst gewidmetes ironisches Gedicht eines vermeintlich unbekannten Dichters. Victor Klein veröffentlichte außerdem Essays und Literarisches in Luxemburger Wort und Das Vaterland.
Veröffentlichungen
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Jahr1841
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Jahr1849
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Jahr1855
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenCourrier du Grand-Duché de LuxembourgVerwendete NamenV.K.
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Titel der ZeitschriftenIndépendance luxembourgeoise (L')Verwendete NamenV.K.
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Wort / d'Wort / LWVerwendete NamenV.K.
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Titel der ZeitschriftenQuotidienne Luxembourgeoise (La)Verwendete NamenVictor Klein
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Titel der ZeitschriftenVaterland (Das). Wochenblatt für Luxemburgische National-LiteraturVerwendete NamenVerfasser des Gedichtes "einst ritt ein Fürst von edlem Sinn" (Der)
Victor KleinSekundärliteratur
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Autor(in) Redaktion (Die) (Nikolaus Steffen)
Jahr1869 -
Autor(in) Martin Blum
Carlo Hury
Jahr1902-1932; reprint 1981 -
Autor(in) Nik Welter
Jahr1929
Mitgliedschaft
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Stammer-Schule
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Victor Klein. Unter: , aktualisiert am 10.05.2021, zuletzt eingesehen am . -