Frank Hoffmann
Frank Hoffmann ist der Sohn des Schriftstellers Léopold Hoffmann und der Malerin Germaine Hoffmann. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in der Stadt Luxemburg, wo er erste Theatererfahrungen bei der JEC sammelte. Er nahm Schauspielunterricht bei Tun Deutsch und gründete die Kabarettgruppe Bumerang. Nach dem Abitur am Athenäum studierte er an der Universität Heidelberg Germanistik, Romanistik und Philosophie und veröffentlichte 1979 die Abhandlung Der Kitsch bei Max Frisch. Vorgeformte Realitätsvokabeln. Eine Kitschtopographie. Neben seiner Arbeit als wissenschaftlicher Assistent am Romanistischen Institut von 1978 bis 1983 gründete und leitete er die Studententheatergruppe Klammerspiel Heidelberg, wo er 1979 mit einer Inszenierung von Jean Genets Die Zofen debütierte. Von 1981 bis 1982 war er Regieassistent von David Mouchtar-Samorais am Theater der Stadt Heidelberg. 1983 schloss er das Studium mit der Dissertation Genet-Der gebrochene Diskurs. Jean Genets Theater im Licht der Philosophie Michel Foucaults ab, die 1984 erschien. Danach arbeitete er als Regisseur u. a. in Bonn, Bremen, Darmstadt, Aachen, Recklinghausen, Berlin, Kassel, Basel und Luxemburg, wo er zeitweise mit Frank Feitler zusammenarbeitete. Seit 1988 ist er Dozent für Regie am Konservatorium in Luxemburg. 1990 wurde er von der Zeitschrift Theater heute als Nachwuchsregisseur des Jahres ausgezeichnet. 1993 wurden die von ihm inszenierten Geschichten aus dem Wienerwald am Schauspielhaus Bonn als beste Inszenierung in Nordrhein Westfalen ausgezeichnet. 1995 erhielt Frank Hoffmann den Prix Lions für sein Theaterschaffen.
1996 gründete Frank Hoffmann zusammen mit Jean Flammang, Karl Horsburgh, Camille Kerger und Guy Rewenig (2006), Nico Helminger (2007), Pol Greisch (2008), Roger Manderscheid (2009), Jean Portante (2010), Ian De Toffoli (2011), Jean-Paul Maes (2012), Fabienne Biever (2013), Pierre Joris (2015), Olivier Garofalo (2016), Daniel Dumont (2017), Rafael David Kohn (2018), Michel Clees (2019), Elise Schmit (2020) und Samuel Hamen (2023).
das Théâtre national du Luxembourg, das am 1. Oktober 1997 mit Ein Traumspiel von August Strindberg eröffnet wurde. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Theater zu einem führenden, mehrsprachigen Ensemble, das neben deutschen, französischen Stücken und englischen Stücken auch Stücke luxemburgischer Autoren programmiert. Seit der Theatersaison 2006/2007 lädt das TNL jährlich einen luxemburgischen Autor zu einer Theaterresidenz ein, bei der verschiedene Stücke des eingeladenen Autors aufgeführt werden. Eingeladen waren bislangSeit 1984 hat Frank Hoffmann an die hundert nationale und internationale Inszenierungen aufzuweisen, die zu internationalen Festivals wie der Bonner Biennale, den Mannheimer Schillertagen, dem Ibsen-Festival in Oslo, dem Strindberg-Festival in Stockholm oder dem Internationalen Festival in Plovdiv/Bulgarien eingeladen wurden. Ab 2001 kooperierte Frank Hoffmann mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen. 2004 wurde er für zwei Jahre Interimsleiter, von 2006 bis 2018 Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen.
Neben seiner Tätigkeit als Theaterregisseur machte sich Frank Hoffmann auch als Theaterautor einen Namen. Die Trilogie der Wut umfasst drei zwischen 1977 und 1982 entstandene Theaterstücke Die Arbeit der Frauen, Die Verlorenheit des Bauern auf dem Feld sowie Die Beteiligten, oder, Ein sauberes Land, die er 1982 in Luxemburg und Heidelberg inszenierte. Sie sind einander durch die Figur Alma/Malu verbunden und stellen ein Plädoyer gegen die Erstarrung der Gesellschaft und deren Lustfeindlichkeit dar. 2023 inszenierte er am TNL sein an Eugene O‘Neills The Iceman Cometh angelehntes Theaterstück Café Terminus. E Stéck aus der Lëtzebuerger Nuecht. Es spielt 2039, am Vorabend des 200. Jahrestages der Luxemburger Unabhängigkeit, und stellt eine poetische Dystopie eines sich bislang der politischen Realität von Krieg und Krise verweigernden Landes dar.
Schließlich führte Frank Hoffmann zusammen mit Paul Kieffer Regie bei den Filmen Die Reise das Land und Schacko Klak nach dem gleichnamigen Roman von Roger Manderscheid. Beim Filmfestival in Teheran 1991 wurde der Film mit dem Preis der besten Regie ausgezeichnet. 2015 führte Frank Hoffmann zusammen mit Pol Cruchten Regie bei dem Film Les Brigands mit Maximilian Schell in der Hauptrolle. Es handelt sich um eine Verpflanzung von Schillers Werk Die Räuber in das Finanzmilieu der Jetztzeit.
Veröffentlichungen
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Jahr1985
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenFrank Hoffmann
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Titel der Zeitschriftenforum. fir kritesch Informatioun iwer Politik, Kultur a ReliounVerwendete NamenFrank Hoffmann
Sekundärliteratur
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Autor(in) Romain A. Kohn
Jahr1986 -
Autor(in) Danièle Michels
Jahr1993 -
Autor(in) Jean-Louis Scheffen
Jahr1998
Mitgliedschaft
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Institut grand-ducal Section des arts et des lettres
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Théâtre National de Luxembourg
Archiv
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CNL L-380
Fotogalerie
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Frank Hoffmann. Unter: , aktualisiert am 01.08.2024, zuletzt eingesehen am . -