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Foto: Mil Goerens


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© Jeanne Kettel

Mil Goerens

Émile Goerens
Ettelbrück

Mil Goerens besuchte von 1955 bis 1961 die Grundschule in Schieren und danach das Lycée classique in Diekirch. Nach dem Abitur 1969 arbeitete er bis 2009 für das Unternehmen Goodyear.

Mil Goerens beschäftigt sich mit der Luxemburger Sprache und mit den Sagen Luxemburgs. In Vun der Long op d’Zong beschreibt er die Mundart in Schieren, geht vor allem auf Redensarten und vergessene Ausdrücke ein, erinnert an das Jenische und Kurioses aus der Geschichte des Luxemburgischen und erzählt von Flüchen und Spottnamen von Ortschaften. Mil Goerens verfolgt einen sprachkonservierenden Ansatz, indem er auf der Grundlage mündlicher und schriftlicher Quellen Redewendungen und einzelne Wörter, insbesondere aus der Bauernwelt, erklärt.

In dem dreibändigen Werk Eiser Soen versammelt Mil Goerens die Sagen aus den Kantonen Luxemburgs sowie aus dem belgischen und deutschen Grenzgebiet neu, so dass er die Sagenwelt des Herzogtums Luxemburg zur Zeit der Frühen Neuzeit. umfasst. Er bezieht sich dabei auf die Sammlungen von Antoine Meyer, Nikolaus SteffenI, Peter Klein, Jean Engling, Amélie Picard, Edmond de la Fontaine und vor allem Nicolas Gredt. Mil Goerens übersetzt die Sagen größtenteils zum ersten Mal ins Luxemburgische oder setzt sie in einer Neuerzählung aus mehreren überlieferten Sagenzeugnissen zusammen. Erzählt wird von Hexen, Heiligen, Tempelrittern, Gespenstern, Riesen und Zwergen sowie seltsamen Gestalten und Vorkommnissen; berichtet wird auch von Burgen und Schlössern. Für die Herausgabe der Sagensammlung wurde er 2018 mit der Plakette in Silber der Actioun Lëtzebuergesch ausgezeichnet. 2022 inspirierten sich eine Reihe junger Autorinnen und Autoren für die von Kollektiv MASKéNADA im Rahmen von Esch2022 aufgeführte Erzähltheaterreihe E roude Fuedem duerch de roude Buedem an sechs im Süden des Landes angesiedelte Sagen aus  Eiser Soen.

Mil Goerens ist lokalhistorisch in Schieren engagiert: er beteiligt sich an Ausgrabungen, setzt sich für den Erhalt des Schlosses von Birtringen ein und verfasst Beiträge über die Geschichte Schierens, insbesondere auch zur Zeit der beiden Weltkriege, vor allem im Schierener Gemeindeblatt De Louis.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter und Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Zitiernachweis:
Conter, Claude D./Sahl, Nicole: Mil Goerens. Unter: , aktualisiert am 12.01.2023, zuletzt eingesehen am .